Veröffentlicht inFit & Gesund, Gesundheit

Sicherheit geht vor: Wichtige Verhaltenstipps für Unwetter

© AdobeStock/ Jennewein-Photography

Unwetter & Hochwasser - so reagierst du richtig

Wetter macht, was es will. Damit du sicher unterwegs bist und weißt, wie du dich auf nahende Unwetter vorbereiten kannst, sieh dir dieses Video an.

Unwetter mit Starkregen und Überschwemmungen stürzen aktuell viele Regionen in Deutschland ins Chaos. Wie kann man sich vor Gefahren schützen? Was ist bei einem gefluteten Keller zu tun? Und kann man sich auf so ein Ereignis vorbereiten?

2021 hat Tief „Bernd“ mit heftigen Unwettern mit Starkregen das Leben vieler Menschen in Deutschland ins Chaos gestürzt. Etliche Menschen sind gestorben oder wurden vermisst, auch Rettungskräfte bezahlten ihren Einsatz mit dem Leben. Einige Menschen mussten von Hausdächern und Brücken gerettet werden. Vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume und sogar Talsperren sind oder drohten über die Ufer zu treten.

Doch wie sollte man sich bei einem Unwetter verhalten, wenn Straßen und kleine Bäche sich plötzlich in reißende Fluten verwandeln? Wenn Autos, Bäume und sogar Häuser vor der Macht dieser gewaltigen Wassermassen nicht sicher sind? Wie kann man sich überhaupt bei Unwetter mit sintflutartigem Starkregen und Überschwemmungen schützen?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat hierfür einen weitreichenden Informationskatalog für Notsituationen bereitgestellt. Wir gehen auf wichtige Punkte der Informationen ein, damit ihr und eure Lieben für eine solche Gefahrensituation möglichst gut gewappnet seid.

Ort Schuld nach Flutkatastrophe 2021
Das Örtchen Schuld in der Eifel wurde bei der Flutkatastrophe 2021 schwer getroffen. Credit: GettyImages

Tipps für das Verhalten während eines Unwetters mit Hochwasser

Bei schweren Unwettern mit Starkregen treten häufig Überschwemmungen und Hochwasser auf. Das Risiko für Leib und Leben wird dabei oft unterschätzt. Diese Hinweise solltet ihr während und auch nach einem solchen Ereignis beachten:

  • Bringt euch und eure Lieben in Sicherheit.
  • Helft anderen Menschen, ohne euch in Gefahr zu bringen. Haltet zusammen.
  • Haltet euch, wenn möglich, von Gewässern fern. Betretet vor allem keine Uferbereiche, weil der Bereich unterspült sein kann und abbrechen kann.
  • Achtung vor Strom: Um Stromschläge zu vermeiden, solltet ihr in allen Räumen, die überschwemmt werden können, elektrische Geräte abschalten oder direkt die Sicherung ausschalten.
  • Seid ihr mit dem Auto unterwegs, solltet ihr keinesfalls überflutete Straßen befahren, weil Hindernisse oder Löcher im Boden nicht sichtbar sind. Ab einer gewissen Höhe kann auch euer Motor beschädigt werden. Straßen und Brücken können unterspült sein.
  • Sucht bei akutem Starkregen höhergelegene Räume auf und geht keinesfalls in Tiefgaragen oder Keller und tiefliegende Erdgeschosse. Diese können sich bei starken Überschwemmungen in eine Todesfalle verwandeln.
  • Seid ihr draußen unterwegs, dann sucht schnellstmöglich einen hoch gelegenen Ort auf und haltet euch von fließendem Wasser fern und wartet auf Hilfe.
  • Befolgt die Anweisungen von Einsatzkräften wie Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften.
  • Der Notruf kann überlastet sein: Ruft weiter an, wenn es um die Rettung von Leben geht.

Hier findet ihr beim BBK noch mehr Tipps zum richtigen Verhalten während eines Unwetters.
Hier findet ihr beim BBK noch mehr Tipps zum richtigen Verhalten während Hochwasser.

https://www.instagram.com/p/CRT6qwnhYtu/?utm_source=ig_embed&utm_campaign=loading

Allgemeine Tipps zur Vorbereitung auf Notsituationen

Es kann immer mal zu unerwarteten Krisen und Gefahrensituationen kommen, dass man beispielsweise einen gewissen Zeitraum nicht aus dem Haus kann. Einige haben es während der Corona-Krise erlebt, wie wichtig ein Vorrat an Lebensmitteln und Getränken sein kann oder wie hilfreich auch so unscheinbare Dinge wie Hygieneartikel sein können. Quarantäne, Lockdown, Unwetter oder ein Unfall – genau für solche Situationen rät das BBK zur persönlichen Notfallvorsorge.

Das bedeutet:

  • Gilt eine amtliche Unwetterwarnung, dann bleibt zu Hause. Verschiebt Termine und arbeitet wenn möglich aus dem Homeoffice.
  • Versorgt euch vorab mit den wichtigsten Vorräten wie es das BBK empfiehlt. Zwar werden Unwetterwarnungen oft vorab angekündigt, trotzdem reicht die Zeit meist nicht mehr, um dann noch Vorräte anzulegen.
  • Schafft euch einen Lebensmittel- und Getränkevorrat an, damit ihr die Zeit bis euch Hilfe erreicht überbrücken könnt. (Denkt auch an eure Haustiere.)
  • Gleiches gilt für wichtige Medikamente, die ihr oder eure Angehörigen benötigen. Legt am besten eine Hausapotheke an.
  • Sammelt beispielsweise auch eure wichtigsten Dokumente wie Geburts-, Heirats-, Sterbeurkunden in einer wasserdichten und feuerfesten Mappe und sichert sie zusätzlich durch Kopien. Beim BBK gibt es hier eine detaillierte Checkliste für eure Dokumentenmappe.
  • Legt euch auch einen Vorrat an Kleidung und Hygieneartikeln an, die ihr braucht.
  • Mit einem Kofferradio könnt ihr wichtige Information zur Gefahrenlage erhalten, falls TV, Internet und Telefone ausfallen.
  • Detaillierte Informationen über die besten Möglichkeiten, um die Sicherheit von Häusern zu verbessern, liefert das BBK auch: wie beispielsweise Rückstaubklappen in den Abwasserleitungen oder die Sicherung von Stromversorgung und Heizung.

Bitte beachtet auch: Zwar sind Videos und Fotos von Überschwemmungen wichtig zur Dokumentation für die Versicherung, aber ihr solltet euch oder andere auf gar keinen Fall in Gefahr bringen.

Hilfreiche Apps:

Über die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz NINA, bekommt ihr wichtige Warnmeldungen und Informationen zu bestehenden Gefahrenlagen, die gleichen Infos bekommt ihr auch über warnung.bund.de. Amtliche Warnungen, bekommt man nicht nur über NINA, sondern auch über KATWARN. Der Deutsche Wetterdienst gibt amtliche Wetterwarnungen heraus.

Ihr seid selbst nicht betroffen, wollt aber helfen? Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter-Unfall-Hilfe und der Malteser Hilfsdienst kann jeder unterstützen, entweder als ehrenamtliche Helfer oder auch über Spenden.

Wer sich bei außergewöhnlichen Naturereignissen wie extremen Unwettern oder anderen Notsituationen richtig verhält, kann sich und andere Menschen besser schützen und teilweise Schäden reduzieren. Wer Notsituationen erlebt hat, und zumindest körperlich nicht zu Schaden kam, sollte trotzdem an seine psychische Gesundheit denken und sich gegebenenfalls Hilfe suchen. Passt auf euch auf!