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Brustimplantate & Stillen – geht das überhaupt?

Brustimplantate & Stillen - geht das überhaupt?
Brustimplantate & Stillen - geht das überhaupt? Credit: iStock

Ist es möglich mit Brustimplantaten zu stillen? Wir räumen mit den Gerüchten auf!

Schönheitsoperationen sind Eingriffe, die nur in den seltensten Fällen medizinisch notwendig sind. Meist handelt es sich dabei um rein kosmetische Eingriffe, also um das Aussehen zu verändern und zu verschönern (wobei das bekanntlich im Auge des Betrachters liegt). Die Gründe, die Menschen dazu bewegen, eine solche Operation über sich ergehen zu lassen, sind sehr vielfältig und es bleibt letztlich jedem selbst überlassen.

In Deutschland legen sich Frauen am häufigsten für Brustvergrößerungen unters Messer. Viele stellen sich unweigerlich die Frage nach Brustimplantaten und Schwangerschaft: Geht das überhaupt oder müssen die Implantate wieder entfernt werden?

Ist es möglich mit Brustimplantaten zu stillen? Um diese Frage zu klären, haben wir uns bei Dr. Philip H. Zeplin, einem MediDate-Spezialisten für ästhetische Brustchirurgie der Schlosspark Klinik Ludwigsburg erkundigt: „Grundsätzlich ja. Nur ca. 2 Prozent der Patientinnen mit Brustimplantaten klagen über eine Einschränkung oder einen Verlust der Sensibilität in der Brustwarze, was das Stillen erschweren oder unmöglich machen kann.“

Grundsätzlich sind Brustimplantate nicht schädlich für das Baby und auch für das Stillen stellen sie kein Hindernis dar. Das Implantat wird unter der Drüse oder auch unter dem Muskel eingesetzt und beeinflusst die eigentliche Funktion der Brust, also die Stillfähigkeit, nicht, „da es in keinem direkten Zusammenhang mit der milchproduzierenden Drüse und den Milchgängen steht“, so Dr. Philip H. Zeplin.

Übrigens hat das Stillen keine negative Auswirkungen auf die Brustimplantate. Das sagt unser Experte: „Brustimplantate nehmen durch das Stillen keinen Schaden. Studien zeigen zudem, dass eine Schwangerschaft oder Stillzeit das Risiko, später eine Kapselfibrose zu entwickeln, nicht erhöhen.“

Veränderungen der Brust in Schwangerschaft und Stillzeit

Allerdings verändert sich der Busen während der Schwangerschaft – unabhängig davon, ob ein Brustimplantat eingesetzt wurde oder nicht. Das liegt an der veränderten Hormonproduktion und den natürlichen Vorbereitungen des Körpers auf das heranwachsende Kind. Meistens kommt es dabei zu einer Vergrößerung der Brust. Somit wird auch die Haut der Brust gedehnt.

Nach der Stillzeit wiederum bildet sich das Brustgewebe zurück und schrumpft. Die zuvor gedehnte Haut wird nicht mehr vollständig ausgefüllt und ist daher ein wenig schlaffer und hängender als vor der Schwangerschaft. Einige Frauen empfinden das als störend und planen nach Abschluss der Familienplanung eine Bruststraffung oder -vergrößerung mit Implantaten.

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Brustimplantate können Veränderungen kaschieren

Hatte man schon vorher eine Brustvergrößerung, so können dadurch die Veränderungen während der Schwangerschaft und auch die danach etwas kaschiert werden. Eine Garantie dafür, dass der Busen nach einer Schwangerschaft wieder genauso straff und prall wird, wie nach der Vergrößerung gibt es nicht. Solltet ihr also in den nächsten ein bis drei Jahren ein Baby planen, dann wäre es vermutlich sinnvoll mit der Brustvergrößerung zu warten, bis die Familienplanung abgeschlossen ist. Ob, wann und weshalb ihr eine Brustopertation plant, bleibt ganz euch überlassen – Hauptsache ihr fühlt euch wohl.

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Alles rund um Brustvergrößerungen findet ihr bei onmeda.de.