Ich liebe es, im Garten zu sein – mit den Händen in der Erde, Vögel zwitschern, irgendwo summt eine Biene. Aber was ich nicht liebe? Unkraut jäten. Diese endlosen Nachmittage mit krummem Rücken, bei denen man sich fragt, warum Giersch eigentlich nicht einfach hübsch blühen kann.
Deshalb bin ich inzwischen richtig wählerisch, was Bodendecker angeht. Ich will Stauden, die nicht nur schön aussehen, sondern mir auch die Arbeit erleichtern. Pflanzen, die von sich aus so dicht wachsen, dass Beikräuter kaum noch durchkommen.
Und am besten sollen sie natürlich auch noch blühen, Bienen glücklich machen – und mir selbst beim Vorbeigehen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Hier kommen meine vier liebsten Bodenheldinnen, die mit üppigen Blütenteppichen nicht nur Unkraut unterdrücken, sondern auch echte Hingucker sind.
1. Teppich-Phlox

Der Phlox macht im Frühling ernst. Und zwar richtig. Sobald es wärmer wird, verwandelt er kahle Ecken, Beetkanten oder Trockenmauern in ein einziges Blütenmeer – in Rosa, Weiß, Violett oder sogar zweifarbig. Und darunter?
Dichtes, nadelförmiges Laub, durch das kein Unkraut mehr Lust hat, sich zu kämpfen. Ich habe ihn an einem früher eher vernachlässigten Beet ausprobiert – inzwischen ist es mein Lieblingsplatz.
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Hier fühlt sich der Teppich-Phlox wohl:
Standort: Sonnig
Boden: Durchlässig, sandig bis steinig
Wasserbedarf: Gering – kommt mit Trockenheit klar
Besonderheit: Frühjahrsblüher mit Wow-Effekt, ideal für Mauerkronen und Hänge
2. Kriechende Fetthenne

Die Kriechende Fetthenne ist ein echtes Multitalent: Sie bildet dichte, niedrige Teppiche, bleibt auch im Winter attraktiv – und blüht im Sommer in leuchtendem Pink bis Rot.
Die Fetthenne gehört zu den robustesten Schönheiten in unserem Garten. Sie braucht weder viel Wasser, noch humusreichen Boden und gedeiht auch zwischen Steinen und Kies prächtig. Nur sonnig braucht sie es, um viele Blüten auszubilden.
Hier fühlt sich die Kriechende Fetthenne wohl:
Standort: Sonne bis Halbschatten
Boden: Mager, sandig, durchlässig
Wasserbedarf: Sehr gering – ideal für Trockenlagen
Besonderheit: Dicht wachsender Bodendecker, winterhart, hitzetolerant und insektenfreundlich
3. Storchschnabel (‚Rozanne‘)

Diese Sorte ist ein echter Dauerblüher – und das von Juni bis Oktober. Ihr blau-violettes Blütenmeer sieht nicht nur toll aus, sondern wächst auch so flächendeckend, dass Beikräuter keine Chance haben.
Ich habe Rozanne an einem sonnigen Zaun entlang gesetzt – inzwischen ist der Boden darunter völlig bedeckt, und ich habe seitdem keinen einzigen Löwenzahn mehr gesehen.
Hier fühlt sich der Storchschnabel wohl:
Standort: Sonne bis Halbschatten
Boden: Durchlässig, leicht, humos
Wasserbedarf: Mittel – gleichmäßig feucht, aber nicht nass
Besonderheit: Blüht monatelang, super für naturnahe Gärten, insektenfreundlich
4. Polster-Glockenblume

Klein, aber oho! Die Polster-Glockenblume bildet dichte Teppiche mit zarten, sternförmigen Blüten in Lavendelblau. Sie schmiegt sich an Wege, fällt über Mauern und quetscht sich sogar zwischen Steine. Und weil sie so wüchsig ist, bleibt kaum Platz für irgendwas anderes – schon gar nicht für Unkraut. Ich liebe ihren wilden, leicht verwunschenen Look.
Hier fühlt sich die Polster-Glockenblume wohl:
Standort: Sonne bis Halbschatten
Boden: Locker, kalkhaltig, gerne steinig
Wasserbedarf: Gering bis mittel – gut trockenheitsverträglich
Besonderheit: Breitet sich flächig aus, auch für Mauerspalten und Pflasterfugen
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Je mehr Blüten, desto weniger Unkraut
Wenn du weniger Arbeit und mehr Blüte willst, sind diese Blütenteppich-Stauden genau das Richtige. Sie nehmen dir das Jäten ab, halten den Boden bedeckt und sehen dabei auch noch umwerfend aus.
Übrigens: Wenn du schattige Plätze in deinem Garten Unkraut-frei halten möchtest, dann empfehle ich dir die Elfenblume. Die bildet zwar weniger Blüten aus, dafür hat sie wunderschöne, auffällige Blätter!
Diese Stauden und Sträucher solltest du dagegen besser nicht in den Garten setzen. Viele davon sind nicht nützlich für Insekten oder können sogar der heimischen Natur schaden:

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Gefüllte Dahlien gehören zu den Blühpflanzen, die absolut nichts für Insekten tun. Wer auf die Spätsommer-Blüher im Garten nicht verzichten will, sollte besser zu ungefüllten Sorten greifen, da die freundlicher für Bienen sind.