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Liebeskummer: Diese körperlichen Symptome entstehen durch Herzschmerz

Frau auf einem Bett mit Decke über den Schultern, die sich mit schmerzendem Gesicht an den Bauch greift
Diese Symptome können durch Liebeskummer entstehen Credit: Adobe Stock

Eine Trennung ist oft mit viel Trauer und Schmerz verbunden. Doch nicht nur unsere mentale Gesundheit, sondern auch unser Körper selbst ist davon betroffen.

Inhaltsverzeichnis

Eine Trennung kann viel Schmerz und Leid mit sich bringen. Doch die wenigsten von uns wissen, dass Herzschmerz sogar körperliche Symptome mit sich bringen können. Sprichwörter wie „Das schlägt mir auf den Magen“ oder „Das geht mir an die Nieren“ kommen nicht von irgendwo.

Die Psyche und der Körper stehen in enger Verbindung miteinander. Menschen, die unter Liebeskummer leiden, haben deswegen auch mehr als nur ein gebrochenes Herz. Wir erklären dir, welche körperlichen Symptome typisch für Herzschmerz sind.

Diese Ängste verfolgen jeden Single nach einer Trennung

Eine Trennung kann sowohl positive, als auch negative Aspekte mit sich bringen. Doch auch neue Ängste können sich entwickeln.

1. Symptome wie beim Drogenentzug

Liebeskummer ist ähnlich wie eine Suchtkrankheit. Man ist süchtig nach dem geliebten Menschen, beziehungsweise dem, was er in uns entfacht: dem Glückshormon Dopamin. Plötzlich fehlt die gewohnte Belohnung – also unsere persönliche ‚Droge‘, der Ex-Partner – und so läuft unser Organismus zu Hochtouren auf, um dennoch an seine ‚Droge‘ zu kommen. Unsere Liebe und Begeisterung für den, der uns verlassen hat, steigert sich in dieser Phase ins Unermessliche. Wir lieben ihn noch mehr als vorher. Da unser heiß geliebtes Dopamin aber jetzt ohne unseren Partner ausbleibt, sind wir depressiv und komplett niedergeschlagen. ​

Übrigens: Der Vergleich mit dem Drogensüchtigen macht klar, wo die Lösung liegt: Nur ein absoluter Bruch mit dem Ex-Partner hilft hier. Weg mit der Droge – nur so geht es uns langsam besser. Jeder weitere Kontakt würde uns nur wieder ‚anfixen‘. Und: Alles, was wir neu anfangen, Dinge, die uns also ablenken, sorgen auch wieder für eine Ausschüttung von Dopamin. Wir sollten also versuchen, uns aufzuraffen und neue Leute, Orte und Dinge kennenzulernen. Es hilft.

2. Liebeskummer und körperlicher Schmerz erzeugen ähnliche Empfindungen

Der Wissenschaftler Ethan Kross von der University of Michigan fand mit seinem Team heraus, dass Liebeskummer in denselben Hirnregionen verarbeitet wird, wie reale, körperliche Schmerzen. Dafür wurden per funktionaler Magnetresonanztomografie (fMRT) die Hirnregionen sichtbar gemacht, die aktiviert wurden, wenn ein Bild des vermissten Ex-Partners angesehen wurde und dann, wenn die Probanden einen Hitzeschmerz fühlten. Beide Male waren die gleichen Hirnregionen aktiv.

3. Broken-Heart-Syndrom

Das Syndrom wurde zuerst bei älteren Witwen in Japan beobachtet. Bei ihnen veränderte sich die Form des Herzens in der Phase der Trauer und sie litten an ähnlichen Beschwerden wie jemand, der einen Herzinfarkt hat. Was genau beim Broken-Heart-Syndrom passiert: Schmerzen in der Brust, das Gefühl von Enge und Atemnot treten auf. Durch die Trauer und den dadurch verursachten Stress (Adrenalin pur) verengen sich die Herzkranzgefäße und der Herzmuskel wird schlechter durchblutet. Meistens legen sich diese Symptome wieder nach kurzer Zeit, dennoch können in schweren Fällen, ähnlich wie bei einem Herzinfarkt, teilweise tatsächlich Narben am Herzen entstehen.

Mehr dazu: Broken-Heart-Syndrom – So gefährlich kann ein gebrochenes Herz sein

4. Hautprobleme

Unsere Haut ist der Spiegel unserer Seele. Geht es uns schlecht, kommt zu allem Überfluss auch noch irgendeine Hautunreinheit daher, die uns die Laune zusätzlich vermiest. In der Tat spielt unsere Haut bei Stress gerne mal verrückt, so leider auch bei Liebeskummer. Aber keine Panik. Auch das legt sich mit der Zeit wieder.

5. Muskel- und Gliederschmerzen

Es fühlt sich an, als bekäme man eine Grippe. Und wir würden viel dafür geben, wenn es tatsächlich nur eine vorübergehende Grippe wäre. Denn der Liebeskummer macht uns meist mehr zu schaffen. Und so hilft nur, sich Ruhe und Entspannung zu gönnen. Unser Körper zeigt uns: Uns geht es nicht gut. Nimm dir Zeit, um neue Kraft zu sammeln.

6. Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust

Es gibt zwei Fraktionen: Die Menschen, die in schlimmen Phasen grundlos Essen in sich hineinstopfen, die Frustesser sozusagen. Und diejenigen, die in diesen Phasen keinen Bissen herunterbekommen. Sie verlieren massiv an Gewicht, weil das Hungergefühl nicht mehr funktioniert. Sie merken gar nicht, dass sie nichts gegessen haben. Kommt man sonst keine drei Stunden ohne einen Snack aus, muss man sich als Liebeskranker regelrecht zwingen pro Tag überhaupt einen Bissen zu sich zu nehmen.

7. Angst und Schlaflosigkeit

Auch nachts finden von Liebeskummer geplagte Seelen kaum Ruhe. Durch den innerlichen Stress und all das Adrenalin ist an Schlaf kaum zu denken. Man liegt wach im Bett und bekommt kein Auge zu. Kein Wunder, wenn die Gedanken ständig um den Ex-Partner kreisen.

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8. Magenbeschwerden

Liebe geht durch den Magen, sagt man. Und so ist es leider, auch wenn wir Liebeskummer haben. Nicht selten schlägt uns der Kummer dann auf den Magen, wir leiden an Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden.

9. Geschwächtes Immunsystem

Auch das noch: Liebeskummer setzt die Leistung unseres Immunsystems herunter. Denn die große Traurigkeit und der emotionale Stress, den wir empfinden, aktiviert den Hypothalamus im Zwischenhirn, was dazu führt, dass das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet wird. Und das sorgt dafür, dass unsere wichtigen Abwehrzellen nicht mehr gut funktionieren. Und schon sind wir Freiwild für miese Viren und Bakterien.

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10. Das Gefühl von Schwäche

In Stresssituationen geht unser Körper in eine Art Sonderprogramm über. Denn jetzt brauchen wir viel Kraft und Energie. Dafür schüttet er das Aufputschhormon Adrenalin vermehrt aus, das später durch das weniger starke Cortisol abgelöst wird. Somit verfügt unser Körper auf einmal über viel mehr Kräfte. Kräfte, die wir allerdings meist nicht ausreichend abbauen können. Die Folge: Wir fühlen uns antriebslos, kraftlos und schwach.