Deine Fenster sind morgens von innen nass? Dann geht es dir wie vielen von uns: In vielen Teilen Deutschlands hat sich die Luft über Nacht wieder deutlich abgekühlt. In vielen Regionen ist es nun wieder mal so weit.
Das Kondenswasser an den Scheiben ist deutliches Indiz dafür, auch ohne auf das Thermometer zu schauen, dass die Temperaturen gesunken sind. Nach kalten Nächten folgt morgens die Überraschung. Besonders stark betroffen sind meist die Fenster der Schlafzimmer und in der Küche.
Kondenswasser an den Scheiben solltest du auf keinen Fall ignorieren. Denn es kann im schlimmsten Fall zu Schimmel führen.
Warum sind die Scheiben morgens nass?
Kondenswasser an den Fenstern entsteht, wenn die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen hoch ist und draußen frostige Temperaturen herrschen. Der in der Luft enthaltene Wasserdampf schlägt sich an kalten Oberflächen wie Fensterscheiben als Kondenswasser nieder.
Das Problem: Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, kann sich schädlicher Schimmel bilden. Zunächst an sogenannten Kältebrücken, langfristig aber auch an den Wänden.
Laut Verbraucherzentrale produziert ein Vier-Personen-Haushalt zwischen sechs und zwölf Liter Wasser pro Tag, das über Schwitzen und Atmen an die Luft abgegeben wird. Auch Haustiere und Zimmerpflanzen geben Feuchtigkeit an die Luft ab.
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Das hilft gegen nasse Fenster
Um Kondenswasser an den Scheiben zu minimieren und die richtige Balance zwischen Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu finden, solltest du diese vier simplen Regeln befolgen:
- Wische das Kondenswasser täglich mit einem trockenen Tuch ab.
- Mindestens dreimal pro Tag Stoßlüften oder Querlüften. Besser vier bis fünf Mal am Tag Lüften für 5 bis 10 Minuten.
- Immer nach dem Kochen, Duschen, Baden und auch nach dem Schlafen solltest du lüften.
- Versuche die Temperatur in den Innenräumen möglichst konstant zu halten. Oder schließe die Türen zu anderen Zimmern, wenn darin kaum geheizt wird.
- Wollteppiche helfen dabei, die Luftfeuchtigkeit zu senken und Kondenswasser an den Fenstern vorzubeugen. Ihre Fasern nehmen Feuchtigkeit aus der Luft auf.
Hast du Probleme mit zu hoher Luftfeuchtigkeit, dann können unter anderem auch Aquarien, Zimmerbrunnen und viele Zimmerpflanzen zu den Ursachen zählen. In diesen Räumen musst du dann vermehrt ans Lüften und Heizen denken.
Aber Achtung: Dauerlüften bei gekipptem Fenster schadet in diesem Fall mehr, als dass es nützt.
Ein weiterer Tipp, um die Luftfeuchtigkeit in den Räumen weiter zu senken, ist, dass du beispielsweise deine feuchte Wäsche nicht in der Wohnung trocknest. Besser geeignet sind Balkon, Garten, der Trockenraum, der Dachboden oder auch ein trockener Keller.
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Staunässe hinter Vorhängen und Plissees
Eine Stelle, an der man seltener nachschaut, ob sich Kondenswasser an den Fensterscheiben gebildet hat, sind Vorhänge. Im speziellen Plissees.
Sind diese bis zum unteren Fensterrand heruntergezogen, sieht man das Kondenswasser nicht auf den ersten Blick. Doch gerade hier staut sich die Feuchtigkeit gerne. Also denkt auch bei Sichtschutz aller Art dahinter zuschauen, wie es mit der Feuchtigkeit aussieht.
Ideales Raumklima, um Kondenswasser am Fenster zu vermeiden
Das ideale Wohnklima sollte laut Verbraucherzentrale bei einer Temperatur zwischen 18 und 20 °C liegen, mit einer Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 %. Auf weniger als 16 °C sollte die Temperatur in der Wohnung jedoch nicht sinken, raten die Fachleute. Gar nicht zu heizen, ist also auch keine Option.
Auch die Raumtemperatur nimmt Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit. Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen. Ein Anheben der Temperatur kann deshalb manchmal helfen.
Hier sollte man sich an der empfohlenen Temperatur für den jeweiligen Raum orientieren. Besorgt euch daher am besten ein Thermo-Hygrometer (hier bei Amazon*), so habt ihr die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit immer im Blick.
Je nach Bausubstanz und Dämmung können hier natürlich Unterschiede auftreten. Während in einem Neubau eine hohe Luftfeuchtigkeit von 60 % auch über längere Zeiträume kein Problem darstellen, können in einem älteren Gebäude bereits ab 40 % Feuchteschäden auftreten.
Kondenswasser trotz Lüften
Manchmal ist es wie verhext: Man hält sich an alle Empfehlungen, lüftet wie ein Profi und trotzdem sind die Fenster morgens nass. In diesem Fall kann die Bausubstanz des Hauses Schuld sein. Mit einem Luftentfeuchter (hier gibt’s ein top-bewertetes Gerät bei Amazon*) kannst du das Problem kurzfristig beseitigen und Schimmel vorbeugen.
Doch das ist keine Dauerlösung. Wohnst du in deinem Eigentum, solltest du einen Gutachter beauftragen, sich die Situation anzuschauen. Wohnst du zur Miete, solltest du langfristig deinen Vermieter oder deine Vermieterin über das Kondenswasserproblem in Kenntnis setzen.
Nasse Scheiben nach Sanierung?
Bleiben wir bei der Bausubstanz: Gab es eine Sanierung der Wohnung oder des Hauses, können sich dadurch auch die Aufgaben bezüglich der Gewohnheiten zum Lüften und Heizen verändern.
Wurden die alten Fenster im Altbau beispielsweise durch moderne Fenster ausgetauscht, so kann es mitunter zu Schimmelbildung kommen, weil die neueren Fenster nur viel stärker abdichten und kein Luftaustausch mehr stattfindet.
Eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken sind sogenannte Fensterfalzlüfter: Diese sorgen für einen Luftaustausch, um Schimmelschäden zu vermeiden (vor Installation mit Haus- oder Wohnungseigentümer*innen sprechen).
Positiv ist das natürlich in Bezug auf Heizenergie, die weniger verloren geht und auch, dass es vermutlich leider ist als vorher.
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Doch genau das ist der Moment, in dem man die bisherigen Gewohnheiten zum Lüften verändern muss. Bist du gerade in ein neues Zuhause gezogen, dann frag am besten einmal bei deiner*m Vermieter*in nach, was für diese Wohnung das beste Vorgehen ist.