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Ukraine-Krieg: 7 Dinge, mit denen du jetzt helfen kannst

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Ukraine-Krieg: 4 Dinge, mit denen du jetzt helfen kannst

Nach den erschütternden Bildern vom Krieg in der Ukraine, stellen sich sicher die meisten von uns die Frage, was wir tun können, um Betroffenen zu helfen. Und so hilflos man sich auch fühlt: Wir können und sollten sehr wohl etwas tun.

Inhaltsverzeichnis

Der Krieg in der Ukraine und die Ereignisse der letzten Tage erschüttern und machen uns, genau wie viele andere Menschen auf der ganzen Welt, tief betroffen. Man fühlt sich machtlos, wenn man sieht, wie sich die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine nur so überschlagen. Doch anstatt nur gelähmt zuzusehen, gibt es tatsächlich ein paar Dinge, die wir tun können, um Betroffenen in dem Land zu helfen.

In nur wenigen Tagen haben sich viele Mög­lich­kei­ten ergeben, wie wir die Ukraine unter­stüt­zen oder ankom­men­den Kriegs­flücht­lin­gen helfen können. Unsere Auflistung ist bei weitem nicht vollständig, da es sicherlich noch mehr Dinge gibt, die man tun kann und sich derzeit außerdem viele lokale Netz­werke schnel­ler bilden, als wir ver­fol­gen können. Daher über­prü­ft parallel bitte auch Hilfs­an­ge­bote in euren Kom­mu­nen oder Städten.

1. Nur seriöse Informationen lesen und verbreiten

Nach Ausbruch des Krieges werden vor allem in den sozialen Medien immer wieder falsche Informationen geteilt. Entweder, weil Informationen vorher nicht richtig geprüft wurden oder schlichtweg, um gezielt Panik zu verbreiten.

Auch unseriöse Spendenaufrufe kursieren auf Social Media. Viele von uns wollen aus der Verzweiflung heraus schnell irgendetwas tun und laufen deshalb Gefahr, auf falsche Spendenaufrufe und Informationen hereinzufallen. Damit ist in den Menschen in der Ukraine natürlich leider nicht geholfen.

Was ihr dagegen tun könnt: Nehmt euch unbedingt die Zeit und prüft genau, um welche Art Spendenaufruf und Quelle es sich handelt. Der Bayrische Rundfunk hat beispielsweise einen Guide erstellt, der dabei hilft, unseriöse Quellen von seriösen zu unterscheiden. Zudem gibt es Seiten, die seriöse News im Überblick aufgelistet haben.

Seriöse Quellen findet ihr zum Beispiel hier im Überblick:

2. Notunterkünfte teilen, organisieren und bereitstellen

Zahlreiche Menschen aus der Ukraine müssen ihr Zuhause verlassen und aus ihrem Heimatland fliehen. Die EU stellt sich auf mehrere Millionen Flüchtlinge ein. Viele Länder, wie beispielsweise Polen, Georgien oder Rumänien bilden derzeit Initiativen, um Geflüchteten aus der Ukraine erste Unterkünfte bereitzustellen.

Auf den Websites der jeweiligen Regierungen können sich Geflüchtete aus der Ukraine informieren und Hilfe anfordern (in Polen zum Beispiel auf dieser Seite). Die ukrainische Seite ukrainenow bietet Flüchtlingen zudem eine erste Anlaufstelle, um beim Transport aus dem Land zu helfen. Wenn ihr unterstützen wollt, dann teilt diese Informationen, um möglichst viele Menschen zu erreichen.

Auch in Deutschland werden gerade zahlreiche Notunterkünfte organisiert. Um zu helfen, überprüft speziell auch die Hilfs­an­ge­bote in euren Kom­mu­nen oder Städten. Auf der Seite Gastfreundschaft Ukraine könnt ihr euch zudem anmelden, wenn ihr selbst die Möglichkeit habt, eine Unterkunft bereitzustellen.

3. Angebote zur Seelsorge teilen

Ukrainer und Ukrainerinnen, aber auch Menschen außerhalb des Landes, die in der Ukraine Familie, Freunde oder Bekannte haben, sind derzeit einer extremen psychischen Belastung ausgesetzt. Niemand sollte das mit sich selbst ausmachen müssen. Zum Glück gibt es einige kostenlose Angebote, bei denen Betroffene telefonisch oder via Chat mit Psycholog*innen sprechen können. Auch, wenn ihr nicht direkt betroffen seid, aber unter Angstzuständen und Panikattacken leidet, könnt ihr euch selbstverständlich bei einer dieser kostenlosen Hotlines melden.

Kostenlose Nummer zur Seelsorge:

  • Deutsche Telefonseelsorge: 0800 / 111 0 111
  • Nummer gegen Kummer: 116111
  • Info-Telefon Depression: 0800 / 3344533

4. Friedlich demonstrieren

Bereits seit Tagen gibt es viele friedliche Demonstrationen gegen den Krieg in ganz Deutschland. Demonstrieren ist ein wichtiges Mittel, um sich mit den Menschen, die große Ungerechtigkeit erfahren, zu solidarisieren und ihnen zu zeigen: Ihr seid nicht alleine und wir stehen hinter euch! Wir müssen das Gegenteil von Hass vorleben.

Über soziale Medien, das Radio, TV oder Zeitungen gehen die Bilder von Protesten durch die ganze Welt. Das gibt den Menschen zum einen Hoffnung, zum anderen können weltweite Proteste auch Druck auf die Politik ausüben. Deshalb sind sie ein wichtiges Mittel.

Einen Überblick über geplante Friedens- und Solidaritätsdemos gibt es auf der Webseite standwithukraine. Hier sind auch viele Demos in kleineren Städten gelistet.

5. Sachspenden abgeben und als freiwillige Helfer unterstützen

In fast allen Städten werden gerade Sachspenden für die Menschen in der Ukraine gesammelt. Es werden zum Beispiel Medikamente, Hygieneartikel, Decken oder Lebensmittel benötigt. Informiert euch aber bitte vorab in eurer Stadt, was genau noch benötigt wird und wo ihr die Sachen abgeben könnt.

Um die Sachen zu sortieren und auszuteilen, werden zudem freiwillige Helfer*innen gesucht. Auch hier informiert ihr euch am besten bei den lokalen NGOs, wie und wo ihr unterstützen könnt.

6. Freie Medien in der Ukraine unterstützen

Gerade jetzt ist eine unabhängige Berichterstattung unerlässlich. Deswegen sollten wir Journalist*innen in der Ukraine unterstützen, denn nur so erhalten wir zuverlässige Informationen aus den umkämpften Gebieten. Wie? Indem wir ihre Berichte verfolgen, übersetzen und teilen. Infos in englischer Sprache findet ihr beispielsweise auf der Seite des Kyiv Independent.

Auch in Russland ist eine unzensierte Berichterstattung nicht mehr gegeben. Mehr dazu findet ihr auch auf der Internetseite von Reporter ohne Grenzen. Dort heißt es: „Seit den Massenprotesten 2011/12 gegen Präsident Putin hat die Regierung die Zensur auch im Internet massiv verschärft. (…) Aus Tschetschenien und der annektierten Krim dringen nur noch wenige unabhängige Nachrichten nach außen.“ Die Organisation bietet Journalist*innen vor Ort Hilfe an, um sie vor Verfolgung und Repressalien zu schützen, aber auch jenen, die ihre Heimat verlassen mussten.

7. Geldspenden

Was wir noch tun können? Spenden! Es gibt viele seriöse und verlässliche Organisationen, die Betroffene in der Ukraine unterstützen. Aber es gibt eben leider auch unseriöse. In den sozialen Netzwerken werden viele Spendenaufrufe geteilt, sicherer wäre es jedoch sich an die großen Hilfsorganisationen zu wenden, die aktiv sind und allesamt Spendenkonten für die Menschen in der Ukraine eingerichtet haben.

Wer sich unsicher ist: Um sich richtig zu entscheiden, gibt es das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI), eine Stiftung, die Spendenaufrufe auf ihre Seriosität hin prüft und berät, wo das Geld am zielführendsten bei den Betroffenen ankommt. Hierfür wurde auf der Seite des DZI eine Liste zusammengestellt, mit seriösen Institutionen, an die ihr spenden könnt.

Hier ein paar Adressen:

Deutscher Caritasverband e.V. -> mehr Infos findet ihr hier: www.caritas.de
Bank für Sozialwirtschaft IBAN DE88 6602 0500 0202 0202 02
Stichwort: Nothilfe in der Ukraine

Deutsches Rotes Kreuz e.V -> mehr Infos findet ihr hier: www.drk.de
Bank für Sozialwirtschaft IBAN DE63 3702 0500 0005 0233 07
Stichwort: Nothilfe Ukraine

SOS-Kinderdörfer weltweit -> mehr Infos findet ihr hier: www.sos-kinderdoerfer.de
GLS Gemeinschaftsbank IBAN DE81 4306 0967 2222 2000 05
Stichwort: Ukraine: Nothilfe für Kinder und Familien

UNO-Flüchtlingshilfe e.V. -> mehr Infos findet ihr hier: https://www.uno-fluechtlingshilfe.de
Sparkasse KölnBonn IBAN DE78 3705 0198 0020 0088 50
Stichwort: Ukraine-Nothilfe

Ärzte ohne Grenzen e.V. – Médecins Sans Frontières (MSF), Deutsche Sektion, -> mehr Infos findet ihr hier: www.aerzte-ohne-grenzen.de
Bank für Sozialwirtschaft, IBAN DE72 3702 0500 0009 7097 00

Aktion Deutschland Hilft e.V. -> mehr Infos findet ihr hier: www.aktion-deutschland-hilft.de
Bank für Sozialwirtschaft, IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30,
Stichwort: Nothilfe Ukraine

Bleibt zu hoffen, dass die Situation nicht weiter eskaliert und wir durch unsere Unterstützung dafür sorgen können, das Leid der Betroffenen zumindest etwas zu lindern.