Wir alle wissen, dass Berliner nicht auf den Mund gefallen sind. Einmal erbost zieht der Berliner gern offenkundig vom Leder und macht seinem Ärger Luft. Genau aus diesem Grund gibt es die Seite 'Notes of Berlin' - sie veröffentlicht regelmäßig Aushänge der Hauptstadtbewohner und erfreut damit alle über die Grenzen der Stadt an der Spree hinaus.
Doch einer dieser Aushänge in der letzten Woche stach aus den anderen heraus. Er stammt von der alleinerziehenden Mutter Sabine und ihrem Ärger, in der U-Bahn beklaut worden zu sein.
Während es in Großstädten wie Berlin leider zur Tagesordnung gehört, dass jemand von Dieben um seine Wertgegenstände gebracht wird, so traf Sabine mit ihrer ehrlichen Art scheinbar mitten ins Herz vieler Leser. Denn schon kurz nachdem 'Notes of Berlin' den Aushang auf seiner Facebook-Seite teilte, trudelten nicht nur erste Beileidsbekundungen ein, sondern auch viele Angebote, Sabine zu helfen.
Viele Menschen wollten Sabine wenigstens finanziell unter die Arme greifen. Die Seite veröffentlichte einen Beitrag, in welchem ein anonymer Spender der Mutter gleich mit 200 Euro helfen wollte.
Die erste Spende und der Aufruf von 'Notes of Berlin' sorgten dafür, dass Sabine sich nun weder Sorgen um ihr neues Monatsticket, noch um die Wiederbeschaffung ihrer Ausweisdokumente machen muss. Sabine selbst hat sich nach diesen ereignisreichen Tagen auch noch einmal selbst gemeldet. In einem weiteren Aushang bedankt sie sich bei allen, die ihr geholfen haben.
Tatsächlich kamen so viele Spenden zusammen, dass Sabine in Absprache mit der 'Notes of Berlin'-Seite beschloss, den Teil des Geldes weiter zu spenden, den sie nicht benötigt.
"Damit auch andere alleinerziehende Mütter zu Weihnachten hilfreiche Unterstützung erfahren, haben wir uns darauf verständigt, dass die restliche Spendensumme auch an eine solche Initiative gespendet wird. Wir hoffen, das ist auch in eurem Sinne", schreibt die Seite in einem weiteren Facebook-Post
Großen Respekt, Sabine! Denn einmal mehr zeigt sich, dass jemand, der selbst nicht viel hat, trotzdem an andere denkt, die noch weniger haben. Das gibt uns eine richtige dicke Gänsehaut.
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