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Von der ersten Wehe bis zur Geburt: Das solltet ihr über die Entbindung wissen

Entbindung: Das sollten werdende Mamis wissen
Entbindung: Das sollten werdende Mamis wissen Credit: iStock

Es ist endlich soweit: Die Entbindung steht bevor – nach rund 40 langen Wochen voller Erwartungen, Freude, Träumen, aber auch Ängsten, werdet ihr euer Baby bald in den Armen halten können.

Inhaltsverzeichnis

Von der ersten Wehe bis zur Geburt: Das solltet ihr über die Entbindung wissen

Die Entbindung wird von den meisten Frauen heiß herbeigesehnt – zum einen, weil für viele Schwangere die letzten Wochen vor der Entbindung überwiegend anstrengend sind. Aber auch, weil sie ihr Kind jetzt endlich richtig kennenlernen möchten.

Gleichzeitig macht sich aber oft auch die Angst vor der Entbindung breit. Erstgebärende fragen sich, was bei der Entbindung auf sie zukommt. Frauen, die schon Kinder haben, fragen sich, ob es auch diesmal so gut oder vielleicht auch so schlecht läuft wie bei der letzten Entbindung.

Damit ihr in diesem überwältigenden Augenblick nicht in Panik geratet, könnt ihr hier schon einmal nachlesen, wie die Entbindung – von den Vorwehen bis zu den ersten Untersuchungen des neugeborenen Kindes – genau abläuft.

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Erste Anzeichen, dass die Entbindung kurz bevorsteht

Um die 38. Woche herum (es kann aber auch schon früher sein) solltet ihr besonderes aufmerksam auf den Körper hören: Verschiedene Anzeichen weisen darauf hin, dass die Geburt kurz bevorsteht. Diese Symptome könnt ihr bereits mehrere Tage vor der Geburt, aber auch erst am Vorabend des großen Tages spüren.

  • Schweregefühl: Die ersten Anzeichen sind ein Gefühl der Schwere, größere Schwierigkeiten bei der Fortbewegung sowie wahrscheinlich ein leichtes Ziehen im Unterleib und im Becken. Vielleicht fühlt ihr euch auch ganz allgemein körperlich unwohl. Das sind die Symptome einer hormonellen Umstellung einerseits und der gesamten Kettenreaktion, die der Entbindung vorangeht, andererseits.

  • Müdigkeit: Zu dem allgemeinen Schweregefühl kommt ein verstärktes Müdigkeitsgefühl hinzu. Die geringsten Alltagstätigkeiten, die Zubereitung des Essens oder das Treppensteigen werden fast ein Ding des Unmöglichen. Ruht euch aus, delegiert und lasst die anderen arbeiten. Vor allem: Bleibt aufmerksam und hört auf die Veränderungen des Körpers, um euch im richtigen Augenblick auf den Weg ins Krankenhaus machen zu können!

  • Zeichen: Der Schleimpfropf, der während der Schwangerschaft den Muttermund versiegelt hat, geht ein oder zwei Tage vor oder sogar erst am Tag der Entbindung als klare Flüssigkeit oder zäher Schleim ab. Der Abgang des Schleimpfropfes, auch Zeichnen oder Zeichenblutung genannt, ist kein Geburtsbeginn, sondern eher ein Vorbote. Generell lassen die Wehen danach nicht mehr lange auf sich warten. Manchmal treten sie auch zum selben Zeitpunkt ein.

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Die verschiedenen Phasen der Entbindung

Die Geburt wird in drei Phasen unterteilt:

1. Die Eröffnungsphase

Die erste Phase ist die Eröffnungsphase, in der sich der Muttermund dehnt (bis zu 10 Zentimeter). Dabei wird das Kind in den Geburtskanal gedrängt. Diese Phase kann bis zu 24 Stunden dauern. Einen Großteil dieser Phase erlebt man zu Hause und nicht im Krankenhaus.
Eine natürliche Entbindung über die Scheide kann erst stattfinden, wenn der Muttermund vollständig, das heißt ca. 10 cm weit, geöffnet ist. Bei Erstgebärenden kann dies bis zu 8 Stunden in Anspruch nehmen. Bei Mehrgebärenden geht es schneller.
Wenn die Eröffnung des Muttermunds abgeschlossen ist und die Austreibungsphase beginnt, verkürzt sich der Abstand zwischen den Wehen und es tritt alle 3-4 Minuten eine Kontraktion auf.

