Veröffentlicht inWohnen & Lifestyle

Olivenbaum: Wie du Wollläuse erkennst und schnell bekämpfen kannst (Gärtner-Trick)

Wollläuse auf Olivenbaum-Blatt
© Ann-Kathrin Schöll

Vorab im Video: So nutzt du Ackerschachtelhalm, um deine Pflanzen zu stärken

Du hast etwas Weißes an deinem Olivenbaum entdeckt? Womöglich handelt es sich um Wollläuse. Lies hier, wie du den Schädling schnell wieder loswirst.

Ich habe vor ein paar Wochen zum Geburtstag einen prächtigen Olivenbaum bekommen. Dicker, verästelter Stamm, prächtige Krone. Ein wunderschöner Hingucker auf unserer Terrasse.

Beim allmorgendlichen Gartenrundgang mit Kaffee in der Hand, dann der Schock: An meinem Olivenbaum klebt plötzlich weiße Wolle. Erst dachte ich, das seien nur die Pollen der Pappeln aus der Nachbarschaft.

Aber beim Näherhinschauen, habe ich dann auch kleine Krabbelviecher entdeckt. Also Handy gezückt und Google Lens um Rat gefragt. Diagnose: Mein Olivenbaum hat Wollläuse!

Wollläuse am Olivenbaum
Wollläuse erkennst du an weißem wollartigen Belag. Credit: Ann-Kathrin Schöll

Wenn es deinem Baum genauso geht, dann keine Panik. Ich zeig dir, was du tun kannst – und was definitiv nicht hilft.

Was sind Wollläuse überhaupt – und warum befallen meinen Olivenbaum?

Wollläuse (auch Schmierläuse genannt) sind kleine, weiße Insekten, die sich vor allem an den Blattachsen, Trieben und unter den Blättern deines Olivenbaums festsetzen. Sie sehen aus wie winzige Wattebäusche, kleben aber hartnäckig an der Pflanze. Ihr Trick: Sie umgeben sich mit einer wachsartigen, weißen Schutzschicht – daher auch der „Woll-Look“.

Warum sie sich gerade bei dir breitmachen? Ganz einfach: Wollläuse lieben Wärme, trockene Luft und geschwächte Pflanzen. Heißt: Wenn dein Olivenbaum in einem zu warmen Winterquartier stand, zu wenig Frischluft bekommen hat oder unter Stress steht (z. B. durch zu viel Wasser oder zu wenig Licht), dann rollt ihnen quasi der rote Teppich aus.

Erste Hilfe: Wisch die Wollläuse einfach weg!

Das klingt jetzt fast zu simpel – aber ich verspreche dir: Es funktioniert. Nimm ein feuchtes Mikrofasertuch, tränke es in lauwarmem Wasser, gern auch mit einem kleinen Spritzer Schmierseife, und wisch die befallenen Stellen sorgfältig ab.

Tipp: Wische mit leichtem Druck, aber vorsichtig, damit du keine frischen Triebe beschädigst. Danach unbedingt das Tuch auswaschen oder entsorgen – sonst schleppst du die Läuse nur weiter.

Den Abwisch-Tipp habe ich übrigens in einem Reel von „Kitzinger Blumen & Pflanzen“ entdeckt. Falls du auch Garten-Content liebst, kann ich dir den Account sehr empfehlen!

Hausmittel gegen Wollläuse: Neemöl wirkt Wunder

Wenn du’s etwas nachhaltiger und langfristiger willst, kannst du Neemöl einsetzen. Das ist ein natürliches Insektizid, gewonnen aus dem Neembaum, und wirkt systemisch: Die Pflanze nimmt es auf, und wenn die Wollläuse daran saugen, verdirbt es ihnen den Appetit.

Hier kannst du Neemöl bei Amazon bestellen*

Ich habe mein Neemöl in einer Sprühflasche mit Wasser und etwas Spülmittel gemischt (10 ml Neemöl auf 1 Liter Wasser, dazu 1–2 Tropfen Spüli als Emulgator) und alle paar Tage auf die befallenen Stellen gesprüht. Nach einer Woche war der größte Spuk vorbei.

Bei starkem Wolllaus-Befall: Chemische Mittel

Wenn dein Olivenbaum komplett befallen ist und aussieht wie Zuckerwatte, ist ein systemisches Pflanzenschutzmittel gegen Wollläuse die effektivste Waffe. Diese Mittel enthalten bestimmte Wirkstoffe, die die Schädlinge bekämpfen.

Wichtig: Immer mit Abstand sprühen, nicht direkt aus nächster Nähe, sonst verstopfst du die Poren der Blätter. Und: Nicht in der Mittagshitze sprühen, sonst gibt’s Sonnenbrand für deinen Baum.

Hier gibt es Anti-Wolllaus-Mittel bei Amazon*

Wie kann ich Wollläusen am Olivenbaum vorbeugen?

Ganz ehrlich: Ganz verhindern kannst du einen Befall nie – aber du kannst es den Wollläusen ziemlich ungemütlich machen.

Achte auf das Klima beim Überwintern: Wenn du deinen Olivenbaum überwinterst, dann möglichst in einem kühlen, hellen Raum mit guter Luftzirkulation. Keine Heizungsluft, keine stickige Ecke.

Regelmäßig kontrollieren: Ich schau jetzt alle paar Tage unter die Blätter und an die Triebe. Früher Befall? Frühe Reaktion.

Stärke deine Pflanze: Gesunde Pflanzen sind weniger anfällig. Gib deinem Olivenbaum regelmäßig passende Nährstoffe (z. B. mediterraner Flüssigdünger) – aber bitte nicht übertreiben!

Dusche zwischendurch: Eine lauwarme Dusche mit leichtem Wasserstrahl (z. B. aus der Gießkanne oder Brause) kann helfen, kleine Schädlinge wegzuspülen. Besonders nach dem Umzug vom Winterquartier ins Freie.

Wollläuse auf Olivenbaum-Blatt
Du solltest deinen Olivenbaum regelmäßig auf Schädlinge wie Wollläuse kontrollieren. Credit: Ann-Kathrin Schöll

Und was ist mit natürlichen Fressfeinden?

Wenn dein Olivenbaum draußen steht, übernehmen oft Marienkäfer oder Florfliegen die Arbeit für dich.

Wichtig zum Schluss: Geduld! Wollläuse sind zäh, aber meist harmlos und mit etwas Konsequenz wirst du sie los. Mein Olivenbaum hat’s überlebt und treibt wieder aus. Du kriegst das auch hin. Und falls du dich gerade über weiße Pollen wunderst: Guck lieber zweimal hin. Könnte sein, dass es diesmal nicht nur der Frühling ist.

Du hast noch mehr praktische Tipps und Tricks parat? Kennst eine geniale Lösung für das Problem? Oder hast eine ganz andere Meinung zum Thema? Dann teil sie mit uns! Wir freuen uns immer über Kritik und Empfehlungen von unseren Leserinnen und teilen sie gerne in unseren Artikeln!

Schreib uns einfach auf Instagram oder auf Facebook. Gerne mit deinem Namen und deinem Alter, damit wir deinen Tipp als „Leserinnen-Empfehlung“ in unsere Artikel einbauen können. Wir freuen uns darauf, von dir zu hören!

*Affiliate-Links