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Vorsicht vor Pigging: Wenn das Date zum Albtraum wird

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Grausamer Dating-Trend: Das steckt hinter "Pigging"

Diese Dating-Masche grenzt an Mobbing.

Dieser perfide Dating-Trend ist einfach nur grausam. Das steckt hinter dem Begriff „Pigging“ und so erkennst du die Masche.

Ein attraktiver Mann sucht in der Bahn deinen Augenkontakt. Du schaust schüchtern weg, schließlich fühlst du dich ausgerechnet heute alles andere als hübsch. Wieso sollte ausgerechnet so einer also mit dir flirten? Doch dann kommt er tatsächlich auf dich zu, ihr unterhaltet euch nett, er strahlt dich an und gibt dir seine Nummer. Ein echtes Traum-Szenario, oder? Leider kann dahinter auch etwas ganz anderes stecken…

Ob Ghosting, Benching oder Quiet Dumping: In der Dating-Welt gibt es immer wieder neue, unschöne Trends, die für Herzschmerz sorgen. Zu dieser Reihe gesellt sich nun eine weitere Dating-Masche, die gravierende emotionale Auswirkungen auf ihre Opfer haben kann. Die Rede ist von Pigging. Was genau dahinter steckt und wie du dich vor der perfiden Praxis schützt, liest du hier.

Pigging: Vom Traum-Date zum Horror-Szenario

Der Begriff „Pigging“ leitet sich vom englischen Wort „pig“ (Schwein) ab und ist wortwörtlich eine echte Schweinerei…

Denn bei Pigging gaukeln die Täter, häufig Männer, ihren Opfern vor, Interesse an ihnen zu haben. Sie überschütten Frauen, die sie unattraktiv finden (in ihren Augen „Pigs“), mit Komplimenten und flirten mit ihnen.

Die Opfer sind in der Regel von der vielen Aufmerksamkeit überrumpelt, fühlen sich aber geschmeichelt. Nachdem der Täter schließlich das Vertrauen seines Opfers gewonnen hat, kommt es zu einem Treffen. Ein Traum-Date mit einem Traum-Mann, wie die meisten Frauen vermuten.

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Doch dann kommt es ganz anders: Bei der Verabredung verhält sich der Täter plötzlich ganz anders, als bisher. Statt Komplimente hagelt es grausame Beleidigungen, er verhält sich unfreundlich und abweisend. Die Opfer fühlen sich, als wären sie im falschen Film.

Das Ziel dieser Dating-Masche ist keinesfalls die Anbahnung einer echten Beziehung. Nein, für die Täter geht es lediglich darum, andere zu demütigen und zurückzuweisen, um das eigene Ego zu steigern.

So kannst du dich vor Pigging schützen

Sich komplett vor Pigging zu schützen, ist natürlich unmöglich. Es gibt aber einige Anhaltspunkte, bei denen du hellhörig werden solltest:

Vorsicht bei übermäßigen Komplimenten: Zwar sind Komplimente ein normaler Teil des Datings, falls es jedoch sehr schnell zu übertriebenen Lobeshymnen kommt, solltest du aufhorchen. Pigger versuchen, möglichst schnell das Vertrauen zu ihren Opfern aufzubauen, um sie anschließend umso tiefer fallen zu lassen.

Er will sich sehr schnell treffen: Da Pigger kein echtes Interesse an dir oder einer Beziehung haben, wollen sie sich meistens sehr schnell mit dir zu einem Date treffen, um dich dann öffentlich zu demütigen. Lass dich daher nicht drängen und gib dein eigenes Tempo vor.

Achte auf Widersprüche: Achte auf Widersprüche zwischen dem, was die Person sagt und tut. Täter neigen dazu, Geschichten zu erfinden oder Details zu ändern.

Freunde und Familie einbeziehen: Dein Bauchgefühl sagt dir, dass etwas nicht stimmt? Sprich mit Freunden oder Familie darüber. Oft können Außenstehende die Situation objektiver beurteilen.

Die perfide Masche kann bei den Opfern zu ernsthaften seelischen Schäden und Vertrauensproblemen führen. Falls du selbst Opfer von Pigging geworden bist, kannst du dich jederzeit an eine der untenstehenden Nummern wenden.

Hilfe für Betroffene psychischer Gewalt:

Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: Tel. 08000 116 016, täglich, rund um die Uhr, anonym und kostenlos, mit Dolmetscherinnen bei sprachlichen Barrieren

Telefonseelsorge: Tel. 0800 111 0111 oder 0800 111 0222, rund um die Uhr

WEISSER RING e.V.: Opfertelefon des Weissen Ring e.V. Tel.: 116 006

Polizei: Infos und Kontaktstellen

www.frauenhauskoordinierung.de und www.frauen-gegen-gewalt.de: Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser in deiner Nähe