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Perfect-Moment-Syndrome: Bist du von dem Phänomen betroffen?

Zwei Frauen und ein Mann mit Partyhut und Kuchen in der Hand, von denen ein Foto gemacht wird
Leidest du unter dem Perfect-Moment-Syndrome? Credit: Adobe Stock

Wäre es nicht schön, wenn immer alles perfekt und nach Plan laufen würde? Hinter diesem Gedanken steckt das Perfect-Moment-Syndrome.

Der perfekte Geburtstag, der perfekte Urlaub und ein generell perfektes Leben: Das klingt ziemlich unrealistisch und eher nach einer Utopie. Doch manche Menschen sind den Gedanken, das alles perfekt sein muss, vollkommen ausgesetzt und können sich kaum dagegen wehren. Wir verraten euch, was hinter dem Phänomen „Perfect Moment Syndrome“ steckt.

Was ist das Perfect-Moment-Syndrome?

Der Begriff „Perfect-Moment-Syndrome“ wurde von der australischen Beststellerautorin Sarah Wilson ins Leben gerufen. Laut Wilson beschreibt es das Phänomen, dass gewisse Situationen, Veranstaltungen oder besondere Momente im Leben immer unseren Vorstellungen entsprechen müssen.

Unstimmigkeiten, Streit und negative Einflüsse versuchen wir so gut es geht davon fernzuhalten. Doch leider ist das Leben kein Wunschkonzert und man kann nicht immer alles nach seinem Belieben planen.

Dennoch handelt es sich dabei nicht um eine psychische Krankheit – vielmehr handelt es sich dabei um die Beschreibung einer Situation, in der wir versuchen, die Dinge um uns zu idealisieren, damit aber häufig kläglich scheitern.

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Perfect-Moment-Syndrome: 5 Anzeichen

Kommen dir diese Szenarien bekannt vor? Vielleicht erkennst du dich ja in den folgenden sechs Anzeichen wieder:

1. Perfektionismus

Du musst immer die Kontrolle über die Dinge haben und überlässt nichts dem Zufall. Du strebst nach Perfektionismus und möchtest jeden Moment zu etwas Besonderem machen – koste es, was es wolle.

2. Übermäßige Planung

Damit auch bloß alles nach deinen Vorstellungen läuft, versuchst du alles übermäßig zu planen und kontrollierst jeden Schritt detailgenau. Das kann schnell zu Stress und Überforderung führen.

3. Vergleichen

Ständig vergleichst du dich mit anderen. Wieso hatte diese eine Person einen schöneren Geburtstag als ich? Eine Person auf Social Media hatte sicherlich einen entspannteren Urlaub als ich. Solche Gedanken sind für Personen, die unter dem Perfect-Moment-Syndrome leiden, völlig normal.

4. Angst vor Enttäuschung

Betroffene leben ständig in der Angst zu versagen und enttäuscht zu werden. Das kann allerdings schneller geschehen, als einem lieb ist. Denn die Realität holt einen ruckzuck ein.

5. Hohe Erwartungen an sich selbst

Wenn du zu hohe Erwartungen an dich hast, kann das auch für das Perfect-Moment-Syndrome sprechen. Ähnlich wie bei dem Perfektionismus, strebst du danach, die beste Version deiner selbst zu sein und kannst dabei nicht nur körperlich, sondern auch mental an deine Grenzen kommen.

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Was kann man dagegen tun?

Es gibt nicht DIE eine Lösung, um dem Perfect-Moment-Syndrome zu entkommen. Was allerdings helfen kann, sind beispielsweise Entspannungsübungen oder Meditation. Dabei kann der Körper und der Geist etwas herunterkommen und Ruhe finden. Viele Betroffene fühlen sich nach einer kleinen Meditationseinheit schon gleich besser.

Generell sollte man aber daran arbeiten, nicht immer alles zu ernst zu nehmen und den Dingen auch mal freien Lauf zu lassen. Einige Dinge kann man sicherlich im Voraus planen (und das ist manchmal auch gut so!), doch das ständige Kontrollbewusstsein kann einen auch verrückt machen.

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Wenn du dich in den oben genannten Punkten wiederfindest, ist das vorerst kein Grund zur Sorge. Wenn dich deine Gedanken allerdings im Alltag einschränken und deine Gedanken ständig um Kontrollzwang und Perfektionismus kreisen, solltest du vielleicht in Erwägung ziehen, eine therapeutische Hilfe anzunehmen.

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