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Das ist die 22. SSW (Schwanger­schafts­woche) auf einen Blick

22. Schwangerschaftswoche
22. Schwangerschaftswoche Credit: Getty Images

Das passiert in der 22. Schwangerschaftswoche bei Mama und Baby.

Jetzt bringt das Baby schon rund 475 Gramm bei etwa 28 Zentimeter auf die Waage. Es wächst ab der 22. SSW langsamer als bisher, nimmt dafür aber deutlich schneller zu. Im Ultraschall kann man nun bei vielen Babys beobachten, wie sie ihren ersten Schluckauf haben.

Um die 22. Schwangerschaftswoche steigt der Magnesiumbedaf der Schwangeren. In der Regel kann der erhöhte Bedarf problemlos über die Ernährung ausgeglichen werden. Wer aber unsicher ist und häufig unter Wadenkrämpfen leidet, sollte das mit dem Frauenarzt besprechen: Auch Magnesiumpräparate können verwendet werden, aber bitte nicht in Eigenregie.

Im Video: So entwickelt sich ein Fötus im Mutterleib

Die Entwicklung des Fötus im Mutterleib

In 40 Wochen entwickelt sich ein Embryo im Mutterleib zu einem fertigen Baby - im besten Fall mit 10 Fingern und Zehen. In jeder Schwangerschaftswoche macht das Ungeborene dafür große Entwicklungsschritte. Seht in diesem Video, was alles passiert.

Vorsorgeuntersuchungen

Zwischen der 19. und der 22. Schwangerschaftswoche steht die zweite große Vorsorgeuntersuchung an. Neben dem Ultraschall werden die üblichen Untersuchungen gemacht: Gewicht, Blutdruck und Hämoglobingehalt der Schwangeren werden ermittelt, der Urin auf Eiweiß, Zucker und Keime untersucht. Der Frauenarzt stellt den Gebärmutterfundus fest – also wo der obere Rand der Gebärmutter jetzt liegt.

Beim Ultraschall wird jetzt die Scheitel-Fersen-Länge (SFL) berechnet. Hierfür muss der Arzt die sogenannten biometrischen Daten ermitteln und verrechnen. Die Femurlänge multipliziert mit dem Faktor sieben ergibt die ungefähre Scheitel-Fersen-Länge (SFL). Die restlichen Daten geben weitere wichtige Hinweise über die zeitgemäße Entwicklung des Babys sowie über sein Gewicht:

  • Biparietaler Durchmesser (BPD oder BIP): Kopfdurchmesser von Schläfe zu Schläfe. Im Ultraschall wird dafür der Abstand zwischen den Schläfen vermessen.
  • Femurlänge (FL): Femur = Oberschenkelknochen, lässt sich im Ultraschall gut vermessen. Alternativ zur FL kann auch die Länge des Oberarmknochens (Humerus) vermessen werden, die mit HL angegeben wird.
  • Fronto-okzipitaler Durchmesser (FOD): Kopfdurchmesser vom Hinterkopfbis zur Stirn
  • Kopfumfang (KU): wird von einigen Ärzten alternativ zum FOD vermessen
  • Abdomen/Thorax-quer-Durchmesser (ATD): Abstand von der rechten zur linken Bauchseite
  • Alternativ zum ATD werden häufig der Abdomen/Thorax-Umfang (AU) oder der Abdomen/Thorax-a. p.-Durchmesser (APD) vermessen.
  • AU: Bauchumfang
  • APD: Abstand vom Nabel zum Rückgrat

Welche dieser Daten der Arzt verwendet, hängt unter anderem davon ab, ob das Baby ruhig liegt oder sich bewegt und welche Maße genau vermessen werden können.

Auch jetzt wird noch einmal kontrolliert, ob die werdende Mutter ein oder mehrere Babys erwartet. Auch die Menge des Fruchtwassers wird überprüft sowie die Herztöne und Bewegungen des Babys und die Lage der Plazenta. Zuletzt werden alle Daten im Mutterpass notiert.

Es gibt einen Unterschied zwischen Schwangerschaftswoche und Alter des Babys: Insgesamt umfasst eine Schwangerschaft 40 Wochen oder zehn Monate. Dabei startet die Berechnung etwa zwei Wochen vor der Befruchtung – nämlich mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung. Die Rechnung hat sich bewährt, weil sich nicht bei jeder Frau der Termin des Eisprungs rückwirkend eindeutig bestimmen lässt. In der 22. SSW ist das Baby daher etwa 20 Wochen alt.

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Lest hier weiter: Alle Schwangerschaftswoche auf einen Blick

Das Baby in der 22. SSW

Bei einer Größe von etwa 28 Zentimetern wiegt das Baby in der 22. Schwangerschaftswoche schon etwa 475 Gramm. Es nimmt jetzt deutlich schneller zu, wächst aber langsamer als bisher.

In der 22. SSW hat das Baby vermutlich auch seinen ersten Schluckauf – beim nächsten Ultraschall sollten werdende Eltern einmal darauf achten. Einige Schwangere bemerken den Schluckauf sogar schon, weil der Bauch rhythmisch zuckt. Wenn das Baby Fruchtwasser „ein- und ausatmet“ und damit das Atmen trainiert, kann dieser typische Schluckauf entstehen. Bis das Zwerchfell vollständig entwickelt ist, haben noch viele Kinder mehrere Monate nach der Geburt häufig Schluckauf. Das ist nicht besorgniserregend, im Gegenteil: Die Atemübungen und der Schluckauf sind unerlässlich, damit das Baby nach der Geburt seinen ersten Atemzug tut!

Im Verlauf der Schwangerschaft werden sich die Größe und das Gewicht des Babys immer individueller entwickeln. Die hier genannten Werte können deshalb nur Durchschnittswerte sein. Werdende Eltern sollten sich daher keine Sorgen machen, wenn die vom Frauenarzt ermittelten Werte von den hier genannten abweichen.

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Die Mutter in der 22. SSW

Um die 22. Schwangerschaftswoche steigt der Magensiumbedarf der werdenden Mutter deutlich an. Generell kann das über die Ernährung ausgeglichen werden. Vollkornprodukte, grünes Gemüse, Nüsse, Fisch, Fleisch und Milchprodukte enthalten besonders viel Magnesium. Alternativ kann die Schwangere in Absprache mit dem Frauenarzt auch auf Magnesiumpräparate zurückgreifen. Mit viel Bewegung können die Krämpfe auch gemindert beziehungsweise ihnen vorgebeugt werden.

Magnesiummangel kann sich in Form von Magenkrämpfen und Wadenkrämpfen bemerkbar machen. Schlimmstenfalls kann der Mangel frühzeitige Wehen auslösen.

In der 22. SSW entdecken einge Schwangere plötzlich deutliche Erhebungen auf dem Brustwarzenhof. Das sind die sogenannten Montgomery-Drüsen, die nun vergrößert sind und eine fetthaltige Substanz absondern. Diese dient dazu, die Brustwarze und den Brustwarzenhof zu pflegen und auf das Stillen vorzubereiten.

Weitere Informationen zu Schwangerschaftsverlauf und Babys Entwicklung findet ihr bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Weitere Schwangerschaftswochen im Überblick:

>> Die 23. SSW (Schwanger­schafts­woche) auf einen Blick

<< Die 21. SSW (Schwanger­schafts­woche) auf einen Blick

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.