Inhaltsverzeichnis
- Wie wirkt die Pille danach?
- Wirkstoffe: Welche Pillen danach gibt es?
- Pille danach: Wie steht es um die Sicherheit?
- Wie und wo bekommst du die Pille danach?
- Wichtig: Beraten lassen
- Nachgefragt: Das sagt die Expertin zur Pille danach
- Was kostet die Pille danach?
- Pille danach: Welche Nebenwirkungen gibt es?
- Pille danach: Das musst du nach der Einnahme beachten
- Alternative: Kupferkette oder Kupferspirale danach
- Fazit: Pille danach so schnell wie möglich nach Sex einnehmen
- Das könnte dich auch interessieren:
Zu allererst das Wichtigste: Die Pille danach ermöglicht es, das Schwangerschaftsrisiko nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr, einer Verhütungspanne oder einer vergessenen oder erbrochenen Pille stark zu verringern. Das bedeutet jedoch nicht, dass du sie als Freifahrtschein für ungeschützten Sex sehen oder deine reguläre Verhütung damit ersetzten solltest. Nicht ohne Grund bezeichnet man diese „Verhütungsmethode“ auch als Notfallverhütung.
Doch wenn es wirklich mal sein muss, stellen sich viele Frauen Fragen: Wann und wie kann die Pille danach eingenommen werden? Wie wirkt sie? Wie sicher ist sie? Was sind die Nebenwirkungen? Und wie viel kostet die Pille danach? Wir erklären dir, wie die Pille danach funktioniert und was du beachten solltest.
Wie wirkt die Pille danach?
Die Pille danach verzögert oder unterdrückt einen noch nicht stattgefundenen Eisprung. Indem der Eisprung verschoben wird, überleben die Spermien nicht mehr lange genug, um auf eine befruchtungsfähige Eizelle zu treffen.
Wichtig:
Hat der Eisprung bereits stattgefunden, kann die Pille danach nicht mehr wirken. Sie sollte deshalb bei einer Verhütungspanne immer so schnell wie möglich eingenommen werden.
Leider kann der Eisprung nicht einfach durch Zyklustagezählen vorhergesagt werden, da er variabel ist und früh, mittig oder spät im Zyklus auftreten kann. Wer also gerade nicht schwanger werden will, sollte bei einer Verhütungspanne die Pille danach anwenden.

Wirkstoffe: Welche Pillen danach gibt es?
Die Pille danach der älteren Generation enthält den Wirkstoff Levonorgestrel (z.B. im Präparat PiDaNa®). Nimmst du diese Pille danach mindestens zwei bis drei Tage vor dem Eisprung, wird der Eisprung verzögert bzw. unterdrückt – eine Befruchtung wird somit verhindert. Kurz vor dem Eisprung ist Levenorgestrel allerdings nicht mehr wirksam.
Seit Oktober 2009 ist eine Pille danach der moderneren Generation auf dem Markt. Sie enthält den Wirkstoff Ulipristalacetat (im Präparat ellaOne®). Dieser verhindert oder verzögert ebenfalls den Eisprung, wirkt aber auch noch kurz vor dem Eisprung, in der fruchtbarsten Phase des Zyklus. Diese Pille danach kann bis zu fünf Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden und gilt aufgrund ihrer Wirksamkeit inzwischen als Standard-Methode.
Pille danach: Wie steht es um die Sicherheit?
Vergleichsstudien zeigen, dass der Wirkstoff Ulipristalacetat effektiver vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen kann als die Pille danach mit Levenorgestrel. Ulipristalacetat wirkt nämlich sogar bis unmittelbar vor dem Eisprung – also auch an den beiden fruchtbarsten Tagen der Frau. An diesen beiden Tagen ist die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit besonders hoch.
Kurz gesagt: Die Pille danach der neueren Generation (ellaOne®) gilt als sicherer.

Wie und wo bekommst du die Pille danach?
Seit März 2015 ist die Pille danach rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Beide Wirkstoffe, die in Deutschland für die Notfallverhütung zugelassen sind, Levonorgestrel und Ulipristalacetat, sind ohne Arztrezept erhältlich. Zuvor bekam man die Pille danach nur nach ärztlicher Verschreibung.
Wichtig: Beraten lassen
Seit es die Pille danach rezeptfrei in der Apotheke gibt, bleibt vielen Frauen der früher obligatorische Arztbesuch erspart. Wer sich jedoch unsicher ist und die Beratung eines Arztes wünscht, kann weiterhin seinen Frauenarzt aufsuchen.
Eine Beratung – ob durch einen Arzt oder Apotheker – ist in jedem Fall ratsam. Ob die Pille danach in Frage kommt und welches von beiden Präparaten für welche Frau in welcher Situation am geeignetsten ist, kann nur in einem Gespräch geklärt werden.
Nachgefragt: Das sagt die Expertin zur Pille danach
Pille danach: Wie sicher ist sie wirklich?
Was kostet die Pille danach?
