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Tipps für typische Konflikte mit den Großeltern

Großvater und Enkeltochter spielen im Wohnzimmer zusammen.
Großeltern sind wichtig für die kindliche Entwicklung. Aber wie reagiert man, wenn Oma und Opa alles besser wissen wollen, was die Kindererziehung angeht? Credit: Adobe Stock

Viel mehr Fernsehen und Süßigkeiten, dafür aber viel weniger Regeln, die meisten Großeltern verwöhnen ihre Enkel von vorne bis hinten. Bei den Eltern kommt das nicht immer gut an. Wie ihr typische Konflikte mit Oma und Opa lösen könnt, erfahrt ihr hier.

Großeltern sind ohne Frage wichtig für Kinder. Neben den Eltern sind sie oft die nächsten Vertrauten, bei denen der Nachwuchs sich sicher fühlt und von denen er in der Regel bedingungslos geliebt wird. Oma und Opa sind ein zweites zu Hause, das, aus Sicht der Kinder, oft viel entspannter ist.

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Aber genau diese Entspanntheit ist es, an der sich Eltern gerne mal stören. So können aus kleinen Ärgernissen handfeste Konflikte werden, bei denen die Eltern sich von den Schwiegereltern oder eigenen Eltern nicht ernst genommen fühlen.

Wie ihr Konflikte mit den Großeltern am besten löst oder sogar vermeiden könnt, erfahrt ihr hier.

Tipps für typische Konflikte mit den Großeltern

Viel mehr Fernsehen und Süßigkeiten, dafür aber viel weniger Regeln, die meisten Großeltern verwöhnen ihre Enkel nach Strich und Faden. Bei den Eltern kommt das nicht immer gut an. Wie ihr typische Konflikte mit Oma und Opa lösen könnt, erfahrt ihr hier.

Konflikte mit Oma und Opa vermeiden: Die Entfernung macht’s

Ein kurzer Exkurs, bevor wir schauen, welche Konflikte sich vermeiden lassen oder wie man sie lösen kann. Bei der Betrachtung von Streitsituationen oder aufkommendem Ärger, macht es einen großen Unterschied zu schauen, wie weit die Großeltern weg wohnen bzw. wie oft sie die Enkel (und euch) sehen.

Wohnen Oma und Opa in der Nähe und sehen ihre Enkel regelmäßig, dann ist ihr Einfluss auf die Enkel (und euch) recht groß. Daraus ergeben sich auch andere Pflichten und Anforderungen vonseiten der Großeltern und der Eltern.

Bei Großeltern, die weiter weg wohnen und ihre Enkel sehr unregelmäßig sehen, ist der Einfluss entsprechend kleiner. Oft dauern die Besuche bei ihnen nur ein paar Tage. Was nicht heißt, dass die Konflikte zwangsläufig kleiner sind. Man kann sich einer Situation aber leichter entziehen.

Süßes, TV und die Sache mit dem Schlafengehen

Wohnen die Großeltern weiter weg und sehen ihre Enkel nur einmal im Monat oder sogar noch seltener, dann wollen sie (verständlicherweise), dass sich die Kinder wohlfühlen bei ihnen. Oder, wenn sie zu Besuch kommen, dass die Enkel sich auf und über den Besuch der Großeltern freuen und ihn mit etwas Positivem verbinden. Genau deshalb nehmen es viele Omas und Opas nicht so streng mit der Menge an Süßem, der Länge der Fernsehzeit oder der Zubettgehzeit. Selbst dann nicht, wenn sie früher mit ihren eigenen Kindern streng diesbezüglich waren.

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Solange das nicht vollkommen gegensätzlich zur elterlichen Erziehung läuft, beispielsweise, weil sie ihre Kinder zucker- oder fernsehfrei erziehen, sollte man als Eltern Nachsicht und Verständnis mit den Großeltern haben. Auch ihnen ist die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Enkel schließlich wichtig. Zudem können Kinder sehr wohl zwischen dem Handeln der Großeltern und dem Handeln ihrer Eltern unterscheiden. Das heißt, nur weil ein Kind bei Oma länger aufbleiben oder Fernsehen schauen durfte, wird es das in der Regel nicht von seinen Eltern einfordern.

Stört man sich als Eltern jedoch am Verhalten der Großeltern, weil sie fest abgemachte Regeln missachten oder eben völlig entgegen der elterlichen Erziehung handeln, hilft nur ein offenes Gespräch. Dabei sollte klar und offen kommuniziert werden, was euch als Eltern wichtig ist und warum es das ist. Ich- bzw. Wir-Botschaften eignen sich dafür am besten. So kann man vermeiden, seinem Gegenüber bloße Vorwürfe zu machen.

Die Großeltern werden auch etwas zu ihrer Verteidigung sagen wollen. Es ist nur fair, wenn man ihnen dieses Raum auch gibt. Anschließend kann man gemeinsam schauen, inwieweit Kompromisse möglich sind.

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Die Sache mit den gutgemeinten Ratschlägen

Ein wenig kniffliger als die (Nicht-)Einhaltung der Grenzen für TV, Süßigkeiten und Co. wird es, wenn Oma und Opa mit gutgemeinten Ratschlägen zur elterlichen Erziehung nicht hinterm Berg halten. Weil sie entweder strenger oder weniger streng handeln würden. Dann nämlich fühlt man sich als Eltern in seiner Autorität bedroht und bevormundet.

Was man als Eltern dabei gerne vergisst: Die Großeltern haben einen anderen Blick darauf, wie Eltern ihre Kinder erziehen. Sie schauen nämlich von außen darauf.

Das kann auf der einen Seite dazu führen, dass sie nur Bruchteile mitbekommen und ihr Urteil über eine Situation schlichtweg nicht zutreffend ist. Dann kann man das als Eltern aber auch genau so kommunizieren und es auf sich beruhen lassen. Denn nur weil Oma oder Opa etwas sagt, vorschlägt oder rät, muss man das als Eltern nicht umsetzen. Den Erziehungsauftrag haben nämlich am Ende nur die Eltern.

Ihr Blick von außen ermöglicht es ihnen aber auch, Dinge zu sehen oder zu bemerken, die den Eltern verborgen sind. Und die vielleicht wirklich nicht optimal laufen. Im Sinne der Enkelkinder möchten Großeltern ihre Beobachtungen dann teilen. Und das sollten sie auch dürfen. Allerdings unter der Voraussetzung, dass sie damit keine Forderungen an die Eltern stellen. Denn auch dann gilt, dass sie die Kinder vornehmlich erziehen und darüber entscheiden, wie oder ob etwas gemacht wird.

Was kann man also tun, wenn die Großeltern immer wieder mit Ratschlägen um die Ecke kommen und man sie gar nicht hören möchte? Sagt euren Eltern oder Schwiegereltern, dass ihr dankbar seid für ihre Meinungen und Ideen, dass aber ihr die Kinder nach euren Vorstellungen einer guten Erziehung erzieht. Und dass ihr euch wünscht, dass Oma und Opa sich weniger einmischen.