2. Die Austreibungsphase

Die Austreibungsphase beginnt nach Öffnung des Muttermundes und dauert durchschnittlich 20 bis 75 Minuten.

Wenn das Baby mit dem Köpfchen voran ins knöcherne Becken gerutscht ist, erfolgen die Wehen im 2-Minutentakt. Um gut durch das Becken zu passen, nimmt das Baby eine leicht seitlich gedrehte Körperhaltung ein und hat den Kopf mit dem Kinn auf die Brust geneigt. Das Baby taucht durch das Becken und ändert dann für das letzte Stück auf dem Weg nach draußen seine Kopfhaltung: Es hebt das Kinn und schaut mit dem Gesicht nach unten (Richtung Boden). Genau in diesem Moment müssen Sie pressen.

Das Baby löst selbst den Pressdrang aus, indem es auf den Damm drückt und beschleunigt damit das Austreten aus dem mütterlichen Becken. Wartet, bis ihr vom Arzt zum Pressen aufgefordert werdet und atmet dann vor dem Pressen erst tief ein: Denn beim Pressen wird die Luft mehrere Sekunden lang angehalten, danach wird ausgeatmet.

Keine Angst, die Hebamme und der Arzt sagen euch ganz klar, wann geatmet und wann gepresst werden muss. Wenn der Arzt das Köpfchen des Babys vorsichtig in Empfang nimmt, müsst noch ein letztes Mal pressen, um seinen gesamten Körper hinauszudrücken.

3. Die Nachgeburtsphase

In der Nachgeburtsphase geht der Mutterkuchen (die Plazenta) ab: 10-20 Minuten nach der Entbindung setzen wieder Wehen ein, um den Mutterkuchen (Plazenta) auszustoßen. Der Arzt oder die Hebamme können diesen Vorgang unterstützen, indem sie auf den Bauch drücken.

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Die Schmerzen bei den Wehen werden stärker

Je kürzer die Abstände zwischen den Kontraktionen, desto intensiver die Schmerzen. Es kann sein, dass ihr zunächst keinen Schmerz, sondern nur eine leichte Verhärtung des Bauches spürt, wenn ihr die Hand auflegt. Nach und nach wird der Schmerz dann im Bauch, oft aber auf auch in Nieren oder sogar an der Vulva, spürbar sein.

  • Dieser Schmerz tritt schubweise ein: Er ist erst nur leicht spürbar, nimmt dann zu und ebbt schließlich wieder ab, wenn sich der Uterusmuskel entspannt. Je enger die Abstände zwischen den Wehen werden, desto intensiver wird der Schmerz sein. ​

​Sind das „echte“ Wehen? Um sicher zu sein, dass es sich um „echte“ Wehen (und nicht um die in den letzten Schwangerschaftswochen häufig auftretenden Vorwehen) handelt, könnt ihr beispielsweise ein Bad nehmen. Nehmen die Beschwerden im warmen Wasser nicht ab, handelt es sich um echte Wehen.

Intervalle zwischen den Wehen

  • Notiert die Intervalle zwischen den Wehen: Zu Beginn (das kann 48 oder 24 Stunden vor der Geburt sein!) sind die Abstände zwischen den Kontraktionen noch groß: 1 Stunde oder mehr. Wenn die Zeitspanne zwischen den Wehen immer kürzer wird und nur noch 15 bis 20 Minuten beträgt, ist es Zeit ins Krankenhaus zu fahren. Bei einer zweiten Geburt solltet ihr euch schon früher auf den Weg machen: Denn beim zweiten Kind können die letzten Wehen deutlich kürzer sein als bei einer Erstgeburt.

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Was passiert bei den Wehen?

Der Uterusmuskel zieht sich, unter dem Einfluss der Geburt auslösenden Hormone, in regelmäßigen Abständen zusammen: erst in großen, dann in immer kürzeren Intervallen. Diese „Uterusarbeit“ veranlasst die Abwärtsbewegung des Babys in Richtung Vagina und ermöglicht die Verkürzung und Erweiterung des Muttermundes (bis zu 10 cm), sodass das Baby natürlich „ausgestoßen“ werden kann.

