Eine Clematis (auch Waldrebe genannt) habe ich bisher noch nicht im Garten. Aber das wird sich bald ändern – sie steht ganz oben auf meiner Einkaufsliste. Ich möchte damit die tristen Metallpfosten unserer Terrassenüberdachung zum Blühen bringen.
Aber bevor ich in meiner liebsten Staudengärtnerei, der Alexianer Klostergärtnerei in Köln, zuschlage, will ich genau wissen: Wie viel Pflege braucht so eine Clematis eigentlich? Bei mir kommen nur Pflanzen in die Erde, die genügsam sind.
Frühblühende Clematis sind robust und pflegeleicht
Zum Glück ergeben meine Recherchen: Clematis sind pflegeleichte Garten-Gesellen. Besonders robust sind frühblühende Sorten. Sie treiben oft schon ab März aus und blühen im April und Mai.
Zu den rankenden Frühblühern gehören die Clematis Alpina (zum Beispiel die elegante weiße Sorte ‚Albina Plena‘), die Clematis Macropetala (wunderschön ist die weiß-rosa Sorte ‚Pink Surprise ‚) und die Clematis Montana (zum Beispiel die pinke Sorte ‚Broughton Star‘).
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So sehen die frühblühenden Clematis aus:
Frühblühende Clematis-Sorten haben gemeinsam, dass sie besonders robust und zu einer zweiten Blüte im Spätsommer fähig sind. Vorausgesetzt, man hilft ein bisschen nach. Und zwar mit der Schere.
Vor dem Schneiden: Welche Clematis habe ich im Garten?
Wenn du schon eine Clematis im Garten hast oder bald eine pflanzen willst, solltest du wissen: Es gibt drei Schnittgruppen. Bedeutet, je nach Schnittgruppe müssen Clematis anders geschnitten werden.
Dieser Artikel dreht sich um die frühblühenden Clematis, die die Schnittgruppe 1 ausmachen. Wenn du dir unsicher bist, welche Clematis in deinem Garten steht, dann schau, wann und wie sie blüht. Oder benutze Google Lens. Die App hilft mir regelmäßig Pflanzen, Schädlinge und Nützlinge in meinem Garten zu identifizieren.
Schnittgruppe 1 – die Frühblüher:
Diese Gruppe umfasst alle Clematis, die schon von April bis Mai am vorjährigen Holz blühen. Also an den Trieben, die im Vorjahr gewachsen sind. Nach der Blüte Ende Mai bis Mitte Juni kannst du die verblühten Blüten kappen, dann blühen sie im August noch einmal. Diesen leichten Rückschnitt nennt man auch Auslichtungsschnitt.
Schnittgruppe 2 – die zweimal Blühenden:
Diese Sorten blühen im Frühjahr am alten Holz und im Sommer noch mal an den neuen Trieben. Hier ist etwas mehr Fingerspitzengefühl gefragt. Leichter Rückschnitt im Frühjahr, kräftiger nach der Sommerblüte.
Schnittgruppe 3 – die Spätblüher:
Diese Clematis blühen ausschließlich am neuen Holz. Die darfst du im zeitigen Frühjahr kräftig zurückschneiden – auf etwa 30 bis 50 cm über dem Boden.
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Frühblüher-Clematis schneiden sobald sie verblüht sind
Es fühlt sich für mich immer seltsam an, etwas abzuschneiden, das gerade erst so schön geblüht hat. Bei meinen Rosen und dem Allium in meinem Garten ist es auch so.
Aber genau das ist bei frühblühenden Clematis jetzt angesagt. Sobald die erste Blütenpracht Ende Mai bis Anfang Juni verwelkt ist, kannst du zur Schere greifen. Und zwar so:
- Schneide nur die verblühten Blütenstände ab, möglichst knapp über einem gesunden Blattpaar.
- Achte darauf, keine neuen, noch knospenden Triebe zu erwischen.
- Nimm eine scharfe, saubere Gartenschere – stumpfe Klingen quetschen die Triebe und öffnen Tür und Tor für Pilze.
- Wenn du gerade dabei bist: Entferne abgestorbene oder vertrocknete Teile gleich mit.
Der Effekt? Die Pflanze wird animiert, neue Triebe mit Blüten zu bilden.
Was tun, wenn keine zweite Blüte kommt?
Trotz der richtigen Schnitttechnik, kann es sein, dass die Clematis im späten Sommer nicht noch einmal blüht. Manchmal braucht die Pflanze ein bisschen länger, manchmal macht das Wetter einen Strich durch die Rechnung.
Oft liegt es aber auch an der Pflege. Ein paar Dinge kannst du tun, um die Clematis zum Blühen zu animieren:
- Clematis düngen: Nach dem Rückschnitt freut sich die Pflanze über einen kleinen Power-Boost. Organischer Flüssigdünger oder ein wenig Kompost wirken Wunder.
- Ausreichend Wasser: Besonders bei Trockenheit regelmäßig gießen – Clematis mögen’s frisch, aber bitte Staunässe vermeiden!
- Halbschattiger Fuß: Clematis lieben Sonne, aber möchten gerne einen „kühlen Fuß“ bewahren. Mit Rindenmulch auf der Erde kannst du die Wurzeln vor zu viel Wärme und Trockenheit schützen.
Wer wie ich überlegt, sich eine Clematis ins Beet zu holen, muss keine Angst vor viel Arbeit haben – vorausgesetzt, man weiß, was die Pflanze braucht. Frühblühende Sorten sind pflegeleicht und dankbar. Und wenn du sie jetzt nach der ersten Blüte richtig schneidest, bedanken sie sich mit einem blühenden Comeback im Spätsommer.
Ich hoffe, dass dir die Tipps und Tricks helfen werden, deine Clematis zum Blühen zu bringen und wünsche dir weiterhin eine wunderschöne Gartensaison!
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