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Kränkeln und Quengeln: Die besten Hausmittel für Kinder und Babys

Nicht immer muss man mit seinem Baby zum Doc, wenn es kränkelt. Kleine Wehwehchen lassen sich auch mit Hausmitteln selbst behandeln.
Nicht immer muss man mit seinem Baby zum Doc, wenn es kränkelt. Kleine Wehwehchen lassen sich auch mit Hausmitteln selbst behandeln. Credit: AdobeStock/ LIGHTFIELD STUDIOS

Was hilft, wenn das Baby krank ist? Die Nase läuft oder der Po ist ganz wund oder euer Kind will einfach nicht einschlafen. Hier findet ihr bewährte Hausmittel für Babys, die eurem Kind beim gesund werden helfen.

Inhaltsverzeichnis

Au weia, das Baby hat einen knallroten und wunden Po? Das kann ein Anzeichen für Windeldermatitis sein. Aber auch wenn es „nur“ eine Reizung durch feuchte Windeln oder Stuhlgang ist, ist ein wunder Po für das Baby sehr unangenehm.

So reagiert ihr richtig:
Lasst möglichst oft frische Luft an den Babypo, auch vorbeugend, denn eine Reizung entsteht, wenn die zarte Babyhaut lange mit Urin und Stuhl in Kontakt gerät.

Zieht eurem Baby nur ein Oberteil an und legt es mit nacktem Po auf ein Handtuch auf den Teppich. Wenn das aus organisatorischen Gründen nicht geht: Wickelt euer Baby häufiger als sonst, lasst den Po zumindest bei jedem Windelwechsel ein paar Minuten lang an der frischen Luft „atmen“. Ältere Windelkinder könnt ihr ruhig mal eine Zeit lang nackt durch die Wohnung oder im Sommer draußen laufen lassen. Das unterstützt auch das Trockenwerden.

Das hilft bei einem wunden Windelpo

> Kamillentee: Lasst getrocknete Kamillenblüten (oder einfach einen Beutel Kamillentee) in einer Schale mit kochendem Wasser durchziehen. Siebt die Flüssigkeit ab und verwendet den kalten (!) Kamillentee, um den Babypo zu reinigen (nur tupfen, nicht reiben!). Mit älteren Kindern könnt ihr kurze lauwarme Sitzbäder mit dieser Kamillenlösung machen.

> Breiumschlag: Noch einfacher und sehr praktisch, weil man fast immer Kartoffeln zu Hause hat: Reibt eine rohe Kartoffel und legt diese mit zwei Kompressen (oder einer Mullbinde) auf die irritierte Hautstelle. Dabei sollte die Reihenfolge so aussehen: Kompresse auf die wunde Stelle, geriebene Kartoffel, Kompresse. Breiumschläge könnt ihr auch mit kühlem Quark machen.

Was hilft bei Schluckauf?

Euer Baby hat Schluckauf und der hört einfach nicht mehr auf? Keine Sorge, gerade bei Säuglingen ist Schluckauf recht häufig und stammt noch aus der Zeit der Schwangerschaft, indem er dem Ungeborenen als Atemübung diente. Zusätzlich verhindert ein Schluckauf, dass Nahrung in die Luftröhre gelangt – darum könnt ihr vermutlich besonders nach der Milchmahlzeit einen Schluckauf beobachten. Mit zunehmendem Alter wird der Schluckauf dann seltener.

Das hilft bei Schluckauf:
Versucht nicht, eurem Kind ein großes Glas Wasser zu trinken zu geben. Auch „Ohren zuhalten“, „Luft anhalten“ und „Fragespiele“ helfen erst bei größeren Kindern.

Tricks gegen Baby-Schluckauf:
> Ablenkung: Lenkt euer Kind ab, zum Beispiel indem ihr Fingerspiele vorspielt oder gemeinsam ein Bilderbuch anschaut. Das entspricht den späteren „Fragespielen“. Das Kind ist abgelenkt und „vergisst“ den Schluckauf.
> Bäuerchen: Nach den Milchmahlzeiten sollten Säuglinge ein Bäuerchen machen. Streicheln und leichtes Klopfen auf den Rücken wirkt dabei unterstützend.
> Massage: Eine leichte Massage hilft eurem Kind, sich zu entspannen – das hilft, den Schluckauf zu stoppen.
> Trinken: Lasst euer Baby etwas trinken (Wasser, dünnen Fencheltee oder einen Schluck Milch)
> Luftzug: Blast eurem Kind leicht ins Gesicht. Es wird automatisch kurz in der Atmung innehalten und in anderem Rhythmus weiteratmen und vielleicht wird das den Schluckauf stoppen.