Bis zum 20. Lebensjahr werden die Kosten der Pille danach von der Krankenkasse erstattet – Voraussetzung hierfür ist ein Rezept vom Arzt. Frauen zwischen 18 und 20 Jahren müssen jedoch eine Zuzahlung von fünf Euro leisten, wie bei anderen Medikamenten in der Apotheke auch.
Für Frauen über 20 kostet die Pille danach zwischen ca. 16 bis 18 Euro (z.B. PiDaNa®) und 30 Euro (ellaOne®).
Pille danach: Welche Nebenwirkungen gibt es?
Wie alle Medikamente kann auch die Pille danach zu Nebenwirkungen führen, wie zum Beispiel:
- Kopfschmerzen
- Schwache Blutungen (nicht mit der Regelblutung zu verwechseln)
- Übelkeit
Die Nebenwirkungen verlaufen jedoch meist moderat.
Wichtig:
Falls man sich in den drei Stunden nach der Einnahme der Pille danach erbrechen muss, ist diese nicht wirksam. In diesem Fall wird dazu geraten eine zweite Pille danach einzunehmen.
Achtung:
Frauen, die zu Thrombosen neigen, sollten kein Levonorgestrel verwenden, weil diese Pille danach das Thrombose-Risiko erhöhen kann, wenn eine entsprechende Vorerkrankung vorliegt.
Pille danach: Das musst du nach der Einnahme beachten
Du solltest zunächst den Eintritt der nächsten Periode überwachen: Das Datum kann leicht von dem gewöhnlichen Zyklusrhythmus abweichen. Falls die Regel jedoch länger als sieben Tage auf sich warten lässt, solltest du einen Schwangerschaftstest durchführen oder einen Arzt aufsuchen. Dasselbe gilt, wenn die Regel anormal erscheint: länger oder kürzer, schmerzhafter oder stärker als gewöhnlich.
Wer eine klassische Anti-Baby-Pille nimmt, sollte die Einnahme am Folgetag normal fortsetzen und zusätzlich eine Barrieremethode (z.B. Kondom) bis zum Ende des Zyklus verwenden.
Alternative: Kupferkette oder Kupferspirale danach
Es gibt noch eine Alternative, eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern, wenn du – aus welchen Gründen auch immer – keine Hormone nehmen möchtest bzw. kannst: die Kupferkette oder die Kupferspirale danach.
Beide müssen vom Frauenarzt innerhalb von fünf Tagen nach dem ungeschützten Sex eingesetzt werden. Kupfer beeinflusst die Vitalität der Spermien und der Eizelle und verhindert, dass eine befruchtete Eizelle sich in der Gebärmutter einnistet.
Anders als die Pille danach ist die Kupferspirale bzw. Kupferkette ein langfristiges Verhütungsmittel und wird in der Regel für fünf Jahre eingesetzt. Dementsprechend höher liegen auch die Kosten. (Spirale zwischen 120 und 300 Euro, Kupferkette zwischen 200 bis 350 Euro).
Fazit: Pille danach so schnell wie möglich nach Sex einnehmen
Die Einnahme der Pille danach ist für den Notfall gedacht, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Wenn die Pille danach schnell angewendet wird, kann sie das Schwangerschaftsrisiko stark verringern. Sie ist allerdings nicht dazu gedacht, eine herkömmliche Verhütungsmethode zu ersetzen.
Pille, Kupferspirale, Vaginalring, 3-Monatsspritze oder Kondom: Es gibt heute viele Wege, um sicher zu verhüten. Am besten einfach den Gynäkologen um Rat fragen.
Quellen:
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Mach es sicher: Alle Verhütungsmittel im Überblick
Wer Lust auf Sex hat, aber (noch) nicht schwanger werden will, der muss auf eine sichere Verhütung achten. Natürlich muss man beim Thema Verhütung nicht nur an eine mögliche Schwangerschaft denken, sondern auch daran, dass man sich vor Geschlechtskrankheiten schützen sollte.
Welche Verhütungsmittel es gibt und wie sicher sie sind, zeigen wir in der Bildergalerie!

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Barrieremethoden: Kondom
Kondom
Ein Kondom ist doppelt nützlich: Es schützt vor einer ungewollten Schwangerschaft und auch vor Geschlechtskrankheiten. Die Sicherheit ist abhängig von der korrekten Handhabung. Übrigens: Es gibt Kondome auch in unterschiedlichen Größen.
Kosten: Packung ab ca. 6 Euro
Mögliche Nebenwirkungen: Keine
Pearl-Index: 2 – 12
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Barrieremethoden: Portiokappe
Portiokappe
Die Portiokappe wird zur Verhütung wie ein Verschluss über den Muttermund gestülpt. So können keine Spermien in die Gebärmutter eintreten. Die Portiokappe sollte aber immer mit Spermiziden kombiniert werden.
Kosten: ca. 50 Euro
Mögliche Nebenwirkungen: keine
Pearl-Index: 6
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© Bild: iStock
Barrieremethoden: Frauenkondom
Frauenkondom
Das Frauenkondom, auch Femidom, schützt vor Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten. Es ist die einzige Verhütungsmethode, die vor der Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten schützt, wenn ein Kondom nicht in Frage kommt. Die Sicherheit ist abhängig von der korrekten Handhabung.
