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Übergewicht durch Corona? Jedes sechste Kind ist dicker!

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind immens. Denn Long-Covid ist nur eine der gravierenden Folgen, die die Pandemie auf die körperliche Gesundheit hat.

Die Corona-Pandemie hat enorme Schäden in vielen Bereichen hinterlassen. Die Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit sind dabei nicht nur die Long-Covid-Erkrankung.

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Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet, haben sich die Lockdowns laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage ebenso auf das Essverhalten der Kinder ausgewirkt. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass circa jedes sechste Kind in Deutschland seit Beginn der Pandemie dicker geworden ist.

„Eine Gewichtszunahme in dem Ausmaß wie seit Beginn der Pandemie haben wir zuvor noch nie gesehen“ so Susann Weihrauch-Blüher, Oberärztin an der Universitätskinderklinik Halle/Saale und Mitglied der Deutschen Adipositas-Gesellschaft. Vor allem die Zehn- bis Zwölfjährigen aus einkommensschwachen Familien seien von erhöhtem Übergewicht seit Corona betroffen.

„Schwere Belastung einer ganzen Generation“

Bei der Umfrage teilgenommen haben 1004 Eltern von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 3 und 17 Jahren. Dabei stellte sich heraus, dass rund jedes dritte Kind im Alter von zehn bis zwölf Jahren während der Corona-Pandemie dicker geworden ist.

Bei der Hälfte der Befragten habe die tägliche Bewegung der Kinder nachgelassen und rund ein Viertel von ihnen konsumiere mehr Süßigkeiten oder Ähnliches.: „Das ist alarmierend, denn Übergewicht kann schon bei Kindern und Jugendlichen zu Bluthochdruck, einer Fettleber oder Diabetes führen“, so Oberärztin Weihrauch-Blüher.

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Übergewicht durch Corona? Jedes sechste Kind ist dicker!

Dass die Kinder sich weniger bewegen, könnte zusätzlich daran liegen, dass auch der Medienkonsum bei den 6 bis 17-Jährigen, nach Angaben der Eltern, um etwa 70 Prozent angestiegen ist: „Und selbst bei den Drei- bis Fünfjährigen hat mehr als jeder zweite Jungen und jedes zweite Mädchen laut Einschätzung der Eltern mehr Zeit mit Smartphone oder Laptop verbracht“, erklärt Susan Weihrauch-Blüher.

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Auch Hans Hauner, Direktor des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin in München, hält es für essentiell die Folgen der Pandemie schnellstmöglich aufzufangen. Ansonsten könnten diese Essgewohnheit zu einer schweren Belastung einer ganzen Generation werden: „Wir brauchen ein Paket verschiedener Maßnahmen, um einen nennenswerten Effekt zu erzielen“, so Hauner.

Dieses Paket könnte laut den Expert*innen eine Besteuerung von Zuckergetränken, Steuererleichterungen für Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte, Werbeschranken für ungesunde Lebensmittel und die Übernahme der Kosten für eine Adipositas-Therapie durch die Krankenkassen beinhalten.