Passender hätten es die Intitiatoren der Petition 91015 nicht legen können, am 28. Mai, dem Internationalen Tag der Menstruationshygiene, gibt es für Frauen in der Bundesrepublik Deutschland einen Grund zu feiern. Das Quorum der Petition zur Senkung der Mehrwertsteuer auf Menstruationsprodukte wurde erreicht. Über 70.000 Menschen haben die Online-Petition inzwischen unterzeichnet.
Wichtiger Schritt in die richtige Richtung
Allerdings bedeutet das zunächst nur, dass die Thematik im nächsten Petitionsausschuss des Bundestages diskutiert wird. Nicht, dass es die Steuersenkung auch wirklich gibt. Die Initiatoren der Petiton werden dann im Bundestag angehört.
Wir drücken die Daumen!
Schluss mit der Diskriminierung von Menstruierenden
Periodenprodukte wie Menstruationstassen, Tampons und Binden fallen bei in Deutschland in die Kategorie "Luxusartikel" und werden deshalb mit satten 19 Prozent Steuern belegt. Dabei sollen Produkte des alltäglichen Lebens, also alles, was man für den Alltag kaufen muss, mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz besteuert werden. Die Realität sieht anders aus: Kaviar und rennpferde werden mit einem ermäßigten Steuersatz von 7 Prozent belegt, Tampons hingegen mit 19 Prozent - verkehrte Welt!
Schluss damit: Gestartet wurde die Petition 91015 gegen die Luxussteuer auf Periodenprodukte im Mai 2019 von dem Magazin NEON und dem Unternehmen einhorn. In der Begründung der Petition steht: "Wir finden: Das ist Diskriminierung von Menstruierenden. Wir fordern den Bundestag deshalb auf, Periodenprodukte mit dem ermäßigten Satz von sieben Prozent zu besteuern. Die Periode ist kein Luxus!" Das Ergebnis ist Klasse und verdient Respekt. Genau solche Aktionen bringen uns alle gemeinsam nach vorne. Vielen Dank!
Frauen sollen sich nicht schämen müssen
Der Internationale Tag der Menstruationshygiene soll dazu beitragen, dass sich keine Frau auf der Welt für ihre Menstruation schämen muss. Leider ist das in vielen Ländern noch nicht der Fall und die Menstruation wird zum Tabuthema. In manchen Entwicklungsländern werden Frauen sogar vom gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt und sie haben teilweise keinen Zugang zu Hygieneprodukten wie Menstruationstassen oder Tampons. Frauen werden somit dafür bestraft, eine Frau im gebärfähigen Alter zu sein. Viele Hersteller von Periodenprodukten, wie u.a. RubyCup oder Intima, spenden einen Teil des Verkaufspreises aus Deutschland dafür, dass Mädchen und Frauen in eben diesen Entwicklungsländern unterstützt werden.
In der Vergangenheit haben wir schon einmal zur Perioden-Luxussteuer-Thematik berichtet: Unsinnige Tamponsteuer: PMS und Periode sind definitiv kein Luxus!
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