Kaffeesatz – der braune Wunderdünger aus der Küche. Als natürlicher Dünger wird er gefeiert: voll mit Stickstoff, Kalium und Phosphor, umweltfreundlich, kostenlos. In zahllosen Ratgebern liest man: Einfach unter die Erde mischen – und schon blüht der Garten.
Doch die Wahrheit ist etwas komplizierter. Denn was für Tomaten, Hortensien & Co. ein echter Wachstumsbooster ist, kann für andere Pflanzen ein echter Endgegner sein.
Wenig bekannt: Kaffeesatz ist sauer, zieht Feuchtigkeit an und verändert langfristig das Bodenmilieu. Bei empfindlichen Pflanzen führt das zu gestörtem Wachstum, Nährstoffmangel – oder sogar Schimmelbildung rund um die Wurzeln.
Die überraschende Erkenntnis: Es gibt eine ganze Liste von Pflanzen, die mit Kaffeesatz überhaupt nicht klarkommen. Und vielleicht gehören ausgerechnet eure Lieblingsblumen dazu!
Wir zeigen euch, bei welchen 15 Pflanzen ihr besser die Kaffeereste im Kompost entsorgt – und warum ihr ihnen damit einen großen Gefallen tut.
Kaffeesatz als Dünger: Deshalb ist er so beliebt
Du liebst Kaffee? Einige deiner Pflanzen auch. Schmeiß den übriggebliebenen Kaffeesatz also nicht weg. Dieser kann deinen Pflanzen nämlich richtig guttun.
Hobbygärtner*innen verwenden das dunkle Pulver gerne als natürliches, umweltfreundliches Düngemittel, denn es enthält Stickstoff, Schwefel, Phosphat und Antioxidantien. Ebenso wie in Düngern aus dem Fachhandel.
Der große Vorteil von Kaffeesatz: Er ist biologisch abbaubar und stellt somit, im Gegensatz zu den chemischen Düngemitteln, keine Belastung für die Umwelt, Mensch oder Tier dar. Kaffeesatz ist daher eigentlich eine gute Wahl. Eigentlich? Ja, denn nicht alle Pflanzen vertragen den Kaffee-Dünger.
Für diese Pflanzen ist Kaffeesatz als Dünger ein No-go
Kaffeesatz hat einen niedrigen pH-Wert. Er eignet sich daher als biologisches Düngemittel vor allem für Pflanzen, die einen sauren Boden bevorzugen. Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass er für Pflanzen, die einen alkalischen, kalkhaltigen Boden bevorzugen, nicht geeignet ist. Kaffeesatz erhöht nämlich den Säuregehalt.
Ebenso eignet sich Kaffeesatz als Dünger nicht für Setzlinge oder Jungpflanzen. Auch hier solltest du auf den Bio-Dünger verzichten.
Zu den Pflanzen, die keinen Kaffeesatz bevorzugen, gehören unter anderem:
- Aster
- Lavendel
- Apfel
- Chrysantheme
- Glockenblume
- Krokus
- Narzisse
- Tulpe
- Möhren
- Clematis
- Pfingstrose
- Erdbeere
- Hyazinthe
- Salbei
- Basilikum
Ist der Boden durch den Einsatz von Kaffeesatz zu sauer, kann dies der Pflanze schaden. Nährstoffe können zum Beispiel nicht aufgenommen werden. Im schlimmsten Fall kann die Pflanze absterben.
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Auch bei Zimmerpflanzen solltest du auf den natürlichen Bio-Dünger verzichten. Da die Erde nur wenige Mikroorganismen beinhaltet, wird das Kaffeepulver kaum zersetzt. Die Folge: Der Kaffeesatz kann anfangen zu schimmeln.
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