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Hitzige Debatte: Neue Regeln für Trans-Athleten

Viele Sportverbände beschäftigen sich momentan mit der Geschlechtergerechtigkeit durch die Teilnahme von Trans-Athleten. Einige beschlossen nun erste, neue Regelungen.

Der Schwimm-Weltverband „Fina“ hat neue Regeln für Transmenschen erlassen. Seit Dienstag (21.6.2022) hat nun auch die International Rugby League (IRL) entschieden, Transmenschen bis auf Weiteres aus dem internationalen Frauenwettbewerb auszuschließen. Diese Regelungen sorgen sowohl für Erleichterung als auch für große Enttäuschung.

Der Grund für diese neuen Regelungen ist laut der Sportverbände insbesondere der Fairness-Faktor. Eine sensible Debatte, welche mit vielen Emotionen aufgeladen ist. Trans-Athleten wünschen sich eine Inklusion und eine uneingeschränkte Teilnahme.

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Die Geschlechtsanpassung spielt eine Rolle

Zwar bietet die Fina immer noch die Möglichkeit einer Teilnahme von transsexuellen Menschen, jedoch unter der Voraussetzung, dass eine Geschlechterangleichung bis zum Alter von 12 Jahren erfolgte. Die Frage nach einer offenen Wettkampfkategorie steht zwar immer noch im Raum, jedoch gab es bisher keine weiteren Beschlüsse.

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Hitzige Debatte: Neue Regeln für Trans-Athleten

Das Problematische an der Bedingung einer Geschlechtsangleichung sind sicherlich auch die vielen Hindernisse, die mit dieser Thematik behaftet sind. Der massive Eingriff bedeutet jede Menge Risiken für die Patient*innen und bringt deutliche gesundheitliche Gefährdungen mit sich.

Ein Punkt, welcher insbesondere Sportler*innen abschrecken könnte. Dazu kommt die psychische Überwindung zu dem Eingriff und die oftmals fehlende Unterstützung des Elternhauses.

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Auch der Fußball-Weltverband „Fifa“ bemüht sich momentan um neue Regeln für Transgender: „Die Fifa überarbeitet derzeit ihr Reglement zur Geschlechtergerechtigkeit in Absprache mit Experten“, teilte ein Sprecher des Weltverbandes der Deutschen Presse-Agentur mit.

Dem Verband sind Themen wie Inklusion und Menschenrechte sehr wichtig, weshalb sie sich auf den IOC-Rahmen für Fairness, Inklusion und Nichtdiskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität und Geschlechtsunterschieden stützen. Ihre Regelungen sollen dementsprechend einen Ausschluss von Menschen verhindern.

Fairness oder Diskriminerung ?

Die Fairness-Diskussion ist zuletzt durch die US-Schwimmerin Lia Thomas aufgekommen, die im März als erste Transfrau, Meisterin des höchsten Rangs im Collegesport geworden ist. Danach kamen erneut Fragen zu dem Wettbewerbsvorteil durch einen höheren Testosteronspiegel sowie körperliche Veranlagungen hinzu.

Ob jedoch Fairness für Frauen im Sport und gleichzeitig Transgender-Frauen möglich ist, bleibt so lange abzuwarten, bis genauere Richtlinien beschlossen wurden. Die „IRL“ ist bemüht eine „umfassende Inklusionspolitik“ bis 2023 herzustellen, sodass auch eine Teilnahme von transsexuellen Menschen ermöglicht wird.