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Das ist die 11. SSW (Schwanger­schafts­woche) auf einen Blick

In der 11. SSW ist das Baby in etwa so groß wie eine Feige.
In der 11. SSW ist das Baby in etwa so groß wie eine Feige. Credit: Getty Images

In der 11. SSW ist das Baby in etwa so groß wie eine Feige. Was Mama und Kind in der 11. Schwangerschaftswoche erwartet, erfahrt ihr hier.

Inhaltsverzeichnis

In der 11. SSW ist das Baby etwa drei Zentimeter lang (SSL = Scheitel-Steiß-Länge). Auch wenn sich das Geschlecht noch nicht per Ultraschall bestimmen lässt: Die äußeren Geschlechtsorgane sind jetzt bereits entwickelt.

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Die Entwicklung des Fötus im Mutterleib

In 40 Wochen entwickelt sich ein Embryo im Mutterleib zu einem fertigen Baby - im besten Fall mit 10 Fingern und Zehen. In jeder Schwangerschaftswoche macht das Ungeborene dafür große Entwicklungsschritte. Seht in diesem Video, was alles passiert.

Zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche steht die erste große Vorsorgeuntersuchung mit Ultraschall an. Der Arzt misst dabei das Gewicht der Schwangeren und den Blutdruck. Er untersucht den Urin auf Eiweiß, Zucker und Krankheitserreger und ermittelt den Hämoglobingehalt, der indirekt einen Hinweis auf den Eisengehalt gibt. Außerdem stellt er die Lage der Gebärmutter fest, indem er den Abstand vom oberen Gebärmutterrand (den ertastet er durch die Bauchdecke) zum Bauchnabel misst. Jetzt können auch wichtige Fragen zur Schwangerschaft besprochen werden.

11. SSW: Ultraschalluntersuchung

Im Verlauf des Ultraschalls vermisst der Frauenarzt das Baby vom Scheitel bis zum Po (SSL = Scheitel-Steiß-Länge) und passt gegebenenfalls die Schwangerschaftswoche und damit den Geburtstermin an. Er beobachtet und notiert Lage, Bewegungen und Herzaktivität (mittels CTG = Kardiotokographie) des Babys und überprüft, ob vielleicht sogar Zwillinge unterwegs sind. Zudem untersucht er die Entwicklung von Gehirn, Organen und Armen und Beinen des Babys.

Weitere Untersuchungen in der 11. SSW

Bei einer Risikoschwangerschaft oder auf den Rat des Arztes hin, kann zwischen der 10. und 12. SSW eine Chorionzottenbiopsie durchgeführt werden. Mit ihrer Hilfe kann man genetische Besonderheiten (z.B. Trisomien oder bestimmte Stoffwechselerkrankungen) nachweisen. Ist das Ergebnis nicht eindeutig, kann man eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) anschließen.

Zwischen der 11. und 14. SSW ist außerdem die richtige Zeit für eine Nackenfaltenmessung. Damit ist es möglich, bestimmte genetische Erkrankungen (z.B. das Down-Syndrom) und bestimmte Herz- und Skelettfehler auszuschließen oder zu erkennen.

Chorionzottenbiopsie, Nackenfaltenmessung und Fruchtwasseruntersuchung sind keine Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Wer diese Untersuchungen durchführen lassen möchte, muss die anfallenden Kosten selber tragen, solange der Frauenarzt keinen erhöhten Bedarf sieht (etwa im Rahmen einer Risikoschwangerschaft).

Es gibt eine Differenz zwischen Schwangerschaftswoche und Alter des Babys: Insgesamt umfasst eine Schwangerschaft 40 Wochen oder zehn Monate. Dabei startet die Berechnung etwa zwei Wochen vor der Befruchtung – nämlich mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung. Die Rechnung hat sich bewährt, weil sich nicht bei jeder Frau der Termin des Eisprungs rückwirkend eindeutig bestimmen lässt. In der 11. SSW ist das Baby daher etwa neun Wochen alt.

Das Baby in der 11. SSW

Das Baby ist in der 11. SSW ungefährt drei Zentimeter lang. Es wiegt jetzt etwa 15 Gramm. Die Haut des Babys erscheint mittlerweile weniger durchsichtig, weil sich immer mehr Hautschichten bilden. In der 11. Schwangerschaftswoche wachsen Finger- und Zehennägel und es bildet sich ein erster Flaum, der den kleinen Körper nach und nach vollständig überzieht.

11. SSW: Junge oder Mädchen?

Wenn ein kleiner Junge unterwegs ist, wird in dieser Woche langsam der Penis sichtbar. Aber auch beim Mädchen sind die äußeren Geschlechtsorgane bereits ausgebildet. Per Ultraschall ist das Geschlecht des Babys aber frühestens in der 14. Schwangerschaftswoche erkennbar.

Im Verlauf der Schwangerschaft werden sich die Größe und das Gewicht des Babys immer individueller entwickeln. Die hier genannten Werte können deshalb nur Durchschnittswerte sein. Werdende Eltern sollten sich daher keine Sorgen machen, wenn die vom Frauenarzt ermittelten Werte von den hier genannten abweichen.

Die Mutter in der 11. SSW

Um die 11. Schwangerschaftswoche herum haben viele werdende Mütter deutlich mehr Durst als zuvor. Das Blutvolumen nimmt immer weiter zu: Bis zur Geburt hat die Schwangere bis zu 50 Prozent mehr Blut im Körper als vor der Schwangerschaft. Dafür muss sie aber jede Menge trinken – was u.a. dazu führen kann, dass sie jetzt häufiger zur Toilette muss. Letzteres ist aber auch darauf zurückzuführen, dass die Gebärmutter stark auf die Blase drückt und das Gewebe im Beckenboden nachgiebiger wird.

Endlich warme Füße
Das steigende Blutvolumen hat aber auch einen angenehmen Effekt: Hände und Füße sind jetzt besser durchblutet und vermutlich meistens warm. Wer vor der Schwangerschaft häufig kalte Hände und Füße hatte, weiß das sicher zu schätzen.

Um die 11. SSW haben viele Schwangere mit Verstopfung zu kämpfen. Aber Vorsicht vor selbstgewählten Mitteln: Damit kann man die Schwangerschaft gefährden. So kann Rizinusöl beispielsweise vorzeitige Wehen auslösen. Jegliche Beschwerden und deren Bekämpfung sollten daher mit dem Frauenarzt besprochen werden.

Weitere Informationen zu Schwangerschaftsverlauf und Babys Entwicklung findest du bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Weitere Schwangerschaftswochen im Überblick:

>> ​Die 12. SSW (Schwanger­schafts­woche) auf einen Blick
<< Die 1. SSW (Schwanger­schafts­woche) auf einen Blick

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.