Veröffentlicht inLiebe & Psychologie, Mein Leben

8 Dinge, die man erst lernt, wenn man alleine wohnt

Credit: Getty Images

Früher, als man ein Teenager war, erwartete man nichts sehnlicher als den Tag, an dem man endlich in die eigenen vier Wände ziehen konnte. Endlich sein eigener Herr sein. Tun und lassen, was man will. Wenn man dann in seiner ersten Wohnung sitzt, merkt man schnell, was es wirklich heißt, alleine zu wohnen.

Inhaltsverzeichnis

Die erste eigene Bude hat plötzlich nicht nur unschlagbare Vorteile, sondern auch ein paar Randerscheinungen, die man so gar nicht auf dem Schirm hatte. Die rosarote Brille legt man schnell beiseite. Denn es gibt einige Dinge, die man erst durch das Leben alleine lernt, die einem vorher so gar nicht bewusst waren. Dinge, die aber sehr wichtig sind, weil man durch sie mehr über das Leben und über sich selbst erfährt und weil man eigenständig wird. Zum Beispiel diese acht Dinge:

1. Das Chaos sei mit dir

Die erste Erkenntnis, nachdem man ein paar Wochen aus dem elterlichen Haus ausgezogen ist: Niemand räumt auf oder putzt, wenn man es nicht selbst macht. Die ersten Wollmäuse lachen einem bereits aus den Ecken entgegen und auch die Bettwäsche roch bei Mama irgendwie besser. Wer hätte gedacht, wie viel Arbeit so ein Haushalt macht? Lektion 1: Wir entscheiden selbst, wie sauber oder wie dreckig es ist. Spätestens wenn die beste Freundin das erste Mal zu Besuch kommt, überlegen wir uns zweimal, ob wir weiterhin als Putzmuffel leben wollen.

Credit: Getty Images

2. Die 100. Fertiglasagne schmeckt gar nicht mehr so gut

Am Anfang macht es noch Spaß Fertiggerichte und Prosecco im Kühlschrank zu horten, und all dem, was man „essen sollte“, weil es so gesund ist, die rote Karte zu zeigen. Schluss mit dem Gesund-Diktat von Mama. Jetzt bestimmen wir, was es gibt! Aber mit der Zeit stellt sich die Frage: Immer nur die heißgeliebte Fertiglasagne? Auch die hängt einem irgendwann zum Halse raus. Irgendwann beginnt man Wochenenden und Feiertage vorzuplanen, Preise und Angebote zu vergleichen und – auch das – zu kochen. Und das gar nicht mal so schlecht.

3. Aus dem Zuhause einen Ort für die Liebe schaffen

Ein besonderer Moment: Wenn man das erste Mal den neuen Mann in seinem Leben zu sich einlädt. Früher bei den Eltern hat man Herrenbesuch verschämt schnell in sein Zimmer bugsiert. Jetzt ist das anders. Gemeinsam in der Küche hocken und stundenlang reden, auf dem Sofa knutschen und am nächsten Morgen nebeneinander aufwachen – das ist jetzt dein Reich und dein Gast soll sich so wohlfühlen wie du. Plötzlich ist man Gastgeber und will alles tun, damit ER sich bei einem wohlfühlt. Anfangs verhält man sich wie eine Mischung aus nervösem Staatsoberhaupt und fürsorglicher Mutter Teresa. Aber mit der Zeit schafft man aus seinen vier Wänden einen gemütlichen Ort für die Liebe.

Credit: Getty Images

4. Man lernt die Stille lieben

Wer in einer großen Familie aufgewachsen ist, weiß, wie viel Trubel und Hektik das bedeuten kann. Wohnt man plötzlich alleine, ist niemand mehr da, der einem den Platz vor dem Fernseher, das größte Stück vom Kuchen oder Mamas Stiefel streitig macht. Kein Streit, keine Ermahnungen, kein Mucks. Stille. Ein Fakt, an den man sich erst gewöhnen muss. Kann aber auch dafür sorgen, dass man mehr zu sich selbst findet und die Ruhe und die Muße hat, auch mal in sich reinzuhorchen. Stille ist etwas Schönes, das wir so bis dahin kaum kannten.

5. Alleine sein heißt nicht einsam sein

Kein Freund hat Zeit, die Geschäfte sind schon zu und im Fernsehen kommt nur Mist? Plötzlich ist man auf sich allein gestellt und merkt: Ich muss mich selbst entertainen. Das mag am Anfang schwer sein, aber mit der Zeit liebt man diese Extra-Zeit, in der man auf sich selbst gestellt ist. Zeit, um alte Fotos anzusehen, Zeit, um den Klamottenschrank nach verborgenen Schätzen zu durchforsten und Zeit, sich einfach eine Tasse Tee zu machen, aus dem Fenster zu schauen und die Gedanken fliegen zu lassen. Und ganz schnell merkt man, dass man sich alleine sehr gut beschäftigen kann. Wie seelig kann Nichtstun sein.

6. Böser Briefkasten

Statt der netten Postkarte von Oma Anna aus dem Urlaub liegt neuerdings nur noch eins im Briefkasten: Rechnungen. GEZ, Gasrechnung und Nebenkostenabrechnung, dazu die Rechnung für Handy und Internet – da wird der Briefkasten schnell zum unliebsamen Feind. Aber Ignoranz und Nicht-Öffnen hilft nicht. Wer selbstständig sein will, muss sich auch seinen Rechnungen stellen.

7. Wäsche-Strategien und Lieblings-Klamotten

Ständig das Outfit wechseln und den Pulli nach einem Mal Tragen in die Wäsche legen war gestern. Gebügelte und frisch duftende Wäsche, die eigenständig in den Schrank schwebt, auch. Immer ist genau das Lieblingsshirt dreckig, wenn wir es brauchen, und alle Socken in der Wäschetonne. Verzweifelter Anruf bei Mama: „Vollwaschmittel oder Colorwaschmittel? Und warum duftet deine Wäsche immer so gut und meine nicht?“ Plötzlich wird man Fachfrau für Kochwäsche, Schleudergang und Farbtrennung (leider erst nach der ersten Katastrophe, wenn der rote Pulli in die Weißwäsche gelangt ist).

8. Shoppen ganz anders

Auch das ist neu: Plötzlich stehen auf der Einkaufsliste Dinge wie Wischmop, Klopapier, Spüli und Wasserenthärter statt Winterpulli shoppen und Nagellack besorgen. Früher stand alles bequem im Vorratskeller und füllte sich wie von Geisterhand immer wieder neu auf. Da blutet einem schon ein wenig das Herz, für welch schnöden Mammon man sein mühsam verdientes Geld ausgeben muss. Winterpulli und Nagellack jedenfalls müssen warten. Aber dafür, ja, dafür haben wir uns etwas viel Besseres erkauft: unsere Selbständigkeit. Und das fühlt sich verdammt gut an.

Die schönsten Wohn-Accessoires für die eigenen vier Wände: