Die meisten von uns definieren Glück anders. Für manche sind es Freunde und Familie beisammen zu haben, für andere ist es vielleicht der Kauf eines Gegenstandes, auf den man schon lange gespart hat.
So individuell die Definition auch ist, auf eine Sache kann der Großteil sich laut einer Studie einigen: Und zwar der Zeitpunkt im Leben, an dem man am glücklichsten ist.
Studie zur Lebenszufriedenheit
Gemeinsam hat sich ein Forscherteam von der Deutschen Sporthochschule Köln, der Ruhr-Universität Bochum, der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und den beiden Schweizer Universitäten aus Bern und Basel zusammengesetzt, um die Lebenszufriedenheit näher unter die Lupe zu nehmen.
Dafür haben die Forscher*innen rund 440 Stichproben aus Studien mit mehr als 46.000 Teilnehmer*innen analysiert. Das Ergebnis der Studie wurde anschließend in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Psychological Bulletin“ veröffentlicht.
Studienautorin Susanne Bücker erklärt dazu: „Wir haben uns dabei auf die Veränderungen in drei zentralen Komponenten des subjektiven Wohlbefindens konzentriert“. Diese drei Bereiche waren:
- Die Lebenszufriedenheit
- die positiven Gefühlszustände
- die negativen Gefühlszustände
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Das Ergebnis: Kleinkinder sind am glücklichsten
Das Forscherteam kam zu dem Ergebnis, dass die allgemeine Lebenszufriedenheit im Alter von 9 bis 16 Jahren abnimmt, sie stieg dann aber bis zum 70. Lebensjahr leicht an. Danach nahm sie bis zum 96. Lebensjahr wieder etwas ab.
Den leichten Rückgang der Lebenszufriedenheit im Alter von 9 bis 16 Jahren führen die Forschenden auf die Entwicklung in der Pubertät zurück. Dabei sehen sich Jugendliche mit vielen Veränderungen konfrontiert, vor allem in Bezug auf ihre Körper, aber auch in ihrem sozialen Umfeld.
Ab dem jungen Erwachsenenalter geht es dann wieder leicht bergauf. Sobald eine Person ein höheres Alter erreicht, nimmt die Lebenszufriedenheit allerdings wieder ab. Das Forscherteam führt das auf schwindende Kontakte sowie die Verschlechterung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Gesundheit zurück.
Kleinkinder und Erwachsene bis zum 70. Lebensjahr sind laut Studie im Durchschnitt also am glücklichsten.
Positive und negative Gefühlszustände
Einen Rückgang der positiven Gefühlszustände konnten die Forschenden vom 9. bis zum 94. Lebensjahr feststellen. Zwischen dem 9. und 22. Lebensjahr kam es bei den Befragten zu Schwankungen der negativen Gefühlszustände. Bis zum 60. Lebensjahr haben diese wieder abgenommen, obwohl sie im sehr hohen Alter wieder ansteigen.
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Bücker erklärt zusammenfassend: „Insgesamt ergab die Studie ein günstiges Entwicklungsmuster über weite Teile des Lebens, wenn wir auf die Lebenszufriedenheit und die negativen Gefühle schauen.“
Allerdings verweist die Studienleiterin ebenfalls darauf, dass das subjektive Wohlbefinden im Alter gefördert werden muss. Denn mit der richtigen Einstellung und dem richtigen Verhalten kann das allgemeine Wohlbefinden beibehalten und vielleicht sogar gestärkt werden.