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Queere Vielfalt: Das sind die ersten trans* Frauen im Bundestag

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Queere Vielfalt: Das sind die ersten trans* Frauen im Bundestag

Bei der Bundestagswahl 2021 wurde queere Geschichte geschrieben: Zum ersten Mal ziehen zwei trans* Frauen ins Parlament ein. Wir stellen euch Tessa Ganserer und Nyke Slawik von den Grünen vor.

Wie auch immer man die Ergebnisse der diesjährigen Bundestagswahl bewerten mag, für die LGBTQ*-Community gab es 2021 einen historischen Erfolg: Erstmals ziehen nämlich zwei trans* Frauen in den deutschen Bundestag ein.

Namentlich die Politikerinnen Nyke Slawik (27) und Tessa Ganserer (44) von den Grünen. Beide lagen in ihrem Wahlkreis zwar stimmenmäßig hinten, doch konnten sich über die jeweilige Landesliste trotzdem einen Platz im Parlament sichern.

Auch wichtig: Wie du richtig reagierst, wenn sich jemand als trans* outet

Auf den Wahllisten der diesjährigen Wahl waren noch zwei weitere trans* Politikerinnen vertreten, die den Einzug jedoch nicht schafften: Victoria Broßart von den Grünen und Ria Cybill Geyer von der SPD.

Im Video: So stimmten junge Wähler bei der Bundestagswahl 2021 ab

Queere Vielfalt: Das sind die ersten trans* Frauen im Bundestag

Gegen das Transsexuellengesetz

Slawik und Ganserer wollen sich für queere Themen stark machen, unter anderem für die Abschaffung des Transsexuellengesetzes. Das seit 1981 bestehende Gesetz ist umstritten und gilt als veraltet und entwürdigend.

Ganserer sagte dazu: „Dass ich mich vor einen Richter stellen muss, damit der Staat mich so akzeptiert wie ich bin; dass ich psychologische Gutachten über mich ergehen lassen muss; dass ich mir entwürdigende Fragen gefallen lassen muss, das ist gegen die Menschenwürde und verstößt gegen das Selbstbestimmungsrecht des Grundgesetzes.“

Mehr dazu: Diskriminierung und Gewalt gegen trans* Frauen in Deutschland

Slawik äußert sich ebenfalls dazu und schreibt auf Twitter nach ihrem Wahlerfolg: „Ich hoffe, dass wir heute ein neues Kapitel der Selbstbestimmung in der Politik aufschlagen und die jahrelange Bevormundung queerer Menschen beenden können.“

Doch die beiden Politikerinnen wollen sich auch für weitere, „nicht-queere“ Themen stark machen. Ganserer betont, dass ihr Mobilitätspolitik, Umweltschutz und Gleichstellung am Herzen liege. Slawik fordert zudem mehr Diversität im Bundestag.