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Schockdiagnose Morbus Crohn: Tipps, um mit der Krankheit zurechtzukommen

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„Sie haben Morbus Crohn“ – diese Diagnose vom Gastroenterologen ist für die meisten ein echter Schock. Denn das Leben mit einer chronischen Erkrankung bringt so einige Veränderungen mit sich.

Morbus Crohn ist eine chronische Entzündung des Verdauungstrakts, bei der der komplette Darm bis hoch zur Speiseröhre betroffen sein kann. Die Krankheit verläuft in Schüben. Das heißt, mal geht es Menschen wie Katharina gut, die mit Morbus Crohn leben. In dieser Phase ist die Erkrankung ruhig, es liegt keine Entzündung vor.

Doch früher oder später kommt die Zeit, in der die Krankheit den Alltag wieder fest im Griff hat. Typische Symptome von Morbus Crohn sind Durchfälle und krampfartige Schmerzen im Unterbauch. „Schmerzen und Unverträglichkeiten sind während eines Schubs an der Tagesordnung“, sagt Katharina. Sie erkrankte bereits als Kind an Morbus Crohn. „Durch die Schmerzen und den Durchfall bin ich in diesen Phasen konditionell nicht so fit und muss immer wieder Pausen einlegen.“ Da sie schon lange mit der Krankheit lebt, hat sie ihren Alltag gut im Griff. „Es ist mit logistischem Aufwand verbunden und ich muss immer wissen, ob eine Toilette in der Nähe ist. Davon abgesehen komme ich gut klar“, sagt sie.

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Katharina arbeitet als Dozentin für Allgemeine Pädagogik an der Uni Siegen und schreibt nebenbei an ihrer Doktorarbeit. Zudem betreut sie die Patienten-Webseite „Leben mit CED“ (www.leben-mit-ced.de). Hier finden Betroffene, aber auch Angehörige, alles rund um die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. „Mich stört, dass eine chronische Erkrankung wie Morbus Crohn in unserer Leistungsgesellschaft als Makel angesehen wird“, sagt Katharina. „Mit meinem Engagement an der speziellen CED-Webseite möchte ich dazu beitragen, dass sich die Einstellung gegenüber chronisch Erkrankten mittel- bis langfristig ändert.“

Katharinas Tipps für den Umgang mit Morbus Crohn & Colitis ulcerosa

Für alle, die an einer CED (chronisch-entzündlichen Darmerkrankung) erkrankt sind oder schon eine Weile damit leben, hat Katharina ein paar praktische Tipps für den Umgang:

  • lasst bei anhaltenden Durchfällen und Bauchschmerzen Tests beim Gastroenterologen machen, dann habt ihr Gewissheit
  • jeder Mensch ist anders, testet aus, welche Lebensmittel euch gut tun und was euch dabei hilft, auch mit der Krankheit erfüllt zu leben
  • tauscht euch mit anderen Erkrankten aus, das hilft und ihr bekommt viele wertvolle Tipps
  • besorgt euch einen internationalen Toilettenschlüssel, mit dem kommt ihr auf alle verschlossenen Toiletten (beantragen kann man den ganz unproblematisch auf www.dccv.de)
  • sprecht offen über die Krankheit, sie ist nichts, wofür man sich schämen muss, ob man es direkt beim Jobwechsel sagt, ist situationsabhängig
  • nehmt Hilfe an, das ist kein Zeichen von Schwäche
  • lernt Entspannungstechniken, um Stress zu reduzieren, Stress kann ein Auslöser für einen Schub sein
  • lasst euch Termine beim Psychotherapeuten verschreiben, wenn ihr mit der Krankheit und dem, was sie für euer Leben bedeutet, nicht zurechtkommt

Quellen:

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