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Vitamin B12-Mangel: Diese Anzeichen solltest du nicht ignorieren

Vitamin B12 Mangel
Vitamin B12 Mangel Credit: iStock

Ein Mangel an Vitamin B12 macht müde, vergesslich und depressiv und kommt häufiger vor, als viele denken. Dennoch bleibt er meistens unbemerkt. Erfahrt hier mehr über den Vitaminmangel und seine typischen Symptome.

Inhaltsverzeichnis

Während Vitamin C unser Immunsystem stärkt, Vitamin D den Knochenaufbau fördert und Vitamin A für gesunde Augen sorgt, steht Vitamin B12 (auch Cobalamin genannt) oft im Schatten. Viele haben den Namen vielleicht schon einmal gehört, wissen aber nicht, wofür dieses Vitamin im Körper so wichtig ist.

Wie viel Vitamin B12 brauchen wir täglich? Warum ist es für unseren Körper so wichtig? Und wie kann man einen Mangel an Vitamin B12 erkennen oder vorbeugen? In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über das Super-Vitamin.

Vitamin-B12-Mangel: Symptome und Anzeichen

Vitamin B12 ist an vielen Prozessen im Körper beteiligt. Was sind die wichtigsten Symptome für einen Vitamin-B12-Mangel?

Warum ist Vitamin B12 so wichtig für den Körper?

Vitamin B12 (Cobalamin) ist wichtig für die Produktion roter Blutkörperchen, das Zellwachstum und die Zellteilung. Ein Mangel an Vitamin B12 kann auch zu neurologischen Symptomen führen, da dieses Vitamin an der Bildung der Myelinscheiden um die Nervenfasern beteiligt ist. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 ist daher unerlässlich. Doch wie hoch ist unser täglicher Bedarf an Vitamin B12?

Wie viel Vitamin B12 braucht der Körper?

Ein Erwachsener benötigt täglich etwa 3 Mikrogramm Vitamin B12. Während der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich der Bedarf auf 3,5 bzw. 4 Mikrogramm.

Im Vergleich zu anderen Vitaminen ist dies eine geringe Menge, die jedoch leicht über die Nahrung gedeckt werden kann. Das ist von Vorteil, denn ein Mangel an Vitamin B12 kann schwerwiegende Symptome hervorrufen, da B12 an wichtigen Körperfunktionen beteiligt ist.

In der Regel reicht eine ausgewogene Ernährung aus, um den Bedarf an Vitamin B12 zu decken. Langfristige Mangelernährung kann jedoch zu einem Vitamin-B12-Defizit führen.

Weitere Informationen zu den möglichen Ursachen eines Vitamin B12 Mangels findet ihr auf Onmeda!

Wo kommt Vitamin B12 in Lebensmitteln vor?

Normalerweise kann der Körper Vitamin B12 problemlos über die Nahrung aufnehmen. Die meisten Menschen in Deutschland sind ausreichend mit B12 versorgt, da viele Lebensmittel dieses wertvolle Vitamin in ausreichender Menge enthalten. Hier sind einige gute Quellen für Vitamin B12:

  • Rinderleber
  • Rindfleisch
  • Schweinefleisch
  • Hering
  • Forelle
  • Camembert
  • Emmentaler
  • Eier

Mit anderen Worten, Fleisch, Fisch und Milchprodukte sind gute Vitamin-B12-Quellen.

Gut zu wissen: Vitamin B12: Diese Lebensmittel solltet ihr täglich essen!

Diagnose & Behandlung eines Vitamin-B12-Mangels

Es kann aber auch vorkommen, dass der Körper zwar genügend Vitamin B12 mit der Nahrung aufnimmt, es aber nicht richtig verwerten kann. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn der Intrinsic Factor (Intrinsischer Faktor), ein notwendiges Eiweiß, fehlt. Bereits bei leichten Magen- und Darmentzündungen kann es zu Aufnahmestörungen des Vitamins kommen.

Ein Mangel an Vitamin B12 kann auch zu biochemischen Veränderungen im Blut führen, wie z.B. erhöhte Werte von Homocystein und Methylmalonsäure (MMA). Die Diagnose wird häufig durch ein großes Blutbild gestellt.

Nahrungsergänzungsmittel können eine wirksame Therapie bei Vitamin-B12-Mangel sein, insbesondere bei einer gestörten Aufnahme im Darm. Die Einnahme von Vitamin-B12-Präparaten kann die Mangelerscheinungen beheben.

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Enthalten Früchte und Gemüse Vitamin B12?

Es ist jedoch zu beachten, dass pflanzliche Lebensmittel normalerweise kein Vitamin B12 enthalten, mit einer Ausnahme: Sanddorn.

Veganer*innen, also Menschen, die konsequent auf tierische Lebensmittel verzichten, laufen Gefahr, einen Vitamin-B12-Mangel zu bekommen. Sie sollten auf Symptome achten und zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, um ihren Bedarf zu decken und Mangelerscheinungen zu vermeiden. Vegetarier*innen, die Eier und Milchprodukte essen, sind dagegen in der Regel gut versorgt.

Ein Mangel an Vitamin B12 macht sich oft erst nach Jahren bemerkbar, da der Körper über einen Vorrat von etwa drei Jahren verfügt. Um festzustellen, ob ein Mangel vorliegt, kann ein Blutbild Aufschluss geben.

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Vitamin B12 Mangel vorbeugen: Fleisch, Fisch und Milchprodukte essen. Alternative für Veganer*innen sind Sanddorn oder Nahrungsergänzungsmittel.
Diese Lebensmittel sind eine gute Quelle für Vitamin B12. Credit: iStock

Ein Mangel an Vitamin B12 äußert sich durch typische Symptome und kann schwerwiegende Folgen wie Nervenschäden haben. Viele dieser Symptome können jedoch auch andere Ursachen haben. Bei Verdacht auf einen Mangel sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.

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Typische Symptome eines Vitamin-B12-Mangels:

Ein Mangel an Vitamin B12 kann zu folgenden Symptomen führen:

1. Blässe und anhaltende Müdigkeit

Vitamin B12 ist für die Bildung der roten Blutkörperchen zuständig. Ein Mangel kann zu Blutarmut (Anämie) führen, die sich durch Blässe und anhaltende Müdigkeit bemerkbar macht. Es ist wichtig zu wissen, dass anhaltende Müdigkeit und Blässe viele Ursachen haben können. Bei länger anhaltenden Symptomen ist eine gründliche ärztliche Untersuchung ratsam.

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2. Verletzungen der Schleimhäute

Trockene, rissige Lippen und kleinere Verletzungen im Mund oder an der Nase: Auch das können Zeichen eines Vitamin-B12-Mangels sein.

3. Kribbeln an Händen und Füßen

Vitamin B12 ist an der Bildung der Hüllen von Nervenfasern beteiligt. Ein schwerer Mangel führt oft zu Problemen wie Kribbeln in Händen und Füßen, wenn die Nerven durch das Fehlen der schützenden Hülle gereizt sind.

4. Unsicherer Gang und wackelige Beine

Ist der Mangel ausgeprägt, kann es zu wackeligen Beinen und Schwierigkeiten beim Laufen und einer erhöhten Sturzgefahr kommen.

5. Glatte, rote Zunge

Die Zunge fühlt sich komisch an, brennt irgendwie, obwohl man nichts Scharfes gegessen hat – außerdem ist sie sehr rot. Auch das kann auf einen Vitamin B12 Mangel hindeuten.

6. Stimmungstiefs und Depressionen

Es gibt viele Ursachen, die eine Depression hervorrufen können. Vitamin B12 Mangel ist eine davon. In einer Studie wurden Menschen mit Depressionen auf einen Mangel an Vitamin B12 untersucht, schreibt Onmeda.de. Das Ergebnis: Bei rund 30 Prozent der Teilnehmenden stellten die Forscherinnen und Forscher einen zu niedrigen Vitamin-B12-Spiegel im Blut fest. Vor allem ältere Menschen mit Vitamin-B12-Mangel haben nach aktuellen Forschungsergebnissen ein erhöhtes Risiko, an einer Depression zu erkranken.

7. Lähmungserscheinungen

Im schlimmsten Fall können bei einem Vitamin B12-Defizit Lähmungserscheinungen in den Beinen, aber auch Armen und Händen auftreten.

8. Gedächtnisschwäche und Verwirrungen

Vitamin B12 Mangel merkt man auch an Gedächtnisproblemen und Verwirrtheit – eben weil die Nerven betroffen sind. Wie bei allen anderen Symptomen gilt aber auch hier: Neben dem Vitaminmangel kann es viele Ursachen geben. Bei Unsicherheit am besten einen Arzt zu Rate ziehen.

Quellen:

Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine ärztliche Diagnose. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder akute Beschwerden auf, solltet ihr eure Ärztin oder euren Arzt kontaktieren oder in der Apotheke um Rat fragen. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.