Eifersucht, Streit ums Geld: Hier in Deutschland fliegen die Fetzen und in schlimmeren Fällen auch mal Teller oder Fäuste. Der Inderin Rupa schüttete ihre Stiefmutter Säure ins Gesicht. Seitdem ist sie völlig entstellt, lebt mit schlimmen Schmerzen und großflächigen Narben.
Im muslimischen Teil Indiens, speziell im Raum Bangladesch, sind Strafen dieser Art keine Seltenheit. Meist ziehen sich die Frauen nach einem Säureattentat völlig zurück. Zeigen sich vor lauter Scham nicht mehr in der Öffentlichkeit.
Nicht so die 22-jährige Rupa. Schon als Kind war es ihr größter Traum, eines Tages Kleider zu entwerfen und diese im eigenen Geschäft zu verkaufen. Dieser Traum schien nach dem Säureattentat in weite Ferne gerückt zu sein. In den ersten Jahren nach dem Angriff verhüllte sie ihr Gesicht, zeigte sich fast nie in der Öffentlichkeit. Doch jetzt, sechs Jahre später, hat sie neuen Mut gefasst, will ihren Traum vom eigenen Laden umsetzen.
Über ein Crowdfunding sammelt sie Geld dafür. Und entschließt sich zu einem mutigen Schritt. Für die Präsentation ihrer Kleider engagiert sie keine professionellen Models - sie stellte sich selbst vor die Kamera von Fotograf Rahul Saharan - mit vier weiteren Frauen, die alle Opfer eines Säureattentats wurden.
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Mit dieser mutigen Aktion macht Rupa nicht nur ihren Traum vom eigenen Laden wahr, sondern sie macht auch auf die gesellschaftlichen Probleme Indiens aufmerksam. Und ganz wichtig: Sie zeigt, dass sich keine Frau wegen ihres Äußeren verstecken sollte.