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„Meine Mutter hat bitterlich geweint“ – so mutig spricht diese junge Frau über ihre Selbstverletzung

Credit: facebook.com/ jordan.supple

Als Teenager ist diese junge Frau depressiv und verletzt sich selber. Weil sie ihrem jüngeren Ich nicht helfen kann, will sie anderen Teenagern und jungen Erwachsenen Mut machen.

Jordan Supples Arme sind übersät von Narben. Narben, die sie sich als Teenager selber zugefügt hat. Sie war depressiv und fand nur im Ritzen ihrer Arme eine kleine Befriedigung. Heute ist sie 24 Jahre alt und glücklich, wie sie selber sagt. Ihre Narben jedoch bleiben. Für den Rest ihres Lebens. Und genau das hat Jordan dazu inspiriert, einen Post auf Facebook zu veröffentlichen, der anderen Mut machen soll, Hilfe bieten kann und erklärt, was damals in ihr vorging.

Credit: facebook.com/ jordan.supple

Achtung für Teenager/junge Erwachsene.
Schaut euch dieses Foto an, das ist mein Arm, für den Rest meines Lebens.
Wenn ich im Laden an der Kasse stehe, sieht ihn die Verkäuferin, wenn ich neue Leute kennen lerne, sehen sie ihn, mein potentieller neuer Chef sieht ihn, meine 4-Jährige Nichte fragt mich, warum mein Arm so eigenartig aussieht. Heute, als glückliche 24-Jährige wünschte ich, dass ich meinem 13-jährigen Ich mit der Rasierklinge in der Hand sagen könnte, dass Dinge sich bessern und definitiv besser werden.
Meine Mutter hat bitterlich geweint, als sie mich blutend auf dem Badezimmerboden fand. Sie war dabei, als der Doktor meine Wunde mit mehreren Stichen genäht hat. Das Herz meiner Familie wäre gebrochen, wenn ich nicht diesen langen Pulli angehabt hätte. Selbst wenn es draußen 40 Grad waren, ich durfte meine Arme nicht zeigen.
Ich weiß, dass es schwer ist, ein Teenager zu sein – die Schule ist kacke, die Eltern sind langweilig und es fühlt sich an, als würde niemand einen verstehen. Doch es gibt Menschen, die dich verstehen und das Leben kann dir so viel bieten.
Also, lieber Teenager, bitte… wenn du gerade alleine bist und darüber nachdenkst, dich mit dieser Rasierklinge zu verletzen, erinnere dich daran, dass diese Narben zwar dein Leben lang bleiben, der Schmerz aber nicht. Sprich mit deinen Eltern – sie verstehen vermutlich mehr als du glaubst – oder sprich mit einem coolen Lehrer.
Du bist nie allein.

Bis jetzt hat Jordans Post über 20.000 Likes und wurde mehr als 15.000 Mal geteilt. Natürlich gibt es unter all den Kommentaren auch jene, die Jordan dafür kritisieren, dass sie ihre Geschichte publik gemacht hat. Doch die positiven Meinungen überwiegen bei Weitem. „Ich habe meine Narben gesehen und immer gedacht, sie seien nutzlos und ein riesen Fehler“, so Jordan im Gespräch mit ‚BuzzFeed‘. „Aber ich wollte diesen Fehler in etwas verwandeln, aus dem andere lernen können.“

Credit: facebook.com/ jordan.supple

Tatsächlich hat die junge Australierin bereits viele Nachrichten erhalten, in denen Menschen um Hilfe bitten oder sie um einen Rat bezüglich ihrer Kinder fragen. „Viele Menschen auf der ganzen Welt leiden unter ihrem destruktiven Verhalten. Ich hoffe wirklich, sie holen sich professionelle Hilfe und können eine gesündere Zukunft beginnen“, so Jordan.

Jordan hat Frieden mit ihren Narben geschlossen und kann heute offen über das sprechen, was ihr widerfahren ist. Gleichzeitig kann sie ein positives und vor allem authentisches Vorbild für andere sein, die in einer ähnlichen Lage stecken.

Offen über seine Probleme zu sprechen, kann der erste Schritt in die richtige Richtung sein. Eine erste Anlaufstelle für Fragen und Probleme kann beispielsweise die Telefonseelsorge bieten. Unter 0800-1110111 kannst du völlig anonym und kostenfrei mit einem kompetenten Berater sprechen.

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