Veröffentlicht inAktuelles

Muttertag: Woher kommt der Feiertag eigentlich?

© AdobeStock

Was steckt eigentlich hinter dem Muttertag?

Spoiler: Er wurde nicht erfunden, um mehr Blumen zu verkaufen!

Muttertag bedeutet für viele: Frühstücken, Blumensträuße oder selbstgebastelte Gutscheine. Aber wusstet ihr, dass eine lange historische Entwicklung hinter dem Tag steckt?

Mama ist die Beste! Klar, dass es einen Tag geben sollte, der nur ihr gewidmet ist. Am Muttertag darf sich so manche Mama über selbstgebastelte Karten oder einen bunten Strauß Blumen freuen.

Aber wer hat den Muttertag eigentlich erfunden? Und wie lange gibt es ihn schon? Hier findet ihr es heraus!

Wann ist Muttertag?

Der Muttertag wird in Deutschland jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai gefeiert. Dieses Jahr fällt er auf den 14. Mai.

Am Muttertag sollen alle Mütter gefeiert werden – oft mit kleinen (oder großen) Geschenken. Diese Mitbringsel waren aber ursprünglich bei der Erfindung des Muttertages gar nicht das Ziel! Vielmehr hat der Muttertag sich historisch entwickelt und blickt auf eine lange Geschichte zurück.

Frühe Versionen des Muttertags

Schon bei den alten Griechen soll es eine Art „Muttertag“ gegeben haben. Dabei wurde unter anderem Rhea, der Göttin der Fruchtbarkeit, gehuldigt. Auch der Kybele- und Attiskult soll zur Zeit der Römer eine ähnliche Tradition gehabt haben.

Im Mittelalter gab es in Großbritannien einen „Mothering Day“, der aber zunächst vor allem „Mutter Kirche“ gewidmet war. Später wurde der Tag vor allem von Angestellten wohlhabender Familien genutzt, um ihre Mütter zu besuchen.

Die Ursprünge des modernen Muttertags

Als „Mutter“ des Feiertags, wie wir ihn heute kennen, gilt die US-Amerikanerin Anna Marie Jarvis. Diese rief am 12. Mai 1907 einen persönlichen Muttertag ins Leben, mit dem sie ihre zwei Jahre zuvor verstorbene Mutter ehren wollte.

Ihre Mutter, Ann Maria Reeves, hatte bereits 1865 die sogenannten „Mothers‘ Friendship Days“ ins Leben gerufen, die dazu dienen sollten, dass Mütter sich besser vernetzen können. Während der Treffen wurden etwa Fragen ausgetauscht und beantwortet.

Anna Maries Gedenkgottesdienst fand viel Anklang und verteilte sich in den kommenden Jahren über die gesamten USA. Übrigens: Zum Andenken an ihre Mutter ließ Anna Maria 500 weiße Nelken an Mütter verteilen – erinnert an den heutigen Blumenstrauß zum Muttertag, nicht wahr?

Auch lesen: Blumen arrangieren – So gelingt der Blumenstrauß deiner Träume

Der Muttertag begeistert die Welt

Bereits drei Jahre nach dem ersten „Mother’s Day“ wurde der Tag in 45 US-Staaten gefeiert. Als der Kongress im Jahr 1914 den zweiten Sonntag im Mai offiziell als „Mother’s Day“ festlegte, verbreitete sich die Tradition in Windeseile im Land – und schwappte auch nach Europa.

Zunächst begannen die Engländer, dann auch die Norweger, Finnen, Schweden, Österreicher, Deutschen und Schweizer den Tag zu Ehren ihrer Mütter zu feiern. Hierzulande wurde der Muttertag 1923 zum ersten Mal gefeiert und ist seit 1949 ein nicht gesetzlicher Feiertag.

Übrigens: Auch wenn der Muttertag ursprünglich als nicht-kommerzieller Tag gedacht war, so ist er heute einer der Verkaufs-stärksten Tage für Blumenhändler. Ob der Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber, der den Tag 1922/23 stark bewarb und damit auch in Deutschland salonfähig machte, das wohl vorausahnen konnte?

Passend dazu: Geschenke zum Muttertag – Einfach mal Danke sagen

Ein dunkles Kapitel

Habt ihr schonmal davon gehört, dass die Nationalsozialisten den Muttertag erfunden haben sollen? Das stimmt so nicht. Der Tag wurde von ihnen jedoch instrumentalisiert.

Wurde der Muttertag zunächst als unpolitischer Tag begangen, so wurde er mit der Machtergreifung der Nazis zu Propaganda-Material. 1933 bekam der Muttertag den Namen „Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter“. 1938 wurde das „Ehrenkreuz der deutschen Mutter“ eingeführt – es sollte besondere „Gebärleistungen“ ehren.

So feiert Deutschland heute

Die Bundesrepublik kannte den Tag dann wieder als Muttertag – offiziell ab 1950. In der DDR wurde der Tag nicht gefeiert, denn er galt als reaktionär. Stattdessen wurde der „Internationale Frauentag“ eingeführt.

Heute hat der Muttertag eine Sonderstellung: Obwohl er kein gesetzlicher Feiertag ist, dürfen (müssen aber nicht) etwa Blumenläden trotz des Sonntages öffnen.

Nicht überraschend, bedenkt man doch, dass Blumen deutlich auf Platz 1 der beliebtesten Muttertagsgeschenke liegen, wie Umfragen von Statista und YouGov zeigen: