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Wie schädlich sind Cola Light und Co. wirklich?

Ab und an packt jeden der Durst nach einem süßen Getränk. Doch statt zum viel gezuckerten Original zu greifen, setzen viele von uns auf eine light oder zuckerfreie Version, um gesünder zu sündigen. Aber ist das wirklich gesünder?

Kaum etwas erfrischt uns besser und weckt müde Lebensgeister so gut wie ein Glas eiskalte Limo. Da die Softdrinks bekanntermaßen aber jede Menge Zucker beinhalten und deshalb als ungesund gelten, greifen viele von uns auf zuckerfreie oder light Varianten zurück, wenn der Appetit auf Süßes unbändig scheint. Aber sind diese zuckerreduzierten bzw. -freien Getränke wirklich besser, bzw. gesünder für den Körper?

Denn beim Zucker, das wissen die meisten, ist weniger oft mehr. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. veröffentlichte gemeinsam mit der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e. V. (DAG) und der Deutschen Diabetes Gesellschaft e. V. (DDG) die Empfehlung, als Erwachsener nicht mehr als 50 g freien Zucker pro Tag zu sich zu nehmen. Unter freiem Zucker versteht man jenen, der Speisen und Getränken zugesetzt wird, aber auch jenen der in Honig, Sirupen, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten natürlich vorkommt.

Wie schnell man die empfohlene maximale Grenze von 50 Gramm Zucker am Tag erreicht, zeigt der Zuckergehalt, der in nur einem Glas originaler Cola steckt. Denn 200 ml der braunen Brause schaffen es bereits auf 26,5 Gramm. In dem Glauben, sich etwas Gutes und Gesünderes zu gönnen, schnappen wir uns deshalb lieber die kleine Flasche in der Light oder Zero Version. Wirklich besser ist diese Wahl aber nicht.

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Ohne Zucker bedeutet nicht gleich gesünder

Das Tückische an zuckerfreien und -reduzierten Getränken sind die Ersatzstoffe, die sie süß machen und unseren Körper glauben lassen, er bekäme gerade Zucker. Der süße Geschmack signalisiert dem Gehirn nämlich, dass Zucker unterwegs ist und das befielt der Bauchspeicheldrüse, Insulin zur Verarbeitung bereit zu stellen. Das Hormon sorgt normalerweise dafür, dass Zucker in die Zellen transportiert und verarbeitet wird. Wird es nun vermehrt produziert, ohne das tatsächlich Zucker verarbeitet werden muss, führt das zu Hunger bzw. Heißhunger.

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Wie schädlich sind Cola Light und Co. wirklich?

Greift man nur hin und wieder zu zuckerfreien Alternativen, ist das recht unproblematisch. Trinkt man die süßen Drinks aber öfter oder sogar regelmäßig, stellt sich der Körper darauf ein und verlangt zum Ausgleich für den immer wieder fehlenden Zucker unter Umständen dauerhaft nach mehr Essen. Das wiederum führt zu ungewollter Gewichtszunahme. Und das, obwohl man doch eigentlich am Zucker spart und seinem Körper etwas Gutes tun will.

Einige Süßstoffe stehen im Verdacht krank zu machen

Zudem sind künstliche Zuckerersatzprodukte vergleichsweise neu auf dem Markt. Wie sie über einen längeren Zeitraum auf den menschlichen Körper wirken, oder ob sie Krankheiten begünstigen oder sogar verursachen können, ist deshalb (noch) nicht endgültig erforscht.

So gibt es den Verdacht, Süßstoffe könnten das Risiko eines Schlaganfalls oder für Krebs erhöhen. Das Süßungsmittel Aspartam hat beispielsweise in Versuchen an Mäusen das Tumorwachstum beschleunigt. In einer neuen französischen Studie mit mehr als 100.000 Erwachsenen konnten Wissenschaftler*innen einen Zusammenhang zwischen den Süßstoffen Aspartam und Acesulfam zu einem erhöhten Krebsrisiko herstellen. So sei das Risiko für Brustkrebs um 22 % erhöht, aber auch das Risiko für Krebsarten, die mit Übergewicht zusammenhängen, sei überdurchschnittlich erhöht.

Wissenschaftler*innen vermuten zudem, dass Süßstoffe Einfluss auf die Mikroorganismen im Darm haben könnten, mit der Folge, dass der Körper Zucker schneller aufnimmt. Diese Annahme konnte jedoch bisher ausschließlich an Mäusen, nicht aber bei Menschen nachgwiesen werden.

Zucker(freie) Drinks hin und wieder sind problemlos

Wie so oft im Leben ist beim Konsum von light und zuckerfreien Getränken entscheidend, wie viel und wie häufig man sie trinkt. Hin und wieder schaden sie nicht und sind eine gute Alternative für Menschen, die ihre tägliche Zukereinnahme reduzieren möchten.

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Um den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken, sollte man allerdings besser auf Wasser, ungesüßte Tees und dünne Saftschorlen setzen.

Quellen:
Weltgesundheitsorganisation
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
Deutsche Diabetes Gesellschaft
Zeit.de

Wichtiger Hinweis zum Schluss: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose einer Ärztin oder eines Arztes. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, wendet euch an euren Arzt oder Apotheker.