Seit Monaten beschäftigt ein Fall die ganze Welt: Der US-amerikanische Student Brock Turner wurde für die Vergewaltigung einer bewusstlosen Frau zu einer Haftstrafe von gerade einmal sechs Monaten verurteilt. Nach der Verkündung des Urteils gab es einen medialen Aufschrei weit über die Grenzen der USA hinaus.
Die junge Frau, die Turner nach einer Feier hinter einem Müllcontainer missbrauchte, schrieb einen bewegenden Brief, in dem sie genau schildert, wie sie den Vorfall und dessen Folgen erlebte.
Brock Turner war ein angeblich freundlicher junger Mann und ein vielversprechender Schwimmer der weltbekannten Stanford-Universität. Viele Menschen werfen dem zuständigen Richter Aaron Persky vor, dass er dies als mildernde Umstände bei der Vergabe des Urteils betrachtete. Denn die Staatsanwaltschaft hatte sechs Jahre Haft gefordert.
Am Ende kam es anders, denn nicht einmal die sechsmonatige Haftstrafe musste Brock Turner vollständig absitzen. Nach nur drei Monaten wurde er freigelassen. Was eine erneute Welle der Empörung hervorrief.
Die 20-jährige Studentin Yana Mazurkevich aus New York reagiert nun mit einer starken Fotoserie auf die Entlassung Turners.
Es ist passiert.
Das Projekt unter dem Titel 'It Happens' (zu deutsch "Es passiert") zeigt Bilder von verschiedenen Szenarien, in denen eine Vergewaltigung passiert ist, und erzählt dazu die Geschichten der Überlebenden - sowohl Männer als auch Frauen. Die Geschichten wurden anonym eingereicht.
Die junge Frau möchte damit den Finger heben und aufzeigen, dass unsere Gesellschaft noch immer die Schuld den Opfern gibt und die Täter beschützt.

Es wird dringend Zeit, dass sich etwas ändert, in der Art wie unsere Gesellschaft mit sexuellen Übergriffen umgeht. Es muss endlich - ein für alle Mal - klar werden, dass die Opfer keine Schuld trifft. Nein heißt Nein.
LETTERS
