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Gut zu wissen: Warum niest man eigentlich?

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Wieso müssen Menschen niesen?

Ob kleiner Schniefer oder lautes Schnauben - das steckt dahinter!

Es juckt in der Nase und schon geht es los: Hatschi! Das kennen wir sicherlich alle. Aber was steckt eigentlich hinter dem Niesen?

Inhaltsverzeichnis

Insbesondere im Frühjahr, wenn die Pollen wieder fliegen, haben viele Allergiker mit kitzelnden Nasen und dauerhaften Niesanfällen zu kämpfen. Aber auch beim Putzen, Kochen oder im Garten überkommen uns Nieser.

Warum passiert das eigentlich? Wir verraten euch, was hinter dem lauten (und leisen!) Schnauben steckt.

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Niesen ist ein praktischer Schutzreflex

Niesen kann sich manchmal ganz schön ulkig anhören, es erfüllt aber eine durchaus wichtige Schutzaufgabe für den Körper. Denn durch beherztes Prusten werden nämlich die oberen Atemwege freigehalten.

Das Niesen befreit die Nase etwa von störenden Schmutzpartikeln oder Krankheitserregern. Dadurch wird verhindert, dass diese in den Körper hineinwandern und dort Probleme verursachen. Zudem hält es die Nasenhöhle frei – und wir können ordentlich durchschnaufen.

Was passiert beim Niesen?

Tatsächlich ist Niesen ein kleines Kunststück unseres Körpers. Denn dabei passiert so einiges:

1. Die Nasenschleimhaut wird zum Beispiel durch Staub gereizt. Dieser Reiz wird über den Trigeminusnerv an das sogenannte „Nieszentrum“ im Gehirn weitergeleitet.

2. Von hier aus wird ein Signal an Zwerchfell, Bauch-, Brust- und Rachenmuskeln geschickt. Man atmet tief ein, die Muskeln spannen sich an und der Druck in der Lunge steigt.

3. Der Atem wird dann in einem Schub wieder ausgestoßen – und zwar über die Nase. Hier werden die störenden Partikel mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h herauskatapultiert.

Übrigens: Beim Niesen machen wir meist unwillkürlich die Augen zu. Es wird vermutet, dass dies passiert, um die Augen vor Erregern, die möglicherweise ausgeniest werden, zu schützen.

Warum muss man mehrfach Niesen?

Während manche ein einziges, lautstarkes „Töröö“ ausstoßen, starten andere eine ganze Reihe an Niesern. Wenn ihr zu letzteren gehört, dann ist das in der Regel kein Grund zur Sorge.

Dafür kann es verschiedene Erklärungen geben:

  • Eure Nasenschleimhäute sind besonders empfindlich und reagieren deshalb stärker auf „Eindringlinge“.
  • Der erste Nieser konnte die störenden Partikel nicht beseitigen. Deshalb wird der Vorgang wiederholt.
  • Ihr leidet an Allergien oder einer Erkältung. Ist das der Fall, habt ihr zum Beispiel mit Sekret in der Nase zu tun, das den mehrfachen Niesanfall auslöst.
  • Bestimmte Umwelteinflüsse, etwa Rauch, Schimmel oder Parfum, können die Nasenschleimhäute (dauerhaft) reizen. Auch dann müsst ihr öfter niesen.

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Wieso löst Sonnenschein Niesen aus?

Ist euch schonmal aufgefallen, dass ihr niesen müsst, wenn ihr in die Sonne blickt? Bei vielen Menschen, aber nicht bei allen, löst das Sonnenlicht einen sogenannten photischen Niesreflex aus.

Betroffene reagieren Studien zufolge stärker auf visuelle Reize. Warum das so ist, weiß man allerdings noch nicht so genau. Es könnte sich aber um ein Relikt unserer Evolution handeln, das für den modernen Menschen nicht mehr wichtig ist.

Niest ihr beim Augenbrauen zupfen? Die Hauptstränge des Trigeminusnervs verlaufen rund um die Augen, den Ober- und den Unterkiefer. Reizt ihr diese Nerven, etwa durch das Zupfen, löst auch das den Niesreflex aus.

Niesen unterdrücken: Ist das schädlich?

In manchen Situationen kommt das Niesen einfach sehr ungelegen – zum Beispiel beim Autofahren. Das unterdrückt man das Kribbeln schnell, bevor die Niesattacke losgeht. Aber ist das gefährlich?

Tatsächlich ist davon abzuraten. Denn der hohe Druck, der sich beim Niesen entladen würde, verschwindet nicht einfach. Er entlädt sich vielmehr innerhalb des Körpers und kann so Blutgefäße, zum Beispiel in der Nase, beschädigen.

Zudem kann der Druck auch im Ohr Schaden anrichten, etwa mit einer Verletzung des Trommelfells. Und damit nicht genug: Auch Krankheitserregern gelangen unter Umständen in die Nebenhöhle und verursachen dort Entzündungen.

Shopping-Tipp: Wenn ihr die Taschentücher stets griffbereit haben wollt, euch die Packungen aber nicht gefallen, bieten sich Kosmetiktuch-Boxen an. Gibt es etwa bei Depot*.

Kann man das Niesen verhindern?

Auch wenn es besser ist, den Nieser herauszulassen, so gibt es doch Wege, dem Schnaufen zu entgehen oder es zu reduzieren:

1. Nase putzen: Ein beherztes Schnäuzen in ein Taschentuch, das ihr danach am besten direkt entsorgt, hilft, kitzelnde Partikel aus der Nase zu entfernen.

2. Regelmäßig wischen: Staub wischen macht zwar keinen Spaß, sorgt aber dafür, dass weniger Partikel durch die Luft fliegen. Man muss seltener Niesen.

3. Auf die Luftqualität achten: Trockene Luft reizt die Nasenschleimhäute. Mit einem Luftbefeuchter löst sich das Problem schnell. Alternativ könnt ihr eine Tasse Wasser auf die Heizung stellen.

4. Textilien reinigen: Auch Staubmilben und Hautpartikel, die sich in Bettwäsche, Kissen und Co. verfangen, können Nieser auslösen. Am besten wechselt ihr sie regelmäßig und wascht sie heiß.

Jetzt wisst ihr, was hinter dem Niesen steckt. Und immer dran denken: In die Armbeuge oder ein Taschentuch niesen und die Hände gut waschen!