Eine neue EU-Verordnung sorgt für Ärger und Unmut in der Tattoo-Szene. Die Verordnung kommt von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), die dafür zuständig ist, Menschen und Natur vor den Risiken, die durch Chemikalien entstehen können, zu schützen.
Die neue Verordnung der ECHA wird kurz Tattoo-REACH genannt. REACH steht dabei für Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals (zu Deutsch: Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe).
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Die meisten derzeit verkauften und genutzten Tattoo-Farben enthalten Chemikalien, die nach der neuen Verordnung als „gefährlich“ eingestuft sind. Laut der ECHA können diese Stoffe beispielsweise Hautallergien auslösen oder sogar krebserregend sein.
Die neue Regel REACH soll bereits ab dem 4. Januar 2022 in Kraft treten. Bei Tätowierer:innen in ganz Europa stößt dies auf großen Gegenwind und auch Verunsicherung.
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Tätowierer:innen blicken in eine ungewisse Zukunft
Tattoo-Künstler:innen waren während der Lockdown-Phasen diejenigen, die erst ganz zum Schluss wieder arbeiten und ihre Studios öffnen durften. Deshalb bangen noch immer viele Tätowierer:innen um ihre Existenz und den Erhalt ihrer Studios.
Die neue Tattoo-REACH-Verordnung würde dafür sorgen, dass fast alle aktuell angebotenen Tattoo-Farben wegfallen. So wäre es innerhalb der EU kaum noch möglich, Tattoos zu stechen. Schwarze Motive wären zwar noch möglich, aber auch schwarze Farbe fällt teilweise der Regelung zum Opfer.
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Deshalb wehren sich die Künstler:innen jetzt: Mit der Petition „Save The Pigments“ wollen Tätowierer:innen aus ganz Europa nun gegen die neuen Einschränkungen vorgehen. Hier findet ihr mehr Informationen dazu, wie ihr die Petition unterstützen könnt.
Werden also ab dem nächsten Jahr immer mehr Tattoo-Fans ins Ausland reisen, um sich mit Farbe tätowieren zu lassen? Oder könnte sich noch etwas an der neuen Verordnung ändern? Es bleibt abzuwarten.