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Kondome: Die wichtigsten Fakten und praktische Tipps

Verhütung mit Kondom: Tipps zu Anwendung & Sicherheit
Verhütung mit Kondom: Tipps zu Anwendung & Sicherheit Credit: iStock

Das Kondom ist die zweithäufigste Verhütungsmethode in Deutschland. Wir verraten euch, worauf ihr achten müsst, damit das hauchzarte Verhütungsmittel auch wirklich sicher ist – ohne dabei den Spaßfaktor zu beeinträchtigen.

Inhaltsverzeichnis

Das Kondom ist nach der Pille die meist verwendete Verhütungsmethode in Deutschland. Nicht ohne Grund, denn es hat im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden einen entscheidenden Vorteil: Das Kondom schützt sowohl vor einer ungewollten Schwangerschaft als auch vor zahlreichen sexuell übertragbaren Krankheiten.

Pille, Verhütungspflaster, Spirale, … Frauen können auf zahlreiche Verhütungsmethoden zurückgreifen. Gut, der Nachteil ist, dass das Thema Verhütung daher oft an uns hängen bleibt. Tatsache ist jedoch, dass das Kondom derzeit das einzige zuverlässige Verhütungsmittel für Männer ist. Das Prinzip ist ganz einfach: Es besteht aus einer hauchdünnen aber reißfesten Latexhaut, die vor dem Geschlechtsverkehr über den steifen Penis gerollt wird: Das Kondom fängt somit den Samenerguss auf und verhindert, dass dieser in die Scheide der Partnerin gelangt. Resultat: Keine Schwangerschaft, und keine sexuell übertragbaren Infektionen (z.B. HIV).

A propos Schutz vor Krankheiten und Sicherheit: Wie sicher sind Kondom, Diaphragma, Pille & Co.? Hier findet ihr alle Verhütungsmethoden mit Pearl-Index im Überblick!

Schon gewusst? 3 Fakten & Zahlen zum Kondom:

  • 1859: Der Reifenhersteller Goodyear Tire & Rubber erfindet das erste Kautschuk-Kondom.
  • 1919: Der Industrielle Julius Fromm stellt erstmals serienmäßig nahtlose (!) Kondome her.
  • 241 Millionen Kondome wurden im Jahr 2014 in Deutschland verkauft (Quelle: statista.de)

Das Kondom: Ein Verhütungsmittel – viele Varianten

Die humorvoll als Verhüterli, Gummi oder Pariser bezeichnete Latexhülle existiert heute in zahlreichen Varianten, um den Spaßfaktor beim Sex zu erhöhen. Je nach Bedarf und Vorlieben sind Kondome in zahlreichen Farben, Formen und in den unvorstellbarsten Geschmacksrichtungen zu finden. Die Auswahl scheint unendlich. Daher kommt hier ein kleiner Überblick:

Kondome, die kaum mehr zu spüren sind:
Hauchzarte Kondome mit dem vielversprechenden Prädikat „gefühlsecht“ ermöglichen ein intensiveres Gefühl. Man vergisst fast, dass er überhaupt ein Kondom trägt.

Kondome für ungewohnte Gefühlserlebnisse:
Wer Lust auf Neues hat, kann mit Kondomen mit originellen Kondombeschichtungen ein gesteigertes Lustgefühl erleben. Perlnoppen, Reiznoppen, Rippen, Strukturen, Rieffen oder Exemplare mit Penisring-Vibrator: Kondome sind mittlerweile wahre Sex-Toys und haben sich endgültig von ihrem Negativ-Image als Liebestöter befreit.

Kondome für ein farbiges und fruchtiges Vergnügen:
Auch unsere Geschmacksnerven freuen sich über sinnlichen Sex… Mit den zahlreichen Farben und Aromen bringen Kondome eine gehörige Portion Humor ins Bett. Die Kondomforschung produziert alles, was den Gaumen erfreut: vom Orangengeschmack bis zur Schokolade. Gebt euch der süßen Versuchung hin ohne ein Gramm zuzunehmen! Damit ihr auch im Dunkeln immer wisst, wo sich sein Zauberstab befindet, empfiehlt sich ein Leucht-Kondom!