Wärme hilft bei Babys Schlafproblemen

Schlafprobleme bei Babys treten häufig dann auf, wenn das Kleine ins Bettchen soll, um dort – alleine – ein Nickerchen zu machen. Das Szenario sieht meistens so aus: Das Baby schläft in euren Armen langsam ein und fühlt sich wunderbar wohl, denn bei Mama ist es so schön warm…

Auch wenn es schwer fällt: Bringt euer Baby ins Bett! Aber trefft gleichzeitig alle Vorkehrungen, um euren kleinen Schatz nicht aufzuwecken und ihm auch im Bettchen die nötige Nestwärme zu geben.

Tricks gegen Schlafprobleme:

> Wärmflasche und Wärmekissen:
Wärmt das Bettchen mit einer lauwarmen Wärmflasche vor. Nehmt die Wärmflasche erst wieder heraus, wenn ihr das Kind ins Bett legt. Eine andere Variante sind Körnerkissen (Dinkelkissen, Kirschkernkissen). Das Wärmekissen einfach nur kurz in der Mikrowelle aufwärmen und schon wird das Bettchen wohlig warm. Wärmekissen gibt es übrigens auch in der Form von Kuscheltieren.

> Bauchschmerzen: ​Die Wärme hilft auch gegen Bauchweh und Blähungen, was unter Umständen auch der Grund für Schlafschwierigkeiten sein kann. Außerdem ist Fencheltee ein beliebtes Hausmittel gegen Bauchschmerzen.

> Körperkontakt: Selbstverständlich ist der Körperkontakt mit Mama oder Papa ideal, allerdings müsst ihr, wenn ihr das Kind neben euch ins Bett legt, darauf achten, dass ihr euer Kind nicht mit einer Decke zudeckt, damit es auch frei atmen kann. Auch im Elternbett sollte das Baby einen Schlafsack tragen.

Am besten lasst ihr euer Baby auch in seinem eigenen Bettchen einschlafen, anstatt es auf dem Arm zu halten. Haltet lieber seine Hand, wenn es im eigenen Bett liegt. So müsst ihr seine Position nicht ändern und es erschrickt nicht, wenn es aufwacht und an einem anderen Ort wach wird, als es eingeschlafen ist. ​

Hausmittel für ruhiges Einschlafen

Kurz bevor euer Kind ins Bett soll, dreht es noch einmal richtig auf, ist quengelig und unruhig oder will weiter spielen?

So wird euer Kind wieder ruhiger:
Häufig reicht es, wenn das Abendritual ruhiger gestaltet wird und das Kind langsam zur Ruhe kommt. Bereitet euch mit eurem Kind jeden Abend mit Einschlafritualen auf die Nacht vor:

  • Schlafanzug anziehen
  • Lüften & Kinderzimmer abdunkeln
  • Stofftiere im Bett sortieren
  • Letzter Toilettengang/Nachtwindel
  • Zähneputzen
  • Gute-Nacht-Geschichte vorlesen oder Einschlaflieder
  • Ganz wichtig: der Gute-Nacht-Kuss

Geborgenheit und Vertrauen sind das A und O

Vermittelt eurem Kind vor dem Einschlafen durch Kuscheln und einen Gute-Nacht-Kuss das nötige Vertrauen, damit es sorgenfrei einschlummern kann. Die traute Atmosphäre wird verstärkt, wenn ihr am Bettchen noch ein paar Schlaflieder singt oder summt. Falls Singen nicht euer Ding ist, hilft auch eine Schlaflieder-CD oder eine Spieluhr mit einer immer wiederkehrenden Melodie. Größere Kinder können die abgelaufene Spieluhr selbst wieder aufziehen.
Gegen Schlafprobleme sind aber auch Kräuter gewachsen. Gebt eurem Schatz einen Einschlaftee oder ein anderes Getränk bzw. Nahrungsmittel mit beruhigender Wirkung – am besten ohne Zucker bzw. Honigzugabe (Honig, frühestens ab dem 1.Lebensjahr geben): Beispielsweise warme Milch, Fenchel –oder Melissentee und auch warmes Wasser mit 1-2 TL Orangenblütenwasser (aus der Apotheke) wirken beruhigend. Ein solcher Einschlaftrunk wirkt aber nur, wenn danach noch die Zähne geputzt werden. 😉

Für stillende Mamis gilt: In den Stunden bevor das Baby schlafen soll, verzichtet ihr besser auf stimulierende Getränke wie schwarzer Tee, Kaffee und Cola.

Die ersten Zähnchen kommen!

Weinen, Fieber, Quengeln, Durchfall… Wenn sich die ersten Milchzähne durch das Zahnfleisch bohren, ist das für die Kleinen meistens eine sehr schmerzhafte Erfahrung.

Das hilft beim Zahnen:
Lindert die Zahnungsschmerzen, indem ihr das Zahnfleisch unempfindlicher macht. Kauen und Kühlen wirken schmerzlindernd, einigen Kindern helfen auch Zahnungsgels und homöopathische Mittel aus der Apotheke.