Lesetipp: Erste Anzeichen oder Fehlalarm? Was Schwangere über Wehen wissen sollten

Der Blasensprung

Der Blasensprung, das bedeutet der Abgang des Fruchtwassers, ist für die werdende Mama das Startsignal: Sie sollte sich jetzt auf den Weg ins Krankenhaus machen. Denn auch wenn der Blasensprung an sich noch kein Geburtsbeginn ist, kann er diesen auslösen.

Das Baby hat sich in der Plazenta, einem mit einer amniotischen Flüssigkeit gefüllten „Sack“, entwickelt. Wenn der Schleimpfropfen abgeht und der Muttermund sich öffnet, ist die Plazenta nicht mehr geschützt: Sie kann z.B. unter dem Druck des Babykopfes oder unter dem Einfluss der Muskeln der Mutter jeden Augenblick verletzt werden. Wenn dies geschieht, tritt die amniotische Flüssigkeit aus. Das nennt man den Fruchtwasserabgang.

Tut der Blasensprung weh?

Da die Fruchtblase keine Nerven enthält, tut ein Blasensprung nicht weh. Manchmal wird er wie ein innerlicher Knall wahrgenommen und wird meist nur dadurch bemerkt, dass plötzlich klare, warme Flüssigkeit abgeht, die Frauen zunächst oft für Urin halten.

Muss man warten, bevor man sich auf den Weg ins Krankenhaus macht?

Nein. Selbst wenn die Abstände zwischen den Wehen noch relativ groß sind, solltet ihr ohne zu zögern ins Krankenhaus fahren. Da das Baby nicht mehr im gewohnten Umfeld geschützt ist, bestehen einige Risiken: Das Baby kann sich infizieren, die Nabelschnur kann nach unten rutschen und bei der Entbindung für Komplikationen sorgen …

Gut zu wissen: Geburt: Wann sollte man ins Krankenhaus fahren?

Die Entbindung: Das passiert im Krankenhaus

Auf diesen Augenblick habt ihr gewartet, habt ihn euch im Kopf tausendmal vorgestellt. Jetzt ist es endlich soweit: Ihr werdet euer Kind kennenlernen! Doch trotz aller erwartungsvollen Aufregung habt ihr Angst: Was kommt im Krankenhaus auf euch zu?

Untersuchungen vor der Entbindung

Gleich nach der Ankunft im Krankenhaus wird die werdende Mama von der diensthabenden Hebamme und einem Arzt untersucht. Diese stellen zunächst fest, wie weit die Geburt bereits fortgeschritten ist. Dabei werden einige Untersuchungen durchgeführt:

  • CTG-Untersuchung, bzw. Kardiotokografie (Herzton-Wehen-Schreiber): Hier werden die kindlichen Herztöne sowie die Wehentätigkeit untersucht. Es dient dazu das Baby permanent elektronisch zu überwachen, um sich dessen Gesundheit zu vergewissern und im Notfall (z.B. bedenklicher Abfall der Herzfrequenz des Babys) einzugreifen (Notkaiserschnitt, falls die Ausstattung dafür vorhanden ist oder sofortige Überführung in die nächste Klinik).
  • Gynäkologische Untersuchung, um die Weite des Muttermundes zu bestimmen. Die Hebamme ertastet die Lage des Kindes und prüft durch die innere Untersuchung, wie weit sich der Muttermund schon gedehnt hat.
  • Manchmal eine Ultraschalluntersuchung
  • Allgemeine Untersuchungen: Überprüfung des Blutdrucks, der Temperatur, Blutentnahme …

Bei dieser Gelegenheit wird der Mutterpass benötigt! Es kann auch sein, dass ihr gefragt werdet, ob eure Schamhaare abrasiert werden dürfen, damit der Arzt das Perineum (den Damm) besser sehen kann oder ob ihr einen Einlauf wünscht.

Untersuchungen vor der Entbindung: CTG-Untersuchung
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Zugang, Infusionen & Co.

Höchstwahrscheinlich wird man euch sofort nach der Ankunft im Krankenhaus einen Zugang (eine Nadel) legen, damit man im Kreißsaal im Notfall möglichst schnell per Infusion bestimmte Stoffe injizieren kann. Seid unbesorgt: Das ist normal. Es handelt sich um eine absolute Routinemaßnahme und ist eine zusätzliche Sicherheit für euch und das Baby.

