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Aufgepasst, Eltern! Das macht einen guten Babysitter aus

How-to: Babysitter finden leicht gemacht

Wer nicht das Glück hat, dass Oma und Opa oder Tanten und Onkel in der Nachbarschaft wohnen, der ist früher oder später auf einen Babysitter angewiesen. Aber woran erkenne ich, ob er oder sie gut ist?

Inhaltsverzeichnis

Wer abends mit Partner oder Partnerin ausgehen möchte und kleinere Kinder zu Hause hat, ist darauf angewiesen, jemanden zu haben, der für ihr Wohlergehen sorgt. Leider haben die wenigsten Eltern das Glück, die Verwandtschaft in der Nähe zu haben. Freunde können unter Umständen mal einspringen, aber auch das Angebot möchte man nicht überstrapazieren.

Es muss also ein Babysitter her. Aber woran erkennt man einen guten? Was muss er oder sie mitbringen, was kann ich an Leistung verlangen und wie viel bezahle ich einem Babysitter?

Getreu dem Motto „Been there, done that“ verraten wir euch, wie ihr euch einen guten Babysitter ins Haus holt, wie viel ihr ihm oder ihr bezahlen solltet und auch, was ihr euch direkt aus dem Kopf schlagen könnt.

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How-to: Babysitter finden leicht gemacht

Es liegt auf der Hand, dass man sich im ersten Schritt bei Freund*innen oder anderen Eltern aus Kita oder Grundschule umhört, ob die einen guten und verlässlichen Babysitter haben. Dabei sollte man sich weniger auf Hörensagen, á la, „Ich habe gehört, dass die Schwester einer Freundin eine Nichte hat, die…“, sondern mehr auf wirkliche und eigene Erfahrungen der Miteltern verlassen. Im besten Fall hört man so direkt von einem guten Babysitter.

Ähnlich einfach kann es sein, wenn man sich beim Personal der Kita erkundigt, in die das Kind aktuell geht oder die es mal besucht hat. Manchmal und mit ein bisschen Glück findet man da eine Betreuungsperson, die auch nach der Arbeit Zeit und Lust hat, zu babysitten. Das ist insofern eine besonders gute Option, weil das Kind oder die Kinder die Person kennen und ihr vertrauen. Und auch ihr als Eltern kennt diesen potenziellen Babysitter schon.

Auch über örtliche Kleinanzeigen oder eine offizielle Babysitter-Vermittlung kann man eine Betreuungsoption finden. Das ist natürlich viel unpersönlicher, als Empfehlungen von Bekannten oder Personal aus dem Kindergarten. Es muss aber nicht weniger erfolgreich sein. Wichtig ist hier für Eltern, dass man ausreichend Zeit hat, die Person kennenzulernen und dass man auch den Kindern Zeit dafür gibt. Das Bauchgefühl aller ist hier sehr wichtig. Hat man nur kleine Bedenken bei einem Babysitter, sollte man ihn oder sie nicht ins Haus holen.

Was macht einen guten Babysitter aus?

Ganz oben auf der Liste für einen guten Babysitter steht oft die Erfahrung. Aber nur weil ein Babysitter fünf oder mehr Jahre Erfahrung gesammelt hat, ist das kein Garant dafür, dass es bei euch klappt. Wichtig ist, dass ein Babysitter Einfühlungsvermögen mitbringt. Dass er oder sie weiß, wie man den Kindern ihrem Alter entsprechend begegnet, was man Kindern zutrauen kann. Zudem sollte er oder sie aber auch Durchsetzungsvermögen haben, wenn es zum Beispiel darum geht, dass die Kinder am Abend ins Bett begleitet werden sollen. Auch ein Erste-Hilfe-Kurs kann ein wichtiges Muss für Eltern sein.

Um herauszufinden, ob ein Babysitter zu euch und euren Kindern passt, solltet ihr euch Zeit zum Kennenlernen nehmen. Je mehr, desto besser. Ladet ihn oder sie also einfach mal ein, wenn ihr auch zu Hause seid. Stellt die Fragen, die für euch wichtig sind und lasst Sitter und Kinder gemeinsam spielen oder zu Abend essen und beobachtet.

Kommuniziert offen und ehrlich, was ihr euch vorstellt und seid genauso offen, wenn es darum geht, was euer zukünftiger Babysitter braucht, um einen guten Job zu machen.

Habt keine überzogenen Erwartungen

Der oder die Babysitter*in ist in erster Linie für die Betreuung eurer Kinder da. Hausarbeiten gehören deshalb absolut nicht zum Aufgabengebiet. Euer Haus bzw. die Wohnung sieht idealerweise bei eurer Rückkehr genauso aus, wie ihr sie verlassen habt. Soll der Abendbrottisch abgeräumt werden, kommuniziert das vorher. Erwartet es aber nicht wortlos.

Wie alt sollte ein Babysitter sein?

Diese Entscheidung ist zum Teil abhängig davon, für welchen Zeitraum ihr einen Babysitter sucht. In Deutschland kann man ab einem Alter von 13 Jahren sogenannte Babysitterkurse besuchen, an deren Ende ein ‚Babysitting-Pass‘ ausgestellt wird.

Zu bedenken ist der Jugendschutz bei einem jüngeren Babysitter. Laut Paragraph 5, Absatz 3 des Jugendarbeitsschutzgesetzes (JArbSchG) dürfen Kinder ab 13 als Babysitter arbeiten. Zusätzlich wird dazu die Einwilligung der Erziehungsberechtigten benötigt und es gilt eine maximale Arbeitszeit von täglich 2 Stunden. Zwischen dem 13. und 15. Lebensjahr dürfen sie zudem nur zwischen 8 und 18 Uhr auf andere Kinder aufpassen. Ab dem 15. Lebensjahr dürfen sie bis 20 Uhr babysitten. Ein 16-jähriger Babysitter darf bis 22 Uhr auf Kinder aufpassen.

Wie viel kostet ein guter Babysitter?

Ob ein Babysitter wirklich gut ist, ist selbstverständlich keine Frage des Preises. Und doch lässt sich mitunter am Preis erkennen, wie erfahren ein Sitter oder eine Sitterin ist. So verlangen jüngere Babysitter oft zwischen 5 – 8 Euro pro Stunde.

Die Kosten für ältere Babysitter belaufen sich auf 10 – 15 Euro pro Stunde. Meist haben sie bereits Erfahrung durch vorangegangene Einsätze als Babysitter.

Muss ich meinen Babysitter anmelden?

Wer nur hin und wieder und unregelmäßig einen Babysitter einsetzt, muss diesen nicht als Minijobber anmelden. Wer hingegen regelmäßig auf ihn oder sie zurückgreift, also feste wöchentliche Termine und ein festes Gehalt vereinbart, der vergibt einen Minijob. Dieser ist bis 450 Euro steuerfrei (gilt bis 30. September 2022. Ab 1. Oktober 2022 dürfen Minijobber 520 Euro steuerfrei verdienen), muss danach aber versteuert werden. Wird der Minijobber nicht angemeldet, arbeitet er schwarz.

Mehr zum Thema Minijob erfahrt ihr auf der Internetseite der Minijob Zentrale.

Ist der oder die Babysitter*in minderjährig, sollten nicht nur Steuer- und Sozialversicherungsrecht, sondern vor allem das Jugendschutzgesetz beachtet werden.