Kondome mit Langzeitwirkung:
Damit euer Liebesabenteuer bis in die frühen Morgenstunden andauern, kommen bei den Kondomen heute die modernsten Hightech-Materialien zum Einsatz. Eine Gleitgel-Beschichtung aus ca. 5% Benzocain (ein lokales Betäubungsmittel ohne Allergierisiko) zögert die aufsteigende Lust – und damit den Samenerguss 10-30 Minuten lang hinaus.

Kondome in allen Größen:
Egal ob sein bestes Stück von der Natur mit einem Mini- oder Maxiformat ausgestattet wurde: Es gibt für jede Größe das passende Kondom, bis zu King Size und XXL.

Ein Kondom kann nur 1 Mal verendet werden
Credit: Getty Images

Der Preis: Wieviel kostet ein Kondom?

  • Ein Latex-Kondom kostet – je nach Packungsgröße – zwischen 0,20 € und 1,20 €.
  • Latexfreie Kondome sind etwas teurer und ab ca. 1 € zu finden

Mit Kondom verhüten: Darauf solltet ihr achten!

  • Jedes Kondom kann nur einmal verwendet werden.
  • Überprüft vor der Anwendung ob das Haltbarkeitsdatum überschritten ist und ob das Präservativ mit dem CE-Zeichen oder mit dem DLF-Qualitätssiegel versehen ist.
  • Reißt die Verpackung vorsichtig mit den Fingern auf und achtet darauf, das Kondom beim Öffnen nicht zu beschädigen.
  • Stülpt das Kondom erst über den Penis wenn er sich im Erektionszustand befindet.
  • Überprüft, dass sich der abrollbare Bereich des Kondoms Außen befindet.
  • Drückt die Kondomspitze mit dem Daumen und dem Zeigefinger zusammen, um die Luft zu entfernen (sonst könnte das Kondom beim Sex platzen!).
  • Setzt das Kondom auf die Eichel (dafür die Vorhaut zurückziehen), haltet das Reservoir mit einer Hand fest und rollt das Kondom mit der anderen Hand den Penis entlang nach unten ab.
  • Nach dem Sex muss der Mann erst den Penis vollständig aus der Scheide ziehen bevor die Erektion nachlässt. Wichtig: Dabei das Kondom am Penisansatz festhalten, damit es nicht verrutschen kann und eventuell Samenflüssigkeit in die Scheide gelangen kann.

Mit Kondom verhüten: eventuelle Pannen und Risiken

1. Wenn das Kondom platzt oder reißt muss euer Partner sofort den Penis aus der Scheide ziehen. Der Geschlechtsverkehr ist in diesem Fall nicht mehr geschützt. Es wird dazu geraten einen Schwangerschaftstest und (bei Geschlechtsverkehr mit einem neuen Partner) einen Aidstest zu machen.

2. Wenn das Kondom verrutscht: Trotz allem Spaß ist es wichtig, beim Sex in Sachen Kondom die Kontrolle behalten: Überprüft, ob das Kondom beim Liebesspiel weiterhin gut sitzt. Wenn ihr merkt, dass es sich wieder zusammenrollt oder verrutscht, bringt es wieder in die richtige Position oder benutzt ein neues Kondom.

3. Wenn eine Latex-Allergie vorlieg: Eine durch Kondome ausgelöste Latex-Allergie macht sich durch Jucken bemerkbar.
Durex hat mit dem Produkt Avanti Ultima das weltweit erste Polyisopren-Kondom eingeführt.
Manix Crystal ist ein Präservativ aus entproteinisiertem Latex und reduziert daher das Allergierisiko.
Das Modell Protex Original 0.02 Ultime Finesse besteht aus Polyurethan und ist gleichzeitig mit nur 0,002 mm Wandstärke das wohl dünnste Kondom der Welt.
Weitere latexfreie Kondome sind: Blausiegel Sensitive 4, Natural Sensation Unique 3 (gleichzeitig hypoallergen), Okamoto 003 Nude.