Was ist eine Entbindung mit Periduralanästhesie?

Die Periduralanästhesie (PDA) ist eine rückenmarksnahe Lokalanästhesie, die zu einer absoluten Schmerzfreiheit der unteren Körperregion führt. Sie wird im Sitzen oder in seitlicher Lage verabreicht.

Lesetipp: Geburt mit Periduralanästhesie (PDA): Was du über die Betäubung wissen solltest

Wie wird die PDA verabreicht und wie wirkt sie?

Wenn ihr euch bei der Anmeldung in der Klinik für eine PDA entschieden habt, wird euch bei eurer Ankunft im Krankenhaus ein Anästhesist (Narkosearzt) untersuchen. Je nachdem wie weit der Muttermund schon geöffnet ist (3 cm, etwas weniger oder etwas mehr), wird er ein erstes Lokalanästhetikum injizieren und dann eine hauchdünne Nadel im Bereich des Wirbelkanals (zwischen dem 3. und dem 4. Wirbel) einstechen. An dieser Einstichstelle wird anschließend ein Katheter gelegt, in den ein weiteres Betäubungsmittel eingespritzt wird. Dieses dringt in die aus dem Rückenmark austretenden Nervenwurzeln ein und unterbricht somit die Schmerzleitung zum Gehirn.

Dank des Katheters kann das Betäubungsmittel während der Entbindung im Notfall nochmals eingespritzt werden. Habt keine Angst: Da ihr euch zum Zeitpunkt der Katheterlegung bereits unter lokaler Anästhesie befindet, spürt ihr nichts davon!

Spürt man mit der PDA trotzdem etwas?

Seid unbesorgt: Im Gegensatz zur allgemein verbreiteten Meinung geht es bei der PDA nicht darum, eine Nadel in die Wirbelsäule zu stechen! Das Lokalanästhetikum wird, wie bereits erwähnt, zwischen die Wirbel gespritzt, um die Nerven zu betäuben, die die Wirbelsäule umgeben.

Sobald das Betäubungsmittel eingespritzt wurde, verschwindet der Schmerz – ohne die Mutter daran zu hindern die Geburt ihres Kindes ganz bewusst mitzuerleben (es sei denn das Produkt wurde in großen Mengen verabreicht): Ihr werdet das Absinken und den „Austritt“ des Kindes trotz PDA spüren! Die PDA ist heute eine sehr geläufige Technik und ein tolles Mittel, um die Geburt des Kindes in aller Ruhe mitzuerleben.

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Entbindung mit oder ohne Papa?

Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Jeder, das heißt euer Partner, muss seinen Gefühlen und Überzeugungen folgen und für sich entscheiden, ob er oder sie bei der Entbindung dabei sein will. Auch ihr müsst entscheiden, ob ihr jemanden an eurer Seite haben wollt. Die Anwesenheit des Partners kann für die Mutter eine Quelle des Trostes, der Aufmunterung und der Liebe sein, doch sollte die Entscheidung unbedingt zu zweit getroffen werden, ohne dass sich der eine oder andere unter Druck gesetzt fühlt.

Manche Männer möchten der Entbindung nicht beiwohnen: Sie haben Angst vor der Entbindung an sich, vor der „medizinischen Neutralisierung“ des so magischen Ereignisses, vor den Schmerzen … Oder sie möchten einfach nicht an einem Akt teilnehmen, den sie eindeutig der weiblichen Domäne zuordnen. Manche fürchten auch ihre Partnerin danach nicht mehr so zu sehen wie vorher und sich nach dem Schauspiel im Kreißsaal nicht mehr sexuell zu ihrer Partnerin hingezogen zu fühlen. Diesen Standpunkt muss die Partnerin respektieren.

Niemand außer euch beiden (vor allem nicht das Krankenhauspersonal) darf sich in diese Entscheidung einmischen! Lasst euch nicht beeinflussen, weder in die eine noch in die andere Richtung.

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Das passiert bei der Entbindung

Mit der Annäherung der Austreibungsphase des Babys folgen die Kontraktionen in immer geringeren Abständen (alle 3 bis 4 Minuten). Die Erweiterung des Muttermundes kann bereits 24 Stunden vor der Geburt beginnen. Doch im Durchschnitt dauert diese Phase beim ersten Kind rund 8 Stunden.

