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Situationship: Darum ist ein Ende oft so schmerzhaft

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Darum ist die Trennung einer Situationship so schmerzhaft

Die Trennung einer Situationship kann manchmal schlimmer sein, als bei einer normalen Beziehung

Warum nimmt einen die Trennung einer Situationship häufig mehr mit, als die einer normalen Beziehung? Wir verraten dir drei Gründe.

Eine Situationship (relationship + situation) ist mehr als nur daten. Es ist keine monogame Beziehung, jedoch anders als bei einer Freundschaft Plus, ist es mehr als nur Sex. Es gibt mehr emotionale Nähe und Kommunikation, gleichzeitig wird es nicht als offizielle (monogame) Beziehung definiert.

Man ist quasi nur fast ein Paar, was eine Situationship undurchsichtig und verwirrend machen kann. Das Ende einer Situationship ist aber keinesfalls weniger schlimm als das Ende einer Beziehung. Im Gegenteil, in einigen Fällen kann es sogar noch schmerzhafter sein, wenn eine Situationship endet. Warum das so ist, erklären wir dir hier.

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1. Es gibt keinen klaren Abschluss

In einer Beziehung geht man Verpflichtungen ein und weiß, wo man innerhalb der Beziehung steht. Egal, wie respektvoll eine Beziehung beendet wird, schmerzhaft ist eine Trennung allemal. Jedoch hat sie gegenüber einer Situationship einen Vorteil: Es gibt etwas Konkretes, das beendet wird.

Bei einer Situationship wiederum wird etwas beendet, das nie existiert hat und nie offiziell wurde. Es gibt quasi keinen Abschluss und man wird mit einem Gefühl der Leere hinterlassen. Oft kann es sogar sein, dass man geghostet wird und nicht einmal erfährt, warum es endete. Dieser unklare Abschluss macht es so schwierig, über eine Situationship hinwegzukommen.

2. Man hat nur die schönen Seiten erlebt

Anders als in einer Beziehung, kommt man sich in einer Situationship nie so nahe, dass man einen gemeinsamen Alltag erlebt. Man lernt sich nie vollständig mit allen unschönen Seiten kennen, stattdessen idealisiert man einander.

Zudem gibt es keine Probleme, die die Beziehung belasten und die man gemeinsam bewältigen muss. Negatives entsteht gar nicht erst und kündigt sich auch nicht an. Wenn dann die Situationship endet, trifft es einen völlig unerwartet.

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3. Das Umfeld versteht einen nicht

Freund*innen und Familie, die unsere üblichen Ansprechpartner in schwierigen Zeiten sind, können etwas weniger mitfühlend sein als sonst, da sie nicht nachvollziehen können, warum man eigentlich trauert. Schließlich handelt es sich nicht um eine*n ehemalige*n feste*n Partner*in, den oder die man loslassen muss.

Das führt oft dazu, dass man das Gefühl bekommt, nicht trauern zu dürfen und dadurch seinen Gefühlen nie freien Lauf lassen kann. Genau das braucht es aber, um mit einer Situationship –  wie mit jeder anderen Beziehung auch – innerlich abschließen zu können.