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5 Regeln zu ihrem Körper, die Kinder so früh wie möglich kennen müssen

5 Regeln zum eigenen Körper, die jedes Kind so früh wie möglich wissen muss
5 Regeln zum eigenen Körper, die jedes Kind so früh wie möglich wissen muss Credit: AdobeStock/ Ирина Фадеева

Der einfachste Weg, Kinder zu schützen, ist, sie mit Wissen auszustatten. Das gilt besonders für das Wissen und die Regeln zu ihrem eigenen Körper.

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5 Regeln zu ihrem Körper, die Kinder so früh wie möglich kennen müssen

Als Mutter oder Vater will man über Missbrauch nicht nachdenken. Weil es zu sehr schmerzt. Doch es ist wichtig, dass jedes Kind weiß, wie es sich selbst helfen kann. Deshalb, liebe Eltern, müssen wir darüber reden.

In Deutschland wurden laut Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2021 mehr als 17.400 Kinder sexuell missbraucht. Die Dunkelziffer, so kann man befürchten, ist vermutlich um vieles höher. So schrecklich der Gedanke also ist und so ungern wir uns damit befassen wollen – auch unsere Kinder können zu Opfern werden.

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Der einfachste Weg Kinder zu schützen, ist sie mit Wissen zu bemächtigen. Auch wenn uns Eltern das besonders schwerfällt, wir müssen offen und ehrlich mit ihnen über Sex, ihren Körper und vor allem Grenzen sprechen. Vielleicht fühlen wir uns unwohl und beschämt, wenn wir das machen – doch für unsere Kinder ist es vor allem hilfreich und notwendig.

Der amerikanische Verlag ‚Educate2Empower‚ (zu deutsch: „Unterrichte, um zu stärken“) hat ein Plakat entworfen, das Eltern bei der Aufklärung ihrer Kinder unterstützen soll. Denn mithilfe von fünf einfachen Regeln lernen Kinder, dass ihr Körper ausschließlich ihnen gehört, wo Grenzen sind und wie sie sich gegen Missbrauch wehren können.

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1. „Mein Körper ist mein Körper und er gehört nur mir“

„Ich darf ‚Nein‘ sagen, wenn ich jemanden nicht küssen oder umarmen möchte. Ich kann ihnen ein High-Five geben, die Hand schütteln oder ihnen einen Luftkuss zuwerfen. Ich bin der Boss meines Körpers und was ich sage, zählt!“

2. „Ich habe Vertrauenspersonen“

„Das sind 5 Erwachsene, denen ich vertraue. Diesen Menschen kann ich alles erzählen und sie glauben mir. Wenn ich Angst habe, mir Sorgen mache oder unsicher bin, kann ich einem dieser Menschen sagen, wie ich mich fühle und warum ich mich so fühle.“

3. „Frühe Warnsignale“

„Ich habe Angst oder ich fühle mich unsicher, vielleicht schwitze ich viel, habe einen nervösen Magen, werde zittrig oder mein Herz schlägt ganz schnell.

Diese Gefühle nennt man Warnsignale. Wenn ich mich wegen etwas so fühle, sollte ich am besten schnell einer meiner Vertrauenspersonen Bescheid sagen.“

4. „Geheimnisse“

„Ich sollte Dinge, die mir ein schlechtes Gefühl geben, nicht für mich behalten. Wenn mich jemand bittet, etwas für mich zu behalten, das mich verunsichert, mir Angst macht oder sich schlecht anfühlt, dann sollte ich das schnell einer Vertrauensperson sagen.“

5. „Meine Genitalien“

„Meine Genitalien sind der Bereich unter meiner Unterwäsche. Ich nenne meine Genitalien bei ihrem richtigen Namen. Niemand darf meine Genitalien anfassen. Niemand darf mich bitten, seine Genitalien anzufassen. Und niemand sollte mir Bilder von Genitalien zeigen. Wenn so etwas vorkommen sollte, muss ich das schnell einem Erwachsenen sagen, dem ich vertraue.“

Hilfe zur Selbsthilfe

Mithilfe dieser einfachen Regeln können Kinder erkennen, wenn das Verhalten ihres Gegenübers unpassend oder falsch ist. Sie lernen, auf sich und ihren Körper zu hören. Sie lernen, dass sie allein über ihren Körper bestimmen dürfen, dass ihnen niemand etwas aufzwingen kann oder darf, bei dem sie sich schlecht fühlen.

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Kinder müssen wissen (wenn sie das nicht schon tun), dass es Menschen gibt, denen sie bedingungslos vertrauen können. Denen sie alles, egal ob Gutes oder Schlechtes, vorbehaltlos erzählen können, ohne dass sie dafür verurteilt oder ausgeschimpft oder gar bestraft werden.

Leider können wir unsere Kinder nicht vor allem Schlechten bewahren. Aber wir können sie einfühlsam und vorsichtig auf Dinge vorbereiten. Damit sie wissen, was sie in einer solchen Situation tun können und sich nicht hilflos hineinbegeben.