Lesetipp: Geburt: 30 Fragen und Antworten rund um die Entbindung

  • Austreibungsphase: Wenn das Baby im Bauch der Mutter abgesunken und in Richtung Geburtskanal gewandert ist, treten die Kontraktionen alle 2 Minuten auf und dauern etwa 60 Sekunden. Das Baby begibt sich nun idealerweise mit dem Kopf voraus in das Becken der Mutter. Diesen Weg wird es dann langsam mit auf die Brust geneigtem Kopf und in leichter Seitenlage fortsetzen.

  • Das Absinken des Babys in das Mutterbecken setzt sich fort. Der Kopf das Babys ändert nun seine Position und richtet sich auf, mit dem Gesicht Richtung Boden. In diesem Moment verspürt ihr das Bedürfnis zu pressen. Und das ist normal: Das Baby drückt auf den Damm und ruft damit den Press-Reflex hervor, der das Austreten des Babys aus dem Mutterbecken beschleunigt. (Das fühlt sich so ähnlich an, wie beim Stuhlgang.)

  • Folgt den Anweisungen des Arztes oder der Hebamme genauestens. Sie werden euch helfen, das Baby möglichst kräfteschonend auf die Welt zu bringen. Also wartet, bis man euch sagt zu pressen und atmet tief durch, wenn ihr dazu aufgefordert werdet. Sobald der Kopf des Babys zum Vorschein kommt und vom Arzt in die richtige Position gebracht wurde, presst ihr noch einmal, um den ganzen Körper des Babys auszustoßen.

  • Abgang des Mutterkuchens: 10 bis 20 Minuten nach der Geburt werden neue Kontraktionen den Abgang der Plazenta ermöglichen. Der Arzt oder die Hebamme werden euch helfen, den gesamten Mutterkuchen auszustoßen, indem sie auf euren Bauch drücken. Der Arzt wird überprüfen, ob auch die gesamte Plazenta ausgetreten ist und sich versichern, dass sich keine Plazentareste mehr im Uterus befinden. Denn das könnte ein Infektionsrisiko nach sich ziehen.

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Sitzball: Auch nach der Geburt ein sinnvoller Begleiter
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Was ist ein Dammschnitt?

Beim Dammschnitt, auch Episiotomie genannt, handelt es sich um einen kleinen Einschnitt in der Vaginawand und an den Dammmuskeln, der kurz vor dem Austritt des Kindes aus dem Mutterkörper (genauer gesagt: Wenn der Kopf des Babys zu sehen ist) durchgeführt wird. Immer mehr Ärzte entscheiden sich jedoch mittlerweile gegen einen Dammschnitt, weil der Riss besser heilen soll als der gezielte Schnitt.

Wann wird der Dammschnitt durchgeführt?
Der Dammschnitt wird in den folgenden Fällen durchgeführt:

  • wenn der Kopf des Kindes besonders groß ist (um das Ausstoßen des Kindes zu erleichtern)
  • wenn das Kind in Gefahr ist, z.B. wenn die kindlichen Herztöne abfallen (um die Geburt zu beschleunigen)
  • wenn die Weichteile sehr straff sind
  • bei Frühgeburten
  • wenn Dammriss droht (Der Dammschnitt dient der Entlastung des Beckenbodens. Er soll eine Überdehnung und Zerreißung der tiefen Beckenbodenmuskulatur vermeiden)
  • bei Beckenendlagen
  • bei jeder vaginaloperativen Entbindung

Wenn ihr euch für eine Periduralanästhesie entschieden habt, wird der Arzt den Einschnitt sofort wieder zunähen, sodass keine zusätzliche Anästhesie notwendig ist.

Die Verheilung
Die Heilung des Dammschnittes ist etwa 1-2 Wochen lang schmerzhaft (das ist von Frau zu Frau unterschiedlich). Wahrscheinlich werdet ihr Schwierigkeiten haben zu sitzen. Denkt daher daran euch einen weichen Sitzball anzuschaffen und euch nach der Toilette mit einem lauwarmen Haarfön zu trocknen!