Hier erfahrt ihr mehr zum Thema Zahnen: 7 Anzeichen, die dir verraten, dass Babys erster Zahn bald kommt!

Diese Hausmittel helfen gegen Erkältung und Co.

Ein paar einfache Hausmittel gegen Erkältung lassen die Schlechtwetter-Krankheit schnell wieder abklingen. Doch Achtung, für Kinder dürfen nicht die gleichen Mittel angewendet werden wie für Erwachsene!
Ätherische Öle sind nicht für Säuglinge und sehr junge Kinder geeignet und können sogar gefährlich werden. Lasst euch vom Kinderarzt beraten, welche Mittel hier verwendet werden dürfen.

Geeignete Hausmittel gegen Erkältung für Kinder:
Der Schnupfen vergeht nach ein paar Tagen von selbst wieder. Hilft also nur: Abwarten und Tee trinken. Für Erwachsene zielen bewährte Hausmittel gegen Erkältung alle darauf ab, die Atemwege mit stark riechenden Substanzen, ätherischen Ölen oder Dampfbädern zu lösen und die Beschwerden zu lindern. Für Kinder sind diese Behandlungen nur zum Teil empfehlenswert.

> Inhalieren: Ab dem 2. oder 3. Lebensjahr könnt ihr mit eurem Kind auch inhalieren. Das klappt am besten auf dem Schoß von Mama oder Papa. Beim Inhalieren eigenen sich für Kinder am besten Kamille oder Salz als Zutaten.
Wichtig: Lasst euer Kind beim Inhalieren nie unbeaufsichtigt. Habt ihr kein Inhalationsgerät und macht das mit einer Schüssel, dann lasst den heißen Aufguss etwas länger abgedeckt ziehen und abkühlen.

> Dampfbad: ​Reiner Wasserdampf löst auch den ärgsten Schleim. Ist euer Baby verschnupft, könnt ihr euch nach dem Duschen beispielsweise gemeinsam ins warme und dampfige Badezimmer setzen. Danach am besten die Haare föhnen und dann geht’s kuschelig warm eingepackt ins Bett. Bei Fieber ist ein warmes Bad oder Dampfbad übrigens keine gute Idee.

> Ruhe: Euer Kind sollte sich ausruhen können und nicht wild toben. Doch alleine im Kinderzimmer wird es eben auch schnell langweilig. Gebt eurem Kind die Gelegenheit es sich auf dem Sofa gemütlich zu machen mit einem Hörspiel oder auch mal ausnahmsweise einer halben Stunde Fernsehen.

> Helfer aus der Küche: In Russland wird eine aufgeschnittene Zwiebel oder Knoblauchknolle als Hausmittel gegen Erkältung auf einer Untertasse neben das Babybett gestellt bzw. sogar im ganzen Haus verteilt.

> Viel trinken: Nicht nur Erwachsene, auch Kinder müssen viel trinken, wenn sie erkältet sind. Warme Tees wie Kamille oder Fenchel lösen auch den Schleim in Nase und Bronchien. Sehr beliebt sind auch warme Fruchtsäfte wie schwarze Johannisbeere. Frühestens ab dem ersten Lebensjahr könnt ihr dem Tee auch Honig beifügen, der ebenfalls heilsam wirkt und den Hals beruhigt. Babys sollten weiterhin Muttermilch bekommen und vielleicht ein paar Schlucke Wasser, aber nicht zu viel. Wie immer gilt: Lasst euch vom behandelnden Kinderarzt beraten.

> Aus der Apotheke: Nasensalbe, Nasentropfen und Salzwasser-Spray bekommt ihr in jeder Apotheke und helfen selbstverständlich immer gut. Das Gleiche gilt für Husten- und Fiebersaft.

​Übrigens ständiges Schnäuzen ist nicht immer sinnvoll, weil der Schleim dadurch teilweise noch fester in die Nebenhöhlen gepresst wird.

Hausmittel gegen Fieber

> Wadenwickel: Eines der besten Hausmittel gegen Fieber sind Wadenwickel. Dafür taucht ihr ein sauberes Handtuch in kühles Wasser, wringt es aus und legt es dann um die Waden. Das Wasser sollte nicht zu kalt sein, schon 5 Grad unter der Körpertemperatur reichen. Darüber wickelt ihr noch ein trockenes Tuch und lasst das für 45 Minuten trocknen. Häufig sinkt das Fieber bereits nach der ersten Anwendung.
Übrigens: Wadenwickel bringen nur den fiebersenkenden Effekt, wenn Füße und Beine durch das Fieber warm sind.
> Lindenblütentee: Fiebersenkende Tees solltet ihr nur älteren Kindern geben, die auch ansprechbar sind. Sprecht das am besten mit eurem Arzt ab.

​Sinkt das Fieber nicht, solltet ihr Fiebersaft oder -zäpfchen geben und zügig den Kinderarzt aufsuchen.

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