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Eltern sein: 5 Wege, wie dein Kind spürt, dass du es wirklich liebst

Eltern gehen mit ihrem Kind wandern. Der Vater trägt die Tochter auf den Schultern.
© AdobeStock/ Halfpoint

Vier Wege, wie Kinder Liebe wirklich spüren

Und die eure Eltern-Kind-Bindung stärker machen.

So fühlt sich dein Kind wirklich geliebt. Diese 5 Tipps zeigen, worauf es im Familienalltag wirklich ankommt.

Jede und jeder von uns kennt Tage, da sagen wir „Ich hab dich lieb“ mehr aus Gewohnheit als aus echtem Gefühl. Zwischen Brotdosen, Wäschebergen und Terminen klingt der Satz dabei fast wie ein To-do. Dass Kindern das wohl kaum ausreicht, um sich geliebt zu fühlen, steht da außer Frage. Aber wie viel mehr brauchen sie? Wie können wir Zuneigung so zeigen, dass sie auch wirklich ankommt?

Niemand spürt Liebe automatisch, nur weil wir sie empfinden, auch Kinder nicht. Sie müssen sie erleben, im Alltag und in besonderen Momenten. Deshalb kommen hier fünf Wege, wie Kinder Zuneigung tatsächlich wahrnehmen. Ganz ohne leere Phrasen, dafür aber mit alltagstauglichen und erprobten Tipps.

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1. Körperliche Nähe

Berührungen sind die erste Sprache, die Kinder lernen. Nach der Geburt ist körperliche Nähe ein Grundbedürfnis für jedes Baby. Die Nähe zu Mutter oder Vater beruhigt es und gibt ihm Sicherheit.

Körperkontakt ist aber keinesfalls nur im Säuglingsalter wichtig für Menschen. Durch Berührungen geliebter Personen schüttet der Körper das Hormon Oxytocin aus, das Stress reduziert, emotionale Stabilität fördert und die Bindung zu der anderen Person festigt.

Aber: Körperliche Nähe muss altersgerecht sein und darf nie erzwungen werden. Während kleine Kinder einem regelrecht in den Arm kriechen, reicht Schulkindern manchmal eine kurze Umarmung. Und Teenager tun ja gerne so, als würden sie lieber sterben, als mit Mama oder Papa zu kuscheln. Aber auch für sie bleibt körperliche Nähe wichtig. Krault man ihnen beim gemeinsamen Filmabend den Kopf, hält ihre Hand oder streichelt ihnen über den Rücken, mögen die meisten das sehr.

Wer das Gefühl hat, er selbst oder das Kind tut sich schwer mit körperlicher Nähe, kann es mal mit Ritualen versuchen. So kann beispielsweise eine kleine Umarmung zum Abschied am Morgen oder zur Begrüßung nach der Schule oder ein flüchtiger Kuss auf die Stirn zum Gute-Nacht-sagen Nähe vermitteln. Rituale geben Sicherheit und helfen dabei, sich geliebt zu fühlen.

2. Aufmerksamkeit

Kinder brauchen unsere ungeteilte Aufmerksamkeit, um sich geliebt zu fühlen. Natürlich nicht ständig und auch nicht den ganzen Tag, aber in den entscheidenden Momenten. Statt also nur mit halbem Ohr zuzuhören, weil man noch schnell die Mail abschicken will oder die Spülmaschine noch ausgeräumt werden muss, sollten wir innehalten und wirklich da sein, wenn unser Kind uns etwas erzählen will. Unser Blick, unser Körper und unsere Haltung sollte sagen: „Ich bin ganz bei dir.“

Das zeigt ihm unsere Wertschätzung, unser Interesse an seiner Person und seinen Erlebnissen und gibt ihm das Gefühl, wirklich gesehen, gehört und geliebt zu werden.

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3. Die richtigen Worte

Jeder Mensch hört gerne, dass er geliebt wird. Wird ein Satz aber zu einer Floskel, weil er immer und immer wieder fällt, verliert er seine Wirkung. Deshalb kann man ein „Ich hab dich lieb“ auch anders ausdrücken, trotzdem konkret und ganz individuell.

Sag zum Beispiel:
„Ich finde es toll, wie du heute deinem Bruder geholfen hast.“
„Ich mag deine kreative Art, Geschichten zu erzählen.“
„Ich bin stolz auf dich, weil du dich getraut hast, dich zu entschuldigen.“

Sätze wie diese geben deinem Kind eine eigene Identität. Sie sagen ihm, dass es mehr ist, als „nur“ dein Kind. Es kann sich als eigenständige Person mit eigenem Charakter, eigenen Gefühlen und Fähigkeiten wahrnehmen.

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4. Gemeinsame Zeit

Kaum etwas zeigt einem Menschen so sehr, dass man ihn gern hat, wie Zeit mit ihm zu verbringen. Besonders dann, wenn sie nicht zweckgebunden ist. Klar erinnert sich ein Kind gern an gemeinsame Urlaube und schöne Ausflüge.

Noch schönere Erinnerungen weckt aber die gemeinsame Zeit, die wirklich nur dem Zusammensein dient. Das Quatschmachen morgens im Bett am Wochenende, das stundenlange Bauen und Spielen mit Lego oder der kuschlige Filmmarathon am verregneten freien Schultag. Diese echten Familienmomente zeigen einem Kind, dass es geliebt wird.

5. Verlässlichkeit

Verlässlich für das Kind zu sein, heißt nicht, immer alles richtig zu machen als Eltern oder perfekt zu sein. Aber es bedeutet, dass man da ist, wenn das Kind einen braucht. Dass man sein Wort hält und emotional erreichbar ist. Dass man ihm zuhört, auch wenn man selbst einen schlechten Tag hatte. Dass man sich entschuldigen kann, wenn man falsch lag. Und dass man auch in stressigen und angespannten Situationen verständlich und nachvollziehbar für das Kind bleibt.

Verlässlichkeit ist vielleicht kein großer Liebesbeweis, aber unverzichtbar und wertvoll für eine gute Eltern-Kind-Bindung, denn sie zeigt dem Kind, dass es bedingungslos geliebt wird.

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