Kosten: 3er Packung ca. 11 Euro
Mögliche Nebenwirkungen: keine
Pearl-Index: 5 – 25
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Barrieremethoden: Hormonspirale
Hormonspirale
Die Hormonspirale wird vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt und gibt dort kontinuierlich Hormone ab. Sie kann zwischen drei und fünf Jahren wirksam sein. Eine sehr sichere Verhütungsmethode.
Kosten: zwischen 250 und 400 Euro.
Mögliche Nebenwirkungen: Verrutschen der Spirale, Zwischenblutungen, stärkere Menstruationsbeschwerden, Brustspannen, Akne, Kopfschmerzen, Gewichtsveränderungen, depressive Verstimmungen, Ausbleiben der Mensturation, Libidoverlust.
Pearl-Index: 0,16
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Barrieremethoden: Diaphragma
Diaphragma
Das Diaphragma (auch Pessar) besteht aus Latex bzw. Silikon und einem Drahtring. Es wird vor dem Sex auf den Muttermund gesetzt, so können keine Spermien eindringen. Je nach Handhabung eine sichere Verhütungsmethode. Ein Diaphragma sollte aber immer mit Spermiziden kombiniert werden, die vor dem Einsetzen auf das Diaphragma gegeben werden.
Kosten: zwischen 35 bis 50 Euro
Mögliche Nebenwirkungen: Keine
Pearl-Index: 1 – 20
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Mach es sicher: Aller Verhütungsmittel im Überblick
Kupferperlenball
Der Kupferperlenball wird vom Arzt eingesetzt und verbleibt in der Regel fünf Jahre in der Gebärmutter. Die Kupferionen schädigen die Spermien, zudem verändert das Kupfer den Schleim im Gebärmutterhals, das Sekret von Gebärmutter und Eileitern. Dadurch, dass der Ball frei schwebend ist und eine flexible Form hat, soll er gut verträglich sein. Voraussetzung ist jedoch eine nicht zu kleine Gebärmutter. Insgesamt ist der Kupferperlenball eine sichere Verhütungsmethode.
Kosten: Der Kupferperlenball kostet zwischen 300 und 500 Euro, dazu kommen halbjährliche Kontrolluntersuchungen.
Mögliche Nebenwirkungen: Nach dem Einsetzen kann es in einzelnen Fällen passieren, dass der Körper den Kupferperlenball abstößt. Die Periode kann sich verstärken und es können Schmierblutungen auftreten. Zudem besteht die Gefahr der Perforation der Gebärmutter. Um das zu vermeiden wird vor dem Einsetzen sichergestellt, dass die Gebärmutterhöhle nicht zu klein ist..
Pearl-Index: ähnlich der Pille
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Barrieremethoden: Kupferspirale
Kupferspirale
Die Kupferspirale wird vom Arzt eingesetzt und verbleibt in der Regel fünf Jahre, manche nur drei Jahre in der Gebärmutter. Die Kupferionen schädigen die Spermien, zudem verändert das Kupfer den Schleim im Gebärmutterhals, das Sekret von Gebärmutter und Eileitern. Eine sichere Verhütungsmethode.
Kosten: Die Spirale selbst kostet zwischen 25 und 40 Euro, das Einsetzen beim Arzt zwischen 80 und 130 Euro, dazu kommen halbjährliche Kontrolluntersuchungen, die selbst gezahlt werden müssen, bis zum 20. Lebensjahr übernimmt die Krankenkasse die Kosten,
Mögliche Nebenwirkungen: stärkere und längere Regelblutungen, Zwischenblutungen, die Spirale kann verrutschen, es besteht die Gefahr einer Entzündung oder Eileiter-Schwangerschaft.
Pearl-Index: 0,3 – 0,8
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Barrieremethoden: Lea Contraceptivum
Lea Contraceptivum
Die Silikonkappe ist eine Weiterentwicklung der Portiokappe. Bisher gibt es zum Pearl-Index des Lea Contraceptivums keine unabhängigen Studien, lediglich die Angaben des Herstellers. Möglicherweise liegt die Gefahr schwanger zu werden daher höher. Die gleichzeitige Anwendung eines Spermizids ist zu empfehlen.
Kosten: ca. 50 Euro
Mögliche Nebenwirkungen: Harnwegsinfektionen, manche Frauen spüren sie beim Sex, allergische Reaktionen,
Pearl-Index: 2,2 – 2,9
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Chemische Verhütungsmethoden: Spermizide
Spermizide
Das chemische Verhütungsmittel soll Substanzen enthalten, die die Samenzellen abtöten. Als alleinige Verhütungsmethode sehr unsicher; nur in Kombination mit Barrieremethoden wie Diaphragma, Portiokappe oder Lea Contraceptivum zu empfehlen.
Kosten: zwischen 20 und 60 Euro
Mögliche Nebenwirkungen: Scheideninfektionen, Allergien, Unverträglichkeiten,
Pearl-Index: 18 – 29
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