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Lesen bei wenig Licht: Werden davon die Augen schlecht?

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Lesen bei wenig Licht: Werden davon die Augen schlecht?

Besonders im Winter machen es sich viele gerne bei gedimmtem Licht mit einem Buch gemütlich. Doch schadet das nicht den Augen? Wir klären auf.

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Vermutlich kennen wir alle noch den gut gemeinten elterlichen Rat von früher: “Mach dir zum Lesen das Licht an, das schadet sonst deinen Augen.” Denn dem Lesen bei schummrigem Licht hat man lange nachgesagt, es beeinträchtige auf Dauer unsere Sehkraft. Doch stimmt das tatsächlich?

Woher kommt der Mythos?

Fakt ist, dass viele Menschen beim Lesen im Dunkeln schnell Ermüdungserscheinungen wie Kopfschmerzen oder trockene Augen bekommen. Medizinisch lassen sie sich dadurch erklären, dass das Auge versucht, schwaches Licht durch eine Weitung der Pupille auszugleichen.

Damit nimmt jedoch die Tiefenschärfe ab und das Auge muss sich mehr anstrengen, um ein scharfes Bild zu produzieren. Zusätzlich tendieren wir dazu, beim Lesen im Dunkeln seltener zu blinzeln, wodurch das Auge schneller austrocknet.

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Lesen bei wenig Licht: Werden davon die Augen schlecht?

Wissenschaftlich geprüft: Schadet Lesen im Dunkeln?

Auch wenn die körperlichen Beschwerden nichts Gutes vermuten lassen – sie sind eigentlich ein hilfreiches Warnzeichen unseres Körpers, mit dem uns die Augen mitteilen: “Das war jetzt genug Anstrengung, wir brauchen eine Pause.”

Hört man auf diese Signale, sind aus wissenschaftlicher Sicht keine langfristigen Folgen für die Sehfähigkeit zu befürchten. Das bestätigt unter anderem diese Studie, die bereits 2007 im British Medical Journal veröffentlicht wurde.

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Das wahre Problem ist das Lesen auf Bildschirmen

Viel bedenklicher sind laut Mediziner*innen die vielen Stunden, die wir täglich auf unser Smartphone oder den Computerbildschirm schauen. Denn die Augen müssen sich beim Lesen auf digitalen Anzeigen deutlich mehr anstrengen als beispielsweise beim Lesen eines gedruckten Buchs.

Nun lässt sich an der Art, wie wir im Büro arbeiten, nicht viel ändern. Was kann man also selbst tun, um die eigenen Augen zu entlasten und negative gesundheitliche Folgen zu vermeiden?

Tipp: Mit “Augen-Yoga” die Augen entspannen

Die Lösung für überanstrengte Augen trägt einen vielversprechenden Namen: Augen-Yoga. Dabei handelt es sich um ein paar simple Übungen, die du in nur 10 Minuten überall durchführen kannst. Am besten gewöhnst du dir an, sie zwei- bis dreimal pro Arbeitstag einzubauen.

  • Halte den Kopf gerade und bewege nur die Augen von links nach rechts. Schaue dabei so weit an den Rand deines Blickfeldes wie möglich (du solltest eine angenehme Dehnung im Augenmuskel spüren). Halte den Blick einige Sekunden und wiederhole das Ganze einige Male.

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  • Male mit deinem Augapfel liegende Achten. Auch hier solltest du so weit gehen, wie es deine Augenmuskeln erlauben.

  • Wärme deine Handflächen durch Aneinanderreiben oder unter warmem Wasser auf und lege sie für 30 Sekunden auf die geschlossenen Lider.

Für eine Blitz-Entspannung zwischendurch kannst du ca. alle 30 Minuten einen Gegenstand in der Ferne (mindestens 40 Meter weit weg) fokussieren und den Blick für einige Sekunden halten. So beugst du Kurzsichtigkeit vor.

Jetzt wisst ihr, ob schummriges Licht tatsächlich euren Augen schadet. Für noch mehr Hacks und Haushaltstipps schaut regelmäßig auf gofeminin.de vorbei!