Wie herzlos muss man eigentlich sein, wenn man sein Haustier einfach zurücklässt? Ein Fall, der uns wirklich erschreckt, kommt aus dem amerikanischen Detroit. Als eine Familie aus ihrem Haus auszieht, lässt sie nicht nur Sperrmüll am Straßenrand zurück. Neben einer Matratze, ein paar Schränken und einem Kopfkissen lassen sie auch ihren Hund einfach am Straßenrand stehen.
Weil der treue Vierbeiner nicht ahnt, dass seine Familie nicht mehr zurückkommt, wartet er über einen Monat inmitten des Mülls. Ein Nachbar gibt ihm Futter und Wasser, kann den Hund aber nicht dazu bewegen, mit ihm nach Hause zu kommen.
Erst als Dustin Oliver, Gründer von 'Detroit Youth & Dog Recue', einer gemeinnützigen Organisation, die sich für junge Menschen, Obdachlose und Tiere einsetzt, auf den Fall aufmerksam wird, kündigt sich Rettung an. Doch der Hund, den Dustin 'Boo' tauft, ist skeptisch und lässt den Fremden nicht an sich heran.
Dustin lässt es deshalb ganz langsam angehen. Er setzt sich einfach in die Nähe des Hundes, spricht mit ihm und spendet ihm bis tief in die Nacht Gesellschaft. "Ich glaube, er war einfach unsicher, was Menschen betrifft", sagt Dustin. "Ich glaube, er hat auf seine Familie gewartet und darauf, dass sie ihn abholen."
Am nächsten Morgen kehrt Dustin mit einem leckeren Frühstück im Gepäck zu Boo zurück. Der ist trotz seiner Skepsis sichtlich interessiert am Fressen und nähert sich langsam. Dustin spricht die gesamte Zeit über mit dem Hund und versucht so, sein Vertrauen zu gewinnen. Am Nachmittag gelingt es dem Tierretter schließlich, Boo eine Leine anzulegen.
Anschließend fahren die beiden zum Tierarzt, denn Dustin vermutet, dass die Familie ihren Hund aus einem bestimmten Grund zurück gelassen hat.
Der Arzt stellt fest, dass Boo einen Herzwurm hat und dringend behandelt werden muss. Übergangsweise ist er zur Zeit bei einer sehr netten und liebevollen Pflegefamilie.

Aber auch danach scheint sein Schicksal es gut mit ihm zu meinen. Denn dank der vielen Facebook-Bilder, die Dustin in den letzten Tagen regelmäßig geteilt hat, hat Boo eine große Fangemeinschaft bekommen. Und die helfen nicht nur dabei, Boos Arztrechnungen zu bezahlen, sondern sind auch ganz motiviert, eine neue Familie für den Vierbeiner zu finden.
Schön, wenn am Ende allen geholfen werden kann.
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