Nachgefragt: Was tun, wenn das Kondom gerissen ist?

Kondome: Die wichtigsten Fakten und praktische Tipps

Verhütung mit Kondom: 3 kleine Nachteile

1. Man braucht etwas Übung, um ein Kondom richtig zu benutzen! Es ist nicht unbedingt einfach, das Kondom für die Frau auf Anhieb richtig zu platzieren. Also macht euch keine Sorgen, wenn es nicht auf Anhieb reibungslos klappt: Man braucht oft mehrere Versuche, bis das weibliche Präservativ mit geschlossenen Augen eingesetzt werden kann.

2. Man muss das Vorspiel unterbrechen, um das Kondom überzuziehen. Da kann man schon mal aus der Stimmung kommen, vor allem wenn technische Pannen (typisch: die Kondom-Packung geht nicht auf…) das Ganze hinauszögern.
Unser Tipp: Versucht, das Kondom spielerisch sinnlich in euer Vorspiel zu integrieren! Auch eine Portion Humor kann helfen, diese etwas weniger romantische – aber obligatorische – Aktion zu überbrücken, ohne die Stimmung zu verderben.

3. Nicht alle Männer sind Kondom-Freunde: zu eng, weniger Gefühle beim Sex,… Die Argumente, kein Kondom zu benutzen, können vielfältig ausfallen. Lasst euch nicht zum Verzicht auf das Kondom überreden.
Ihr seid mit eureren Überredenskünsten am Ende? Dann verraten wir euch hier einige Tipps, was ihr tun solltet, wenn er kein Kondom benutzen will.

Kondome für die Frau (Femidom):

In Sachen Verhütung und Krankheitsschutz mindestens genauso sicher wie ein „Männer-Kondom“ ist das so genannte Femidom. Es wird allerdings derzeit nur relativ selten von Frauen verwendet…

Vorteile:

  • Es ist sehr robust, daher ist die Reißgefahr geringer.
  • Es kann 8 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden. Insofern wird das Vorspiel nicht unterbrochen.
  • Der Penis wird nicht komprimiert.
  • Es muss nicht gleich nach dem Samenerguss entfernt werden.

Lest dazu auch: Penis-Sticker: Ersetzt DIESES TEIL jetzt das Kondom?

Verhütung mit Kondom: 3 kleine Nachteile

1. Man braucht etwas Übung, um ein Kondom richtig zu benutzen! Es ist nicht unbedingt einfach, das Kondom für die Frau auf Anhieb richtig zu platzieren. Also macht euch keine Sorgen, wenn es nicht auf Anhieb reibungslos klappt: Man braucht oft mehrere Versuche, bis das weibliche Präservativ mit geschlossenen Augen eingesetzt werden kann.

2. Man muss das Vorspiel unterbrechen, um das Kondom überzuziehen. Da kann man schon mal aus der Stimmung kommen, vor allem wenn technische Pannen (typisch: die Kondom-Packung geht nicht auf…) das Ganze hinauszögern.
Unser Tipp: Versucht, das Kondom spielerisch sinnlich in euer Vorspiel zu integrieren! Auch eine Portion Humor kann helfen, diese etwas weniger romantische – aber obligatorische – Aktion zu überbrücken, ohne die Stimmung zu verderben.

3. Nicht alle Männer sind Kondom-Freunde: zu eng, weniger Gefühle beim Sex,… Die Argumente, kein Kondom zu benutzen, können vielfältig ausfallen. Lasst euch nicht zum Verzicht auf das Kondom überreden.
Ihr seid mit eureren Überredenskünsten am Ende? Dann verraten wir euch hier einige Tipps, was ihr tun solltet, wenn er kein Kondom benutzen will.

Weitere Informationen:
DLF (Deutsche Latex Forschungsgemeinschaft Kondome)
BZgA (Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung)

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