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Energiesparen: So soll Gasverzicht belohnt werden

Schon seit Monaten steigen die Gaspreise in ungeahnte Höhen. Um die Bürger*innen zu entlasten, wird jetzt ein Belohnungssystem für Energiesparer diskutiert. Wir verraten euch, wie das aussehen könnte.

Deutschland steckt mitten in der Energiekrise. Die energiepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Nina Scheer fordert daher ein Entlastungspaket für die Haushalte. Die Idee: Ein Energiesparbonus, mit dem jede Einsparung von Energie belohnt wird. So könnten „Entlastung und Einsparleistung im Vergleich zum Vorjahr miteinander verbunden werden“, so Scheer gegenüber der Rheinischen Post.

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Das Gebot der Stunde sei es, eine Mangellage zu vermeiden. „Jedes Gas, das wir jetzt nicht verbrauchen, geht in die Speicher und muss nicht zu teurem Weltmarktpreis eingekauft werden“, so Scheer.

Private Haushalte und Krankenhäuser stehen an erster Stelle

An erster Stelle stünden laut Scheer private Haushalte und Krankenhäuser. Sollte es wirklich zu einer Mangellage kommen, sei es wichtig, dass die Gasversorgung in diesen Bereichen gesichert ist.

Auch Parteikollege und SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert ist für eine Entlastung der Bürger*innen. Jedoch sollte diese zielgerichtet verlaufen, sodass insbesondere Haushalte mit einem geringen Einkommen versorgt wären. Falls es hart auf hart kommt, sollte die Bundesregierung in Erwägung ziehen, den Etatrahmen auszuweiten, so Kühnert auf einer Pressekonferenz in Berlin.

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Auch bei den Unternehmen sieht Kühnert einige lukrative Einsparpotenziale. Anstatt, dass Unternehmen ihren laufenden Betrieb mit teuren Gaspreisen weiterführen, wären Ausgleichszahlungen denkbar. Das würde sich für die Unternehmen rentieren, „weil es einfach für viele Unternehmen ab einem gewissen Gaspreis lukrativer ist, sich eine Ausgleichszahlung geben zu lassen, als den laufenden Betrieb bei völlig überteuerten Energiepreisen weiterzuführen“, so Kühnert laut tagesschau.de.

Welche Entlastungspakete tatsächlich umgesetzt werden, wird mit weiteren Sozialpartnern bei der „Konzertierten Aktion“ von Bundeskanzler Olaf Scholz beraten. Hier wird auch Nina Scheer das Belohnungssystem vorstellen.

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Ist die Mangellage vermeidbar?

Wie kritisch die Lage im kommenden Herbst und Winter wird, lässt sich noch nicht exakt vorhersagen. „Ob es wirklich zu einem Gasmangel kommt, hängt an verschiedenen Aspekten“, sagt die Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) der Deutschen Presse-Agentur. Um eine solche Mangellage zu vermeiden, müssten gewisse Bedingungen erfüllt werden, dazu zählen das stetige Befüllen der Speicher, das Sparen von Energie sowie die Gaslieferung von anderen Ländern.

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Welche Art von Entlastung für die Verbraucher*innen letztlich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Generell gilt aber, dass alle Bürger*innen aus Solidarität versuchen sollten, ihren Energieverbrauch schon jetzt weitestgehend zu reduzieren.