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Kommunikations-Killer WhatsApp: SO verhinderst du Missverständnisse beim Chatten

Tipps WhatsApp chatten
Tipps WhatsApp chatten Credit: iStock

Achtminütige Sprachnachrichten, Kackhaufen-Emojis und Frust über die fehlende Antwort trotz blauer Häkchen: Auf WhatsApp kommt es schnell zu Missverständnissen. Mit den folgenden Tipps könnt ihr sie zukünftig vermeiden!

Inhaltsverzeichnis

Wer häufig mit seinem Partner oder seinen Freunden chattet, kennt das: Man redet aneinander vorbei, fühlt sich missverstanden, steckt plötzlich in einem Streit. „Das liegt daran, dass die Nonverbale-Kommunikation wegfällt. Mimik und Gestik sind aber wichtig, damit die Nachricht beim Gegenüber richtig ankommt“, erklärt Yvonne Glock, Diplom-Psychologin und Dozentin an der Hochschule Fresenius in Hamburg.

Die Kommunikationsexpertin erklärt weiter: „Eine Nachricht besteht immer aus vier Ebenen. Die Sachebene dreht sich um den reinen Inhalt der Nachricht. Auf der Appellebene gibt es einen Handlungswunsch an mein Gegenüber. Die Beziehungsebene sagt etwas über die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern aus und eine weitere Ebene sagt etwas über mich selbst aus“. Das Problem beim Chatten: Man kann im Schriftverkehr nur schwer einschätzen, welche Ebene welche Rolle spielt.

Tipp 1: Auf der Sachebene bleiben

Die Nachricht „Ich bin momentan echt im Stress“ kann der Empfänger auf verschiedene Arten interpretieren. Möglicherweise möchte der Sender ausdrücken, dass er sehr beschäftigt ist und wenig Zeit für Unternehmungen hat. Aber der Empfänger kann sie auch als Zeichen für Desinteresse verstehen.

„Frauen kommunizieren sehr häufig auf der Beziehungsebene, Männer öfter auf der Sachebene. Beim Chatten fragen sich Frauen dann häufig, ob in der Partnerschaft etwas nicht stimmt“, weiß Glock. Da sind Streits vorprogrammiert.

Die Psychologin empfiehlt: „Man sollte beim Chatten immer auf der Sachebene bleiben. Für Termin- oder andere Inhaltsabstimmungen eignen sich Messenger gut. Für Probleme oder komplexe Themen aber nicht, da kommen schnell Missverständnisse auf“, erklärt Glock. Liebesbotschaften á la „Vermisse dich“ seien in Ordnung, ausführliche Gespräche über die Beziehung sollten Paare von Angesicht zu Angesicht führen.

Missverständnisse
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Tipp 2: Bedeutung von Emojis klären

Auch Emojis können für Missverständnisse sorgen. „Eine Studie hat ergeben, dass Menschen Emojis verschieden interpretieren. Dadurch kann eine Nachricht schnell missverstanden werden“, sagt Diplom-Psychologin Yvonne Glock. Denn Emojis können einem Satz verschiedene Bedeutungen verleihen: ironisch, belächelnd, traurig, sauer.

Der Emoji mit weißen Wolken vor der Nase und Augenbrauen in V-Stellung steht ursprünglich für Triumph und Erfolg. Viele Menschen sehen aber ein wütendes Gesicht darin. Den Satz „Das ist ja super gelaufen“ kann der Sender also entweder als wütend und damit ironisch oder als triumphierend wahrnehmen.​ Die Psychologin rät: „Tauscht euch darüber aus, wie ihr verschiedene Emojis versteht. Und bedenkt, dass die Bildchen sich je Hersteller und Plattform unterscheiden.“

Übrigens: Im Video zeigen wir euch, was die WhatsApp-Emojis tatsächlich bedeuten!

Auf der Sachebene bleiben
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Tipp 3: Missverständnisse klären

Wenn du das Gefühl hast, da läuft gerade irgendwas schief, solltest du das laut unserer Expertin Glock direkt ansprechen. Hat dein Partner dir eine verletzende Äußerung geschickt hat, könntest du fragen: „Meinst du das wirklich so, wie es bei mir angekommen ist?“

Fühlt man sich selbst missverstanden, hilft nur: Die Nachricht erklären. „Das Wichtige dabei ist, Ich-Botschaften zu nutzen. Seine eigenen Gefühle transparent zu machen, ist immer besser als ein Vorwurf im Sinne von ‚Du hast mich damit verletzt!‘“, sagt Glock.

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Tipp 4: Äußere Umstände transparent machen

Neben der nonverbalen Kommunikation fehlt beim Chatten noch etwas: Man kann die Umstände nicht erkennen, in denen der Partner sich befindet. Vielleicht hat er eigentlich Lust zu chatten, sitzt aber noch auf der Arbeit und schreibt deshalb nur sporadisch. Vielleicht unterhält er sich parallel mit jemand anderem und antwortet deshalb verzögert. Oder er hat Probleme mit seiner Internetverbindung.

„Auch in solchen Fällen sollte man geradeheraus fragen: Passt es dir gerade? Oder bist du im Stress?“, rät die Psychologin. Um Frust beim Partner zu vermeiden sollte man selbst auch nur dann den Messenger verwenden, wenn man auch antworten kann. Sieht der Partner nämlich blaue Häkchen oder den „Online“-Stempel, bekommt aber keine Antwort, ist das frustrierend.

Tipp: Wie du die blauen Haken ausschalten kannst und noch viel mehr geniale WhatsApp-Tricks erfährst du hier!

Übrigens: Die gofeminin-Redaktion ist auch bei WhatsApp: SO kannst du uns folgen!