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Affenpocken: Dieses Früh-Symptom sollten alle kennen

Eine Affenpocken-Infektion wird oft erst sehr spät erkannt. Jetzt sind deutsche Ärzte auf ein mögliches Früh-Symptom gestoßen, das eine frühzeitige Diagnose möglich machen und somit schwere Verläufe verhindern könnte.

Am 19. Mai 2022 wurde der erste Affenpocken-Patient in Deutschland positiv getestet. Mittlerweile verzeichnet das RKI insgesamt über 2.000 Fälle. Betroffen sind überwiegend Männer. Infektionen von Kindern sind keine bekannt, bei Frauen wurden bisher lediglich vier Fälle gezählt.

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Eine Affenpocken-Infektion geht oft mit allgemeinen Krankheitssymptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, geschwollenen Lymphknoten, Frösteln und Abgeschlagenheit einher. Manche Menschen haben keine dieser typischen Symptome.

Einige Tage später entwickelt sich dann ein Hautausschlag mit für Pocken typischen Pusteln und Bläschen, die verkrusten und dann abfallen.


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Mögliches Früh-Symptom gefunden

Bisher war eine Affenpocken-Infektion im frühen Stadium nur schwer zu diagnostizieren. Allein die Inkubationszeit soll zwischen fünf und 21 Tage betragen. In einem Fallbericht des Universitätsklinikums Bonn wurde nun jedoch ein mögliches frühes Krankheitszeichen vorgestellt.

Die Mediziner Stefan Schlabe und Christoph Boesecke beschreiben im „Deutschen Ärzteblatt“ die Krankheitsgeschichte eines Patienten, der seinen Hausarzt wegen eines neu aufgetretenen Bläschens im Mundwinkel aufsuchte.

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Der 51-jährige HIV-Patient, der sonst keine weiteren Krankheitszeichen zeigte, bekam zunächst eine Salbe verschrieben und wurde nach Hause geschickt. Diese half jedoch nicht und schon wenige Tage später entstand aus dem Bläschen ein sogenannter Mundwinkelulkus, ein schmerzhaftes Geschwür im Mundwinkel.

Nach einem Abstrich wurden in einem Labor mittels eines PCR-Tests schließlich die Affenpockenviren nachgewiesen. Erst im späteren Verlauf bildeten sich typische Affenpocken-Symptome, wie Hautbläschen. Dieser Befund könnte Mediziner*innen und Betroffenen dabei helfen, eine Affenpocken-Infektion rechtzeitig zu vermuten und eine frühzeitige Behandlung einzuleiten.