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Neue Studie: Corona-Krise macht Frauen unglücklicher als Männer

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Studie zeigt: Frauen leiden stärker unter Corona-Pandemie

Kontaktbeschränkungen, Homeschooling, Homeoffice – die Corona-Pandemie ist eine Herausforderung für uns alle. Und nicht nur das. Sie soll auch dafür verantwortlich sein, dass wir unglücklicher sind. Ganz besonders Frauen. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns selbst und andere vor einer Infektion schützen, indem wir bestimmte Corona-Regeln einhalten (hier gehts zu den aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung). Das klingt erstmal plausibel, aber die ganzen Maßnahmen und Einschränkungen können auch sehr belastend sein. Die Corona-Krise schlägt nämlich vielen Menschen aufs Gemüt. Sie sind insgesamt unzufriedener und unglücklicher – wobei Frauen davon stärker betroffen sein sollen als Männer.

Zu diesem Ergebnis kommt jetzt die Studie „Happiness Gap der Frauen in der Coronakrise“, die von der Universität Freiburg mit Unterstützung der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) durchgeführt wurde. Untersucht wurde das Ausmaß der Einbußen an Lebenszufriedenheit der Geschlechter.

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Je mehr Maßnahmen, desto größer der Glücksverlust

Bislang hatten Frauen bis 65 in Sachen Glück immer einen Vorsprung vor den Männern, heißt es seitens der Wissenschaftler*innen. Auf einer Skala von null bis zehn lagen sie vor Corona um 0,04 Punkte vorn. Durch die Pandemie sind alle unzufriedener – aber Frauen deutlich mehr als Männer. Der „Happiness Gap“ der Frauen liegt bei 0,19 Punkte. Je einschneidender die Corona-Maßnahmen, desto größer sind die Glücksverluste. In Zeiten des Lockdowns betrug der Glücksabstand zu den Männern bis zu 0,4 Punkte (Mai 2021). Die Ursachen für den Glücksverlust reichen von Homeschooling, über Einsamkeit aufgrund von Kontaktbeschränkungen bis zu beruflichen Einschränkungen.

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Neue Studie: Corona-Krise macht Frauen unglücklicher als Männer

Junge Frauen sind besonders unzufrieden

Von besonders großen Glückseinbußen, so heißt es in der Studie, seien junge Frauen bis 25 Jahre betroffen. Vor Corona betrug ihr Glücksvorsprung noch 0,2 Punkte. Während der Coronakrise verloren sie 0,6 Punkte, die jungen Männer 0,3 Punkte. Ähnlich sieht es wohl auch bei Studentinnen und alleinlebenden jungen Frauen (bis 35) aus. Während Studentinnen während der Pandemie 0,8 Punkte verloren, haben Studenten 0,2 Punkte eingebüßt. Alleinlebende junge Frauen verlieren 0,9 Punkte, alleinlebende Männer im gleichen Alter 0,6 Punkte. Als Hauptgründe ihrer Unzufriedenheit nannten die beiden Frauengruppen Einsamkeit und Kontaktbeschränkungen.

Auch berufstätige Mütter sind unglücklicher

Die Studie fand auch heraus, dass berufstätige Mütter jetzt unglücklicher sind als vor der Corona-Pandemie. Frauen mit Kindern, die Vollzeit arbeiten, verlieren 1,0 Punkte (Teilzeit 0,7), ihre Männer hingegen ’nur‘ 0,4 (Teilzeit 0,3). Als Gründe für die gesteigerte Unzufriedenheit werden Homeschooling, die vermehrte Hausarbeit und das Homeoffice angeführt.

Auch selbständige Frauen hätten, so heißt es weiter, während der Pandemie an Lebenszufriedenheit eingebüßt. Sie verlieren 0,8 Punkte, selbstständige Männer 0,4 Punkte. Dahinter würden vor allem wirtschaftliche Sorgen stecken, da die Corona-Maßnahmen besonders viele ‚weibliche Branchen‘ trafen (z.B. körpernahe Dienstleistungen, Floristen, Kitabetreiber, Innenausstatter, Einzelhandel, Reinigungsgewerbe).

Übrigens: Rentnerinnen (über 65) waren offenbar schon vor Corona etwas unzufriedener (0,1 Punkte) mit ihrem Leben als gleichaltrige Rentner. In der Coronakrise, so fanden die Wissenschaftler*innen heraus, hat sich dieser Abstand vergrößert. Sie sind jetzt 0,2 Punkte unzufriedener als Rentner.

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Hintergrundinfos zur Studie: Die Studie „Happiness Gap der Frauen in der Coronakrise“ erscheint im Rahmen des SKL Glücksatlas, der aktuellsten regelmäßigen Studie zur Lebenszufriedenheit der Deutschen. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg. Insgesamt wurden seit Januar 2020 15.200 Deutsche repräsentativ befragt, zuletzt im Dezember 2021 und Januar 2022 insgesamt 2.075 Personen vom Institut für Demoskopie Allensbach.