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Rosen: Wer diesen Krabbler im Garten hat, besitzt die Geheimwaffe gegen Blattläuse

Ohrenkneifer auf Pflanze
© Getty Images/sirene68

Vorab im Video: So vertreibst du Maulwürfe aus deinem Garten

Rosen-Fans aufgepasst! Warum ausgerechnet ein vermeintlicher Schädling dein neues Lieblings-Insekt im Garten werden sollte – jetzt mehr.

Ohrwurm, Ohrenkneifer, Ohrenschliefer, Ohrlaus oder Dermaptera – der Krabbler hat viele Namen und dürfte wohl jedem dank seiner langen Fühler und dem noch längeren Körper bekannt sein. Nicht nur im Haus treiben die Fluginsekten (obwohl sie kaum fliegen) ihr Unwesen. Auch im Beet oder Rasen sind Krabbler vorzufinden – zum Glück!

Dieses Insekt ist der Hauptgewinn im Garten

Denn Ohrenkneifer sind eine echte Bereicherung im Garten. Nicht nur, dass sie den Boden und damit deine Pflanzen mit Nährstoffen versorgen oder die Humusbildung ankurbeln, sind positive Eigenschaften. Auch die Tatsache, dass die Nützlinge Blattläuse fressen, dürften Gartenbesitzer*innen mit Rosen, Duftjasmin oder Schneeballhortensien freuen. Selbst Mehltau, also die Pilzkrankheit, wird von den Ohrwürmern verspeist und kann uns somit jede Menge Arbeit an den betroffenen Pflanzen ersparen.

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Nützling UND chemische Waffe

Nicht nur eine Geheimwaffe ist der Krabbler, sondern eine chemische noch dazu: Mit seinen Zangen am Hinterleibsende kann sich der Ohrenkneifer bei feindlichen Angriffen wehren. Das Sekret, was das Insekt bildet, kann es bis zu 10 Zentimeter weit schießen – und so seinen Feinden den garausmachen.

Ohrenkneifer – was ist das?

Ohrenwürmer kennen wir wohl alle noch aus unserer Kindheit, nicht zuletzt wegen des Gerüchts, dass die 9 bis 16 Millimeter langen Insekten ins Ohr krabbeln (Auflösung folgt weiter unten). Die langen Flügel am Kopf, die Hinterzangen und der schmale Körper machen es nicht gerade zum schönsten Tier im Garten. Man könnte eher sagen, die Abscheu ist groß, wenn man das Krabbeltier unter Gehölz oder im Nutzbeet entdeckt. Aber eigentlich dürfen wir uns alle über den Ohrenwurm freuen. Er frisst das, was wir nicht wollen und richtet primär keine Schäden an.

Eine Ausnahme gibt es: Wer von dem Anbau von Trauben, Pfirsichen oder Zierpflanzen wie Clematis oder Dahlien lebt, kann in Probleme bei der Ernte laufen. Oftmals „biegen“ die Krabbler im Erntegut ab, was zu schärferen Kontrollen führt.

Da es bisher aber keinerlei Mittel gegen die Insekten gibt, geht allgemein noch keine Gefahr aus.

Krabbeln Ohrenkneifer wirklich ins Ohr?

Ganz klar: Nein! Aber dieser Irrglaube hält sich wacker – und das schon seit dem Mittelalter. Damals waren die Ohrenschliefer oft in Betten auffindbar. Bei der hohen Feuchtigkeit zu der damaligen Zeit (keine gute Belüftung) auch kein Wunder. Dunkelheit lieben die Krabbeltiere zudem auch noch. Aber schädlich? Fehlanzeige. Wer Ohrenkneifer in Ruhe lässt, braucht vor ihnen keine Angst zu haben.

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