Vergangene Woche ging Leena Al-Arian, eine Mutter aus den USA, mit ihren Kindern in den Buchladen, wo sie bei einer besonderen Aktion die Charaktere der Kinderbuchserie 'Paw Patrol' kennenlernen durften. Während sie sich dort aufhielt, wurde sie von einem älteren Herrn angesprochen, der sich bei ihr entschuldigen wollte. Wofür und warum uns diese Geschichte so bewegt, erfahrt ihr, wenn ihr Leenas Facebook-Beitrag zu dem Vorfall lest.
Folgendes ist mir heute im Buchladen passiert: Ich ging mit meinen Kindern dorthin, damit sie ihre Lieblingscharaktere von 'Paw Patrol' treffen konnten. Dieser nette Mann kam auf mich zu, sagte mir, wie hübsch meine Töchter seien, und vermittelte mir eine ehrliche Entschuldigung für die generelle Anti-Muslim-Stimmung, die unsere Gesellschaft heute prägt. Er hatte Tränen in den Augen und sagte mir, dass es wohl schwer für mich sein muss, die Nachrichten einzuschalten, dass er sich schlecht fühlt wegen dem Hass, den meine Kinder eines Tages vielleicht erleben müssen, und dass er als jüdischer Mann, dessen Eltern kein Englisch sprachen, verstehe, wie es sich anfühlt, zurückgewiesen und diskriminiert zu werden. Ich fragte ihn, ob ich ihn umarmen durfte (er sah aus, als bräuchte er eine Umarmung mehr als ich, aber ich schätze, ich brauchte ebenfalls eine). Er versicherte mir, dass die meisten Amerikaner gute Menschen seien, die andere nicht hassen und nicht alles glauben, was sie in den Nachrichten sehen. Er erzählte mir dann, dass er am Freitag 90 wird und er darauf bestand, all meinen Kindern ein Geschenk zu kaufen - als Geschenk für ihn und damit sie etwas haben, was sie an ihn erinnert. Ich sagte ihm, wir sollten doch stattdessen einfach ein Foto machen, damit ich ihnen eines Tages die Geschichte erzählen kann (er akzeptierte das), doch hinterher kaufte er ihnen trotzdem Geschenke.
Ich erzählte meiner Freundin Jes von dem Erlebnis und wir lachten, denn es klang wie eine dieser herzerwärmenden Facebook-Geschichten über stille, gute Taten, die einfach zu schön sind, um wahr zu sein. Sie schlug vor, dass ich es teile, um etwas Gutes in die moderne Welt hinauszutragen. Ich sagte ihr, Leute werden vermutlich trotzdem glauben, dass ich gehackt wurde, denn es ist nicht eindeutig, nicht zynisch genug. Aber hier ist ein Bild und es ist so passiert.
Eine rührende Geschichte, die uns angesichts der aktuellen Stimmung auf der Welt wirklich ans Herz geht. Denn nicht nur in Amerika, wo sich diese Begegnung ereignete, sondern auch in Deutschland und im Rest der Welt gibt es noch immer zu viele Menschen, die Muslimen mit Misstrauen und sogar Feindseligkeit gegenübertreten. Eine völlig unangebrachte Einstellung in einer Zeit, in der wir eigentlich zusammenhalten müssten, anstatt uns anzufeinden.
Wir hoffen, dass Leenas Geschichte viele Menschen erreicht und einige aufrüttelt, andere freundlicher zu behandeln.
LETTERS
