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Erste Hilfe am Kind: Das müssen Eltern wissen und tun

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Erste Hilfe am Kind: So sollten Eltern sich verhalten

Es gibt Unfälle und Notfallsituationen mit Kindern, in denen bleibt keine Zeit, darüber nachzudenken, was zu tun ist. Damit ihr wisst, wie ihr in einer Notsituation reagieren solltet und was zu tun ist, um die Erste Hilfe am Kind sicherzustellen, haben wir die wichtigsten Tipps für euch.

Es gibt Unfälle und Notfallsituationen mit Kindern, in denen bleibt keine Zeit, darüber nachzudenken, was zu tun ist. Die wichtigsten Tipps dazu lest ihr hier.

Inhaltsverzeichnis

Jährlich müssen rund 1,7 Millionen Kinder unter 15 Jahren nach Unfallverletzungen ärztlich behandelt werden. Denn Kinder lieben es zu toben. Sieht man ihnen als Eltern zu, wie sie mit ihren Rollern und Rädern herum sausen und in Windeseile auf Klettergerüste und Bäume klettern, kann einem schon mal mulmig werden. In solchen Momenten haben wir unsere Kids gerne etwas genauer im Auge, denn eine Beule oder sogar eine ernstere Verletzung kommt schnell mal vor.

Allerdings passieren vor allem im frühen Kindesalter die meisten Unfälle zu Hause und nicht, wie man zunächst vielleicht vermuten könnte, im Straßenverkehr. Umso wichtiger ist es also für Eltern und alle anderen Menschen, die Umgang mit Kindern haben, zu wissen, was im Notfall zu tun ist.

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Erste Hilfe am Kind: Was ist im Ernstfall zu tun?

Gerade im Ernstfall sollte die Zeit, bis der Rettungsdienst eintrifft, nicht ungenutzt vergehen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V. hat die wichtigsten Punkte für Erste-Hilfe-Maßnahmen zusammengefasst.

So könnt ihr Kindern helfen:

  • Bewahrt Ruhe.
  • Überblick über die Gefahrensituation verschaffen.
  • Rettet das Kind aus der akuten Gefahrensituation.
  • Sichert die Gefahrenstelle ab, damit keine weiteren Unfälle geschehen – z. B. den Herd ausschalten oder die Sicherungen ausstellen.
  • Das Kind durch ruhiges Sprechen oder Streicheln beruhigen. Sprecht auch dann mit dem Kind, wenn ihr nicht sicher seid, ob es euch hören kann.
  • Untersucht das Kind zügig, aber ruhig, auf Verletzungen. Achtung: Bei Stürzen und vermeintlichen Knochenbrüchen solltet ihr unnötige Bewegungen des Kindes vermeiden.
  • ​Kontrolliert die Atmung. Prüft, ob die Atemwege frei sind.
    > Am besten könnt ihr am Bauch erkennen, ob ein Kind atmet – dazu legt ihr eine Hand unterhalb der Rippen auf den Bauch. Hebt sich die Bauchdecke, atmet das Kind. Übt das am gesunden Kind.
  • Prüft, ob das Herz schlägt.
    > Herzschlag bzw. Puls prüft man bei Säuglingen an der Innenseite des Oberarms oder in der Leiste. Übt das am gesunden Kind.​

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Bei Herz- und Atem-Stillstand immer sofort den Notarzt rufen: Notruf 112!

Besucht einen Erste-Hilfe-Kurs

Im Idealfall haben die Eltern einen Erste-Hilfe-Kurs für Babys und Kleinkinder absolviert und wissen, wie sie sich im Notfall verhalten müssen. Ein solcher Kurs kann Eltern eine gewisse Sicherheit geben, um im Notfall ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen. Spezielle Erste Hilfe-Kurse für Kinder werden zum Beispiel von Hilfsorganisationen wie den Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., dem Malteser Hilfsdienst e.V., dem Deutsches Rotes Kreuz e.V. und anderen angeboten.

Wer es nicht einrichten kann, einen Erste-Hilfe-Kurs vor Ort zu besuchen, sollte unbedingt ein Online-Angebot wahrnehmen. Beim Kinder-Notfalltraining und anderen privaten Anbietern kann man sich auf den hoffentlich niemals eintretenden Ernstfall zu Hause vorbereiten.

Tipp: Erste-Hilfe-Sets für Kinder kann man bei verschiedenen Anbietern online bestellen oder in der Apotheke kaufen. >> Hier kannst du ein Erste-Hilfe-Set direkt bei DocMorris bestellen.*

Seid da, wenn eure Kinder euch brauchen

Viele Verletzungen, die nicht weiter bedenklich sind, lassen sich mit Aufmerksamkeit und Trösten schnell beheben. Wunden, die von selber aufhören zu bluten, müssen nicht zwingend mit einem Pflaster abgedeckt werden. Aber – auch nicht unwichtig – vielen Kindern hilft das Pflaster über den Schmerz hinweg.

Oft aber ist schnelle Hilfe gefragt. Genau dann ist es wichtig, die passende Nummer schnell parat zu haben. Die international immer gültige Notrufnummer ist die 112 – wenn ihr dort anruft und den Notfall schildert, wird man euch weiterhelfen. Dennoch ist es hilfreich, ein paar spezielle Notrufnummern in seiner näheren Umgebung griffbereit zu haben.

Notrufnummern im Überblick:

Rettungsdienst oder Feuerwehr: 112
Polizei: 110

Bei Verdacht auf Vergiftung

BERLIN
Giftnotruf der Charité
Notruf: 030-19 240
www.giftnotruf.de
BONN
Informationszentrale gegen Vergiftungen
Notruf: 0228-19 240
http://www.gizbonn.de
ERFURT
Gemeinsames Giftinformationszentrum
der Länder Mecklenburg-Vorpommern,
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
Notruf: 0361-730 730
www.ggiz-erfurt.de
FREIBURG
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Vergiftungs-Informations-Zentrale
Notruf: 0761-19 240
www.giftberatung.de
GÖTTINGEN
Giftinformationszentrum-Nord der
Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen
und Schleswig-Holstein (GIZ-Nord)
Notruf: 0551-19 240
www.giz-nord.de
HOMBURG
Informations- und Beratungszentrum für Vergiftungsfälle
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Notruf: 06841-19 240
www.uniklinikum-saarland.de/giftzentrale
MAINZ
Giftinformationszentrum (GIZ)
der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen
Notruf: 06131-19 240
www.giftinfo.uni-mainz.de
MÜNCHEN
Giftnotruf München
Notruf: 089-19 240
www.toxinfo.med.tum.de
WIEN (A)
Vergiftungsinformationszentrale
Notruf: +43 (0) 1-406 4343
ZÜRICH (CH)
Schweizerisches Toxikologisches Informationszentrum,
Notruf: +41 (0) 1-251 5151

Bei weiteren Problemen und Krisen gibt es Rat bei der Telefonseelsorge: 0800-111 0 111 und 0800-111 0 222

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt oder der Ärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure*n Ärzt*in kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst rund um die Uhr erreichbar.