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Initiativbewerbung: Anschreiben formulieren ohne Stellenanzeige

Initiativbewerbung: Anschreiben formulieren ohne Stellenanzeige
Initiativbewerbung: Anschreiben formulieren ohne Stellenanzeige Credit: unsplash.com/laura-olsen-716572

Das Schwierige an einer Initiativbewerbung: Anschreiben und Lebenslauf formulieren, obwohl du gar nicht weißt, ob es eine freie Stelle gibt. Mit unseren Tipps gelingt es!

Inhaltsverzeichnis

Initativbewerbung bedeutet, du ergreifst die Initative und schickst dem Unternehmen deine Unterlagen, in der Hoffnung, dass es gerade eine passende Stelle zu besetzen gibt. Denn die Personalabteilung schreibt Stellen zum Teil nur intern aus – oder sogar gar nicht. Dann werden sie über Kontakte der Mitarbeiter vergeben.

Was auch passieren kann: Dass das Unternehmen auf deine Initiativbewerbung hin merkt, dass es noch eine Mitarbeiterin wie dich braucht und schafft eine Stelle.

Aus diesem Grund ist es bei der Initativbewerbung besonders wichtig, das Anschreiben besonders überzeugend zu formulieren. Wie genau du das anstellst, erfährst du hier.

Wenn du dann auf deine Initiativbewerbung hin zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, kannst du sicher unsere Tipps für die Frage nach deinen Stärken und Schwächen gebrauchen:

Initiativbewerbung: Anschreiben formulieren ohne Stellenanzeige

Initiativbewerbung: Darum kann es sich lohnen

Nur etwa ein Drittel der freien Stellen landet in Stellenausschreibungen. Das ergab unter anderem eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarktforschung der Bundesanstalt für Arbeit. Bewirbst du dich initativ, hast du eine Chance, eine dieser Stellen im sogenannten versteckten Arbeitsmarkt zu ergattern.

Selbst wenn es bisher noch keine Stelle gibt, die besetzt werden soll. Besonders gute Initativbewerbungen machen ein Unternehmen manchmal darauf aufmerksam, an welcher Stelle Optimierungspotential besteht. Vielleicht lieferst du sogar eine tolle Anregung oder Fähigkeit, die das Unternehmen genau jetzt gebrauchen könnte?

Ein weiterer Vorteil: Du hast keine Konkurrenz! Bei Stellenanzeigen bist du nämlich nicht die einzige Bewerbern. Eine initative Bewerbung hingegen konkurriert höchstens mit anderen Initiativbewerbungen – doch dass diese auf die gleiche Abteilung abzielen, ist unwahrscheinlich.

Ebenfalls praktisch ist, dass du keine in der Stellenanzeige genannten Eigenschaften und Qualifikationen in deiner Bewerbung abhaken musst. Du kannst dich einfach auf deine Vorzüge konzentrieren, aufschreiben, in welchem Bereich zu arbeiten möchtest und warum du das gut kannst. Trotzdem solltest du natürlich berücksichtigen, welche Abteilungen es gibt und wofür das Unternehmen steht.

Initiativbewerbung: Darum kann es sich lohnen
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Initativbewerbung: So gehst du vor

Auf jeden Fall musst du dich gut vorbereiten, bevor du loslegst, deine Initativbewerbung zu formulieren. Anschreiben und Lebenslauf so ganz ohne Stellenanzeige zu schreiben, ist nämlich nicht so leicht, wie es sich vielleicht anhört.

Möglicherweise kennst du Menschen, die bereits in dem Unternehmen arbeiten oder hast sogar die Chance, mit Mitarbeitern in Kontakt zu kommen? Xing, Karrierenetzwerke oder Messen sind dafür eine gute Option. Denn was genau ein Unternehmen an Mitarbeitern schätzt, ist von außen oft schwer zu erkennen. Besonders praktisch ist, dass du von diesem Kontakt in deiner Bewerbung erzählen kannst. Das erzeugt Nähe und wirkt engagiert.

Außerdem solltest du dir die Stellenanzeigen anschauen, die das Unternehmen gerade auf seiner Website hat. Selbst wenn die Abteilungen gar nicht deiner Qualifikation entsprechen: Du kannst so erkennen, welche Unternehmenskultur dich erwartet und was das Unternehmen generell von seinen Mitarbeitern erwartet.

Es kommt dir vielleicht komisch vor: Aber auch in einer Initativbewerbung sieht es nicht gut aus, wenn du einfach „Sehr geehrte Damen und Herren schreibst“. Ruf also am besten vorher im Unternehmen an und frag nach dem Ansprechpartner für Bewerbungen in der entsprechenden Abteilung.

Dann erfährst du auch direkt, wenn das Unternehmen Initativbewerbungen vielleicht gar nicht erst weiterleitet und kannst dir die Arbeit sparen.

Initativbewerbung: So gehst du vor
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Initiativbewerung: Anschreiben formulieren ohne Stellenanzeige

Um deine Initativbewerbung so zu formulieren, dass der Personaler denkt: „Die müssen wir unbedingt kennenlernen!“, solltest du versuchen, eine Lücke im Unternehmen ausfindig zu machen, für die du dich bewerben möchtest. Bist du Webdesignerin, der Internetauftritt des Unternehmens sieht aber schrecklich aus? Oder hast du davon gehört, dass bald eine neue Abteilung eröffnet wird, für die das Unternehmen vermutlich Mitarbeiter sucht?

Findest du eine solche Lücke nicht, kann es helfen, deine Bewerbung an eine selbst ausgedachte Stellenbeschreibung anzupassen. Natürlich solltest du dir sicher sein oder zumindest stark vermuten, dass Bedarf für eine solche Stelle im Unternehmen besteht.

Dabei kann es helfen, einfach ähnliche Stellenanzeigen von anderen Unternehmen zu lesen. Notiere die Anforderungen und formuliere dein Anschreiben so, dass der Empfänger erkennt, dass du wie geschaffen für eine solche Stelle wärst – selbst, wenn die Stelle erst noch geschaffen werden muss.

Ein Tipp ist, in die Betreffzeile erst gar nicht zu schreiben, dass es eine Initativbewerbung ist. Bewirb dich einfach konkret für eine bestimmte Abteilung oder sogar einen bestimmten Beruf wie „Bürokauffrau“.

Was bei der Bewerbung immer wichtig ist: Vermeide Floskeln und individualisiere dein Anschreiben so, dass der Personaler spürt: „Sie möchte genau bei uns arbeiten“. Schreibst du hingegen eine Muster-Initativbewerbung, die du auch an 20 andere Unternehmen schicken könntest, hast du vermutlich keine Chance.

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