Das passiert bei einer Zangengeburt

Die Zange (oder Forceps) erinnert an zwei große Löffel. Sie wird eingesetzt, wenn das Baby Schwierigkeiten hat aus dem Körper auszutreten oder wenn sich dessen Herztöne plötzlich verändern und das Baby möglichst schnell geboren werden muss. Auch wenn die Mutter aus gesundheitlichen Gründen (z.B. Asthma) nicht pressen darf oder auf Grund der Periduralanästhesie nicht genug Kraft zum Pressen hat, wird der Forceps eingesetzt.

Bei der Forcepsextraktion werden die beiden Löffel der Zange in die Vagina eingeführt und um den Kopf des Kindes gelegt, sodass der Arzt das Kind besser greifen und aus dem Körper der Mutter ziehen kann.

Das Baby ist endlich da!

Nun ist es endlich soweit: Das Baby hat das Licht der Welt erblickt. Es ist ein bisschen verschrumpelt, feucht und glitschig und ziemlich rot, und trotzdem das Schönste, was ihr je gesehen habt … Was geschieht nun direkt nachdem das Kind den Bauch verlassen hat?

Das Baby ist endlich da!
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  • Das Baby schreit: Sobald das Baby euren wohlig warmen Körper verlassen hat, wird es seinen ersten Schrei loslassen. Dieses Schreien ist das erste Lebenszeichen des Babys und absolut kein Ausdruck von Leid und Schmerzen! Auch wenn es sein kann, dass die Luft, die plötzlich in die Lungen des Babys eintritt und die amniotische Flüssigkeit, die sich dort bisher befand, für euren Schützling nicht gerade angenehm ist. In diesem Augenblick erreicht das Blut die Lungen und der Herz-Lungen-Kreislauf des Babys wird in Gang gesetzt. Das brennt natürlich ein bisschen … Aber der erste Schrei eures Kindes ist vor allem ein vitaler Reflex, durch den sein irdisches Dasein beginnt.

  • Die ersten Stunden mit dem Baby: Sobald das Baby das Licht der Welt erblickt und seinen ersten Schrei von sich gegeben hat, wird es euch auf den Bauch gelegt. Das Baby wird instinktiv die Brust seiner Mama suchen, und wenn ihr es gleich an die Brust legt, wird es auch sofort den Saugreflex haben. Und das wird für das Baby beruhigend und für die Mutter ein guter Beginn des Stillprozesses sein. Das Baby wird endlich seine erste Milch trinken: die nährstoff- und antikörperreiche Muttermilch.

Erste Vorsorgemaßnahmen

Bei dem Neugeborenen werden möglichst schnell nach der Geburt einige Untersuchungen und Versorgungsmaßnahmen durchgeführt:

  • Augen, Nase und Mund des Kindes werden von Blut und Schleim befreit.
  • Befreiung der Atemwege: Wenn sich das Baby nicht selbst durch Husten und Niesen vom restlichen Fruchtwasser und Schleim befreit, wird dieser von der Hebamme durch Mund und Nase abgesaugt.
  • Das Abtrennen der Nabelschnur: Die Nabelschnur wird mit zwei Klammern unterbunden, zwischen den beiden Klemmen durchtrennt (oft vom Vater!) und mit einem speziellen Pflaster versehen.
  • Herzrhythmus, Nervenreflexe und Muskeltätigkeit des Kindes werden untersucht.
  • Das Neugeborene bekommt zwei Tropfen Vitamin K auf die Zunge, um dem Vitamin-K-Mangel vorzubeugen.
  • Das Baby bekommt oft ein paar Augentropfen, um eine Infektion zu verhindern.
  • Das Kind wird gewogen.
  • Das Baby wird von der käseartigen Schmiere (Vernix) befreit, die seine Haut im Fruchtwasser geschützt hat (teilweise wird dieser Schutzfilm auch gelassen, da er auch von allein in die Haut des Babys einzieht).

Schließlich wird das Kind warm eingepackt – und dann gehört es allein euch. Genießt den Augenblick!

Das Neugeborene wird der Mutter auf den Bauch gelegt.
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​Wie lange muss man im Krankenhaus bleiben?

Das hängt ganz vom Krankenhaus ab, aber normalerweise bleiben Mutter und Kind ca. drei Tage nach der Geburt im Krankenhaus.

Quellen und Informationen:

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