Veröffentlicht inAktuelles

Neuerung bei Netflix: Ist bald Schluss mit Account-Sharing?

© Adobe Stock

Netflix will gegen das Account-Sharing vorgehen

"Geheime" Nutzer*innen müssen künftig auch zum Geldbeutel greifen - denn Netflix möchte nun gegen das beliebte "Passwort-Teilen" vorgehen.

Netflix will in Zukunft gegen illegale Nutzer*innen vorgehen. Was das konkret bedeutet und wie viel der Spaß künftig kosten wird, erfahrt ihr im Text.

Schnell das Passwort mit einem Freund oder einer Freundin teilen, damit er oder sie entspannt die neueste Serie gucken kann – so handhaben es die meisten von uns. Viele wollen keinen eigenen Account inklusive der damit verbundenen Kosten, um einerseits Geld zu sparen, und andererseits nicht unnötig an einen Vertrag gebunden zu sein.

Netflix selbst hat das Vorgehen bisher geduldet, möchte nun aber auch Nutzer*innen zur Kasse bitten, die illegal auf dem Streaming-Dienst Serien und Filme schauen.

In anderen Ländern bereits umgesetzt

In Ländern wie Spanien und Portugal wurde das Verfahren bereits getestet: Hier können über das sogenannte „Profiltransfer“ auch haushaltsfremde Geräte hinzugefügt werden. Die Kosten für die zusätzlichen Profile variieren je nach Land: In Spanien liegt der Preis bei 5,99 Euro, in Portugal hingegen bei 3,99 Euro.

Auch in Kanada und Neuseeland wurde das Testverfahren bereits eingeführt: Hier befindet sich der Preis pro Unter-Konto zwischen 4 und 6 Euro. In Deutschland vermutet man einen ähnlichen Kostenzuschlag wie in Spanien, allerdings gibt es dazu noch keine offiziellen Informationen.

Definition des Hauptstandortes

Kund*innen des Streaming-Dienstes müssen künftig ihren Hauptstandort definieren: Konkret bedeutet das, dass ein Ort, als Hauptstandort festgelegt wird. Nutzer*innen können dadurch weiterhin auch unterwegs ihre Lieblingsserien und Filme weiter streamen. Doch sobald sich ein haushaltsfremdes Gerät dazuschaltet, wird der oder die User*in ohne „offizielles“ Netflix-Konto, zur Kasse gebeten.

Lesetipp: Neue „Harry Potter“-Serie – J.K. Rowling wird Produzentin und erntet Kritik

Diese Möglichkeiten haben User*innen jetzt

Doch was können User*innen nun tun, wenn sie zuvor den Account eines Freundes oder einer Freundin genutzt haben? Konkret gibt es zwei Optionen, die die Möglichkeit bieten, weiterhin Filme und Serien auf Netflix zu streamen:

Einerseits können User*innen ein Unter-Konto erstellen, womit sie zwar auf den oder die Hauptnutzer*in angewiesen sind, dennoch vermutlich weniger bezahlen würden, als diejenigen, die einen eigenen Account haben.

Wer lieber unabhängiger sein will, kann ein eigenes Konto bei Netflix eröffnen: Das kostet natürlich mehr, dadurch ist der oder die Nutzer*in jedoch flexibler.

Lesetipp: Smartphone in der Badewanne – Gefährlich oder unbedenklich?

Diese Netflix-Abos gibt es

Der Streaming-Dienst bietet zurzeit vier Abo-Modelle an, zwischen denen die User*innen wählen können. Alle Abos können jederzeit gekündigt werden – Nutzer*innen müssen sich also nicht länger als einen Monat verpflichten.

  • Das Basis-Abo mit Werbung: kostet 4,99 Euro im Monat, Werbeunterbrechungen von ca. 4-5 Minuten pro Stunde, HD-Qualität, alle Filme und Serien (ausgenommen sind einige, die aus Lizenzgründen nicht verfügbar sind)

  • Das Basis-Abo: kostet 7,99 Euro im Monat, HD-Qualität, Inhalte können auf einem Gerät gestreamt werden

  • Das Standard-Abo: kostet 12,99 Euro im Monat, HD-Qualität, Inhalte können auf zwei Geräten gleichzeitig abgespielt und heruntergeladen werden

  • Das Premium-Abo: kostet 17,99 Euro im Monat, HDR-Qualität, Inhalte können auf vier Geräten gleichzeitig abgespielt und heruntergeladen werden

Netflix hofft auf Wachstum

In den letzten Jahren sah sich die Streaming-Plattform im harten Kampf mit der Konkurrenz: Auch wenn der Umsatz im letzten Quartal gestiegen ist, verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang des Nettogewinns von mehr als 20 Prozent.

Wann und wie Netflix das Vorhaben auch in Deutschland umsetzen will, ist derzeit noch unklar. Gerüchten zufolge soll die Regelung aber spätestens im Juni 2023 eingeführt werden. Ob Netflix-User*innen bereit sind, den Preis zu zahlen, wird sich im Laufe der Zeit zeigen.