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Sprecht ihr Sadomaso? Die wichtigsten Begriffe beim SM & was dahinter steckt

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Bei Sadomaso denken nicht wenige schnell an eine wilde Domina, die die neunschwänzige Peitsche schwingt. Zum Glück hat das Buch '50 Shades of Grey' unlängst dafür gesorgt, dass die meisten Menschen weit mehr mit dem Begriff Sadomaso verbinden, als das Klischee der Domina in Lack und Leder.

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff Sadomaso setzt sich aus den zwei Wörtern Sadismus und Masochismus zusammen und ist eine sexuelle Spielart, bei der es vor allem um Schmerzen, Dominanz, Unterwürfigkeit, Demütigung und Macht geht.

’50 Shades of Grey‘ hat dafür gesorgt, dass diese Art Lust zu empfinden, Einzug in die Betten vieler Neulinge gehalten hat. Was vorher eher anrüchig wirkte, ist längst salonfähig. Die meisten Sextoy-Hersteller überbieten sich mittlerweile mit einem umfangreichen Angebot von Sadomaso-Accessoires wie Paddles, Peitschen, Fesseln oder Nippelklemmen.

Beim Sadomaso gibt es natürlich viel zu entdecken. Denn SM kann noch sehr viel mehr sein, als das, was Christian und Anastasia da so treiben. Kaum eine Sexfantasie, die nicht ausgelebt werden kann – vorausgesetzt, es findet sich ein passender Partner, der das alles (freiwillig!) mitmacht und ebenfalls Lust dabei empfindet.

Da der Sadomasochismus, wie es korrekt heißt, eine ganz eigene Sprache besitzt, hier einmal ein kleines A bis Z der SM-Sprache, das Anfängern einen guten Einblick in die Szene und die Möglichkeiten geben dürfte. Und: Nicht alles muss jedem gefallen und nicht alles ist für jeden empfehlenswert – so viel sollte klar sein.

Sadomaso-Begriffe von A bis E:

  • Abbinden: hierbei werden Hoden oder Brüste mit Klammern oder Seilen abgebunden, um Schmerz zu erzeugen
  • Ageplay: Rollenspiel, bei dem man unterschiedliche Altersrollen übernimmt, beispielsweise Mutter – Vater – Kind
  • Atemkontrolle: durch Würgespiele bekommt man weniger Luft. Der Adrenalinspiegel steigt und damit die Lust. Ein Spiel, mit dem man sich jedoch sehr gut auskennen sollten, damit nichts schiefgeht
  • Bestrafung: bei Rollenspielen sehr beliebt, indem der devote Part für falsches Verhalten bestraft wird, sei es durch Schläge, Cutting oder Abbinden
  • Bondage: Fesselspiele, sei es mit Fesseln, Handschellen, Knebeln, Zwangsjacke oder Verpackungsmaterial wie Paketband oder Frischhaltefolie
  • Code-Wort: siehe auch Safe-Wort
  • Dev: der devote Part, auch Sub oder Bottom
  • Doktorspiel: beliebtes Rollenspiel, bei dem der eine der Doktor oder die Krankenschwester ist, der seinen Patienten ‚verarztet‘
  • Dom: der dominante Part, auch Top, Herr, Meister
  • Dungeon: bedeutet eigentlich Verlies oder Kerker, so nennt man den Ort, der speziell für Sadomaso-Spiele ausgestattet ist, gerne mit Andreaskreuz, Streckbank, Pfosten, Spreizstange, Ketten, etc.
  • Einlauf: genau das: Eine Darmspülung, die der dominante Part beim Dev vornimmt, gerne als Vorbereitung für anale Spiele
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Sadomaso-Begriffe von F bis N:

  • Figging: hierbei wird eine geschälte Ingwerwurzel anal eingeführt, was höllisch brennt
  • Golden Shower: ‚geduscht‘ wird hier mit Urin, z.B. indem der dominante Part den anderen anpinkelt, es darf aber auch gekostet werden
  • Japan-Bondage: eine besondere Fesselart aus Japan mit Hanf- oder Juteseilen, bei der sich der Gefesselte im Gegensatz zum klassischen Bondage durchaus befreien kann
  • Neunschwanz: spezielle Peitsche, gerne auch neunschwänzige Katze genannt, weil sie neun Riemen besitzt
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Sadomaso-Begriffe von O bis S:

  • Orgasmus-Kontrolle: der dominante Part verweigert dem devoten den Orgasmus oder er zögert ihn immer weiter hinaus
  • Pet-Play: ein Rollenspiel, bei dem einer von beiden in die Rolle eines Tieres schlüpft, gerne Hund, Katze oder Pferd. Der Kostümierung sind hier kaum Grenzen gesetzt. Dann wird das ‚Tier‘ erzogen, an der Leine geführt, etc.
  • Queening: hierbei setzt sich der dominante weibliche Part auf das Gesicht des Partners und bestimmt so seine Atmung und was er tun darf und was nicht
  • Rollenspiele: verteilte Rollen wie Arzt und Patient, Lehrer und Schüler oder eben Pet-Play sowie Verhöre
  • Safe-Wort: ein Sicherheitswort, das vorher zwischen beiden Partner vereinbart wird. Sagt der devote Part das Safe-Wort, weil er an seine Grenzen kommt, muss der dominante Part auf der Stelle unterbrechen
  • Sling: eine Art Schaukel, die aus Kunststoff oder Leder besteht und an der Decke befestigt wird. Darin darf es dann zur Sache gehen
  • Sub: der devote Part, siehe auch Dev

Sadomaso-Begriffe von T bis Z:

  • TV-Erziehung: TV steht hier für Transvestit, der dominante weibliche Part erzieht den devoten Mann zur Frau, indem er sich wie eine Frau anziehen und benehmen muss
  • Untersuchungsstuhl: gerne beim Rollenspiel Arzt und Patient genutzter Stuhl, bei dem dann Einläufe, gynäkologische Untersuchungen, Injektionen etc. gemacht werden
  • Verhör: hier wird der devote Part brutal verhört, indem er fixiert und bedroht wird, ihm Sinnesreize entzogen werden – und das Ganze bis zur Erschöpfung
  • Windelspiele: sagt eigentlich schon alles – und natürlich wird die Windel gerne mal eingenässt und der Verursacher dafür bestraft
  • X-Stellung: bei dieser Stellung befindet sich der Sub auf einer Spreizbank oder an einem Andreaskreuz, sodass er Arme und Beine spreizen muss und dem Dom ausgeliefert ist
  • Y-Stellung: hier werden lediglich die Beine gespreizt, die Arme sind gefesselt. Damit das Ganze ein Y ergibt, wird derjenige kopfüber aufgehängt und ist so den Handlungen des Dom ausgeliefert
  • Zaumzeug: kein Zaumzeug im üblichen Sinn, sondern hierunter versteht man schmerzhafte Accessoires wie Nippelklemmen für Brustwarzen, Schamlippen oder Hodensäcke und überall, wo es noch weh tut
  • 24/7: das bedeutet, dass sich der Sub 24 Stunden an sieben Tagen die Woche dem Dom unterwirft und sich in dessen